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1168 - Nach den Regeln der Hölle

1168 - Nach den Regeln der Hölle

Titel: 1168 - Nach den Regeln der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alina hatte ihn ebenfalls nicht gesagt oder nicht gewusst. Da war ich mir nicht so sicher.
    Jedenfalls befanden wir uns in ihrer Wohnung, um auf sie zu achten, aber es war nichts geschehen, abgesehen davon, dass ich eingenickt war, was mich im Nachhinein noch ärgerte.
    Nachdem ich mich mit den Erinnerungen beschäftigt hatte, fühlte ich mich auch wieder etwas besser. So wunderbar groß und gut geschnitten die Wohnung der Alina Wade auch war, eines allerdings fehlte noch. Eine gute Klimaanlage, denn ich fand es furchtbar schwül zwischen den Wänden des Arbeitszimmers, das Henry Wade gehört hatte. Ich war auf dem Drehstuhl eingenickt und suchte jetzt das Zifferblatt meiner Uhr mit den leuchtenden Zahlen.
    Die vierte Morgenstunde war noch nicht angebrochen, aber sie lag auch nicht mehr weit zurück. Ich war wirklich für eine gewisse Zeit weggetreten gewesen, als hätte man mir eine Tablette verabreicht. Das war eigentlich furchtbar, und ich ärgerte mich darüber.
    Der Drehstuhl war unbequem geworden. Vielleicht war es auch meine Lage. Ich setzte mich für einen Moment normal hin, um dann aufzustehen. Es war düster im Zimmer. Nicht völlig finster, denn zwei Fenster ließen das durch, was vor den Scheiben lauerte. Es war eine Dunkelheit der Nacht, in der sich auch hellere Streifen tummelten, so dass es mir gelang, die Möbelstücke im Raum zu erkennen.
    Ich drückte mich um die Kante des Schreibtischs herum und ging zum Fenster. Dem Computer warf ich einen nachdenklichen Blick zu. Wahrscheinlich mussten Jane und ich uns noch damit beschäftigen. Es war durchaus möglich, dass Henry Wade gewisse Spuren hinterlassen hatte. Versteckt auf einer Diskette, die so etwas wie ein Testament war. Möglicherweise kamen wir der Aufklärung des Falles dann näher.
    Das war Theorie und hatte auch keine Eile. Zunächst wollte ich mich um die wichtigen und praktischen Dinge kümmern.
    Ich ging zum Fenster und öffnete es. Nein, die Luft war im Vergleich zum letzten Tag nicht frischer geworden. Der Wind musste gewechselt haben. Aus südlicher Richtung hatte er die warme Strömung herangeschaufelt, so dass die Luft mit einer bleiernen Schwüle angereichert worden war.
    Der Blick fiel vor das Haus und genau dorthin, wo die drei Parkplätze lagen, die durch angepflanzte Büsche voneinander getrennt worden waren.
    Auf einem Parkplatz war es auch zu der Begegnung mit den verdammten Kampfhunden und der unheimlichen Gestalt gekommen. Jetzt sah ich auf den ersten Blick nichts mehr, bis mir das dunkle Bündel zwischen den Wagen auffiel. Es sah aus wie ein Sack, der dort abgelegt worden war. Es war ein toter Kampfhund. Erschossen von Jane Collins durch zwei Kugeln aus ihrer Beretta.
    Sie hatte sich einfach wehren müssen, denn das Tier hatte sie nicht aus ihrem Golf aussteigen lassen.
    Ansonsten bewegte sich nichts. Um diese Zeit in den frühen Morgenstunden wirkte selbst eine Stadt wie London bleiern und verschlafen. Hinzu kam noch der warme Wind, der die Hauswände streichelte und auch über die Dächer der Fahrzeuge hinwegfuhr.
    Keiner wartete mehr auf uns. Keine Hunde zogen lautlos ihre Runden um die Häuser. Die Welt lag in der tiefen Stille begraben. Dennoch glaubte ich nicht daran, dass die Gefahr verschwunden war.
    Nein, das konnte man mir nicht weismachen. Es widersprach auch den Erfahrungen, die ich in meinem Leben gesammelt hatte. Diese Nacht war noch nicht zu Ende. So leicht gab die andere Seite nicht auf, und erst recht nicht eine Kreatur der Finsternis.
    Henry Wade war ausgeschaltet worden. Aber Alina lebte noch. Genau um sie ging es ihnen. Dabei war ich mir nicht sicher, ob sie für Alina das gleiche Schicksal parat hielten wie für ihren Vater.
    Meines Erachtens hätte man sie schon längst töten können. Aber ihr war es gelungen, die Kampfhunde zu zähmen. Ohne Worte, ohne Befehle, einfach nur durch Blicke.
    Es war etwas, das ich noch nicht verstand. Ich wollte auch nicht, dass die junge Frau in den Strudel mit hineingerissen wurde, aber ich musste akzeptieren, dass sie vom Erbe ihres Vaters übernommen worden war und sich jetzt auf einem bestimmten Weg befand.
    Das Fenster war wieder geschlossen, als ich mich umdrehte und für einige Sekunden gedankenschwer in den düsteren Arbeitsraum hineinschaute. Ich sah den Umriss der Tür. Durch sie gelangte man in den langen Flur, von dem alle Türen zu den verschiedenen Zimmern hin abführten. Irgendwo würde ich auch Jane Collins und Alina Wade finden. Es war nur ungewöhnlich,

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