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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß die Burschen sich so viel Zeit gelassen haben!"
    Als das Etwas nahe genug war, um es auf den Schirmen sichtbar zu machen, herrschte zunächst nur verblüfftes Schweigen, denn es handelte sich um das wohl seltsamste raumtaugliche Transportmittel, das die Besatzung der VIVIER BONTAINER jemals gesehen hatte.
    Was da auf sie zukam, das war eine Kette aus Felsbrocken, beziehungsweise Asteroiden oder was immer man da verwendet hatte. Die Kette war rund zwei Kilometer lang, und die einzelnen Brocken waren durch dicke Röhren miteinander verbunden. Der mittlere Brocken hatte einen Durchmesser von knapp sechzig Metern, seine unmittelbaren Nachbarn waren etwas kleiner, und zu den Enden der Kette hin wurden sie noch kleiner.
    Auf dem mittleren Felsen erhob sich außerdem eine Energieglocke. Das ganze Gebilde hielt auf die Zublzus zu.
    „Das ist unter Garantie ein Bote von Seth-Apophis", sagte Cobanor, der sich ausgerechnet diesen Augenblick ausgesucht hatte, um Art Mektal mitzuteilen, daß er und Mouthra einen aller Voraussicht nach für die Zublzus geeigneten Planeten ausgemacht hatten.
    „Das denke ich auch", nickte der Kommandant der VIVIER BONTAINER. „Und das Ding ist bestimmt nicht hier, um unseren Freunden da drüben zum Geburtstag zu gratulieren.
    Ich verstehe nicht, warum die armen Kerle nicht fliehen. Wir wissen doch, wie flink sie sein können!"
    Aber die Zublzus wirkten wie gelähmt. Vielleicht waren sie es tatsächlich angesichts der Erkenntnis, daß ihre lange Flucht nun zu Ende gehen sollte. Aber schließlich setzte sich einer von ihnen in Bewegung und flog langsam und zögernd auf die Felsenkette zu.
    „Ein Parlamentär", vermutete Cobanor.
    „Er wird nicht viel erreichen - falls man ihm überhaupt zuhört", stellte Art Mektal fest.
    Der Bettler des Vakuums erreichte den Hauptfelsen und paßte sich dessen Geschwindigkeit an. Sekundenlang passierte gar nichts. Dann aber leuchteten die Verbindungsrohre zu den Nachbarfelsen auf.
    „Zurück!" rief Cobanor spontan.
    Selbstverständlich konnte der Zublzu ihn nicht hören, aber er hatte offenbar selbst erkannt, daß ihm Gefahr drohte. Er schnellte sich von dem Felsen weg, und das hervorschießende Energiefeld schloß sich um reines Vakuum.
    „Na, bitte", knurrte Moby von seinem Platz aus. „Wenn ihr mich fragt - das war einwandfrei der Versuch einer gewaltsamen Entführung, wahrscheinlich mit dem Hintergedanken, daß man die anderen auf diese Weise gefügig machen kann. Willst du tatenlos zusehen?"
    Er starrte Art Mektal herausfordernd an, und der Kommandant seufzte.
    „Selbstverständlich nicht", sagte er nachdenklich. „Moby, nimm Kurs auf unsere Freunde. Wir stellen uns erstmal zwischen sie und dieses merkwürdige Raumschiff.
    Koros, du versuchst, eine Funkverbindung zu dem Fremden herzustellen. Versuche es in allen Sprachen, die wir hier in M82 aufgeschnappt haben - aber nicht in der der Lumena!
    Die Leute da drüben brauchen nicht zu wissen, daß wir auf diesem Planeten waren."
    Koros war ein junger, gertenschlanker, aristokratisch wirkender Akone, der auf Außenstehende oft ein wenig arrogant wirkte. Er war jedoch ein erfahrener Raumfahrer und ein kameradschaftlicher, sehr umgänglicher Mann. Siras fast an Genialität grenzende Geschicklichkeit im Umgang mit fremden Sprachen glich er durch technisches Geschick, ein erstaunliches Maß an Geduld und Beharrlichkeit sowie seine umwerfende Höflichkeit aus.
    Auf die Insassen der Felsenkette schien das jedoch keine Wirkung auszuüben. Sie gaben keinen Ton von sich. Statt dessen versuchten sie, die VIVIER BONTAINER zu umgehen und sich - gewissermaßen hinter deren Rücken - an die verängstigten Zublzus heranzumachen. Als ihr das dank Mobys Wachsamkeit nicht gelang, stellte sie diesen nutzlosen Versuch ein.
    „Ich habe alle Sprachen durch", meldete Koros. „Keine Reaktion."
    Art Mektal überlegte.
    „Hast du es auch in der Sprache der Bettler versucht?" fragte er schließlich.
    „Nein."
    „Dann tu es jetzt."
    Während Koros sich an die Arbeit machte, wandte sich Art Mektal an Dick Phelan, einen Terraner, der an Bord der VIVIER BONTAINER für alle technischen Belange zuständig war.
    „Können wir ein Schirmfeld errichten, das groß genug ist, um die Zublzus zu umschließen?" fragte er.
    „Das kommt darauf an", meinte Phelan. „Wenn dieser alte Eimer sich ausgerechnet jetzt mal wieder dazu entschließt, zu stottern, wird es auf keinen Fall gehen. Dann kann es uns passieren, daß durch den

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