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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dort drüben werden wir auch nicht belästigen. Wir müssen davon ausgehen, daß dieses System in Zusammenhang mit der Superintelligenz steht. Möglicherweise weiß Seth-Apophis schon jetzt, daß wir hier sind, aber falls sie es nicht weiß, werden wir sie nicht noch extra auf uns aufmerksam machen."
    „Ohne Proben werden wir auf die Dauer nicht auskommen", gab Jasmin Ali zu bedenken, und diese Bemerkung brachte ihr - vielleicht zum erstenmal, seit sie an Bord gekommen war - einen sympathiegeladenen Blick des Aras ein.
    Cobanor vertröstete die beiden Biologen auf einen späteren Zeitpunkt und ließ die Space-Jet sinken.
    Sogar der Arkonide, der als Astronom in gewisser Weise darauf geeicht war, selbst auf geringste Helligkeitsabstufungen zu achten, empfand zunächst nur ein vages Unbehagen.
    Erst ein paar hundert Meter weiter unten wurde ihm bewußt, woher dieses Unbehagen kam: Es war dunkler geworden. Draußen herrschte eine ungemütliche, kalte Dämmerung.
    Dabei stand die seltsame Doppelsonne fast im Zenit, und der Planet war seinem Gestirn so nahe, daß es heiß und hell hätte sein müssen.
    Zuerst dachte Cobanor, daß es sich um irgendeine Art von psychologischem Effekt handelte. Über ihnen trieben die fliegenden Pflanzen mit dem leichten Wind dahin, und unter ihnen lag eine traurige, kahle, aus dieser Höhe völlig leblos erscheinende Mondlandschaft. Sie waren mit der Space-Jet aus der Ebene der frei und leicht dahingleitenden, zauberhaften Blüten herabgestiegen, und nichts von dem, was unter ihnen existieren mochte, konnte so heiter und unbeschwert wirken wie das, was sie gerade hinter sich gelassen hatten. In Raumfahrern, die seit vielen Monaten durch eine fremde, feindselige Galaxis irrten, ständig auf der Flucht vor Feinden, von denen sie noch nicht einmal wußten, warum sie wie Feinde handelten, mochte der Anblick der fliegenden Blüten alles mögliche auslösen.
    Aber welche Gefühle Cobanor und seine Gefährten auch bewegen mochten, die Instrumente der Space-Jet blieben davon garantiert unberührt. Und diese Instrumente zeigten an, daß die Außentemperatur um rund fünfzehn Grad gefallen war, seit sie die Ebene der Blüten verlassen hatten. Es war also keineswegs ein psychologisch bedingtes Phänomen, wenn sie den Eindruck plötzlicher Kälte hatten. Und auch die trostlose Dämmerung war keine Sinnestäuschung, sondern meßbare Realität.
    „Es muß an den Pflanzen liegen", sagte Cobanor nachdenklich, während er die Space-Jet noch tiefer sinken ließ. „Sie absorbieren Licht und Wärme. Seht euch die Schatten dort unten an!"
    Keiner von ihnen konnte wissen, daß schon einmal eine solche Welt von einem Schiff der Galaktischen Flotte untersucht worden war - sogar mehrere Welten, denn es gab Tausende von diesen Systemen in M82. Aber all diese anderen Systeme aus Zweisternen und Blütenplaneten waren erkundet worden, als Seth-Apophis noch ohne Bewußtsein gewesen war. In ein, zwei Fällen hatte man indirekt das Erwachen der Superintelligenz beobachtet und gesehen, wie die Doppelsonnen zu pulsieren begannen.
    Die ersten Pulsationen hatten die Raumfahrer in die Flucht gejagt, denn sie wirkten auf das Unterbewußtsein ein und erzeugten Furcht. Dieser Zweistern jedoch war schon aktiviert gewesen, als die Leute von der VIVIER BONTAINER ihn zum erstenmal sahen, und es war kein Zufall, daß sie diesem ohnehin bemerkenswerten System so große Aufmerksamkeit schenkten.
    Die Schatten, die die zauberhaften fliegenden Blüten über das trostlose Land in der Tiefe warfen, waren viel größer und dunkler, als es die Lehre von der Optik erlaubte. Die Sensoren behaupteten, daß die Temperaturen sich dort unten um null Grad auf der Celsius-Skala bewegten.
    Je tiefer die DARWIN sank, desto unwirtlicher erschien ihren Insassen die Oberfläche des namenlosen, kleinen Planeten. Cobanor hatte nie zuvor in seinem Leben unter Depressionen gelitten, aber während er die Space-Jet über diese traurige Welt steuerte, begann er zu begreifen, was sich hinter dem Begriff „Depression" verbarg: Unbeschreibliches Elend. Ebensowenig wußte er mit dem Begriff „Perversion" anzufangen, aber er glaubte, plötzlich zu verstehen, was er sich darunter vorzustellen hatte.
     
    *
     
    Über ihnen war die Welt des Lichts und des Lebens. Fliegende Blüten bewegten sich durch eine vom Glanz des Zweigestirns erfüllte Atmosphäre. Sie vermittelten den Eindruck glückseliger Leichtigkeit und grenzenloser Freiheit.
    Aber der Schein trog, denn

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