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1169 - Satans Kind?

1169 - Satans Kind?

Titel: 1169 - Satans Kind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die nackte Angst diktierte ihr Handeln. Es war einzig und allein wichtig, dass sie die Tür öffnete und dann versuchte, aus dieser verdammten Falle zu entfliehen.
    Die Tür war schwer. Sie musste schon Kraft einsetzen, um sie zu öffnen. Endlich löste sie sich vom Innenrahmen. Sie schwang auf, und Muriel schöpfte wieder Hoffnung, bis sie den Schrei hinter ihrem Rücken vernahm.
    Der alarmierte sie, und sie fuhr auf der Stelle herum.
    Dora kam wie eine Furie. Ein böses Weib, das vom Teufel getrieben wurde. Kaltes Licht schimmerte in den Augen. Dora war bereit, einen Mord zu begehen. Pardon kannte sie nicht, und sie hielt den rechten Arm mit der Spritze halb erhoben.
    Im Bruchteil einer Sekunde wurde der starr stehenden Gefangenen klar, dass sie hier nicht mehr wegkam, ohne Dora überwältigt zu haben. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die unbedingt kämpfen wollten. Sie ging lieber den unteren Weg, aber in diesem Fall musste sie über den eigenen Schatten springen.
    »Ich kriege dich, verdammte Hure!« keuchte Dora im Laufen und sprang vor.
    Beide Frauen prallten zusammen. Dora hatte nicht zugestoßen. Sie wollte nicht, dass die Spritze durch eine unbedachte Bewegung abbrach. So hatte sie sich gedreht und war mit ihrer linken Schulter gegen Muriel gerammt.
    Die Gefangene torkelte zurück. Dabei prallte sie unglücklicherweise mit dem Rücken gegen die Tür und drückte sie ins Schloss. Sie selbst bekam es nicht mit, aber Dora schickte ihr ein hässliches Lachen entgegen, denn jetzt hielt sie wieder die Trümpfe in den Händen. Sie wusste, dass Muriel ihr nicht entkommen würde.
    Sie ging einen Schritt zurück. Beide Frauen starrten sich an. In Muriels Augen schimmerte das Tränenwasser, während Dora sie mit scharfen Blicken sezierte und dabei hart lächelte.
    »Mir ist noch keine entkommen, Süße, das kannst du mir glauben. Niemand wird so leicht entwischen. Wir sind alle eine Familie. Ich will nicht, dass jemand ausbricht und womöglich noch über uns berichtet. Wer es nicht freiwillig tut, den muss ich eben zwingen. So und nicht anders liegen die Dinge.«
    »Bitte, bitte… nicht. Ich will nicht sterben. Ich werde auch nichts sagen…«
    »Das hättest du dir vorher überlegen sollen, kleine Muriel. Jetzt ist es zu spät. Die Entscheidung ist gefallen.«
    Muriel erkannte die Freude in Doras Gesicht. Sie stellte fest, dass nicht die Gefangenen die Verbrecher waren, sondern zumindest ein Teil der Wärterinnen. Auch wenn man nicht eingeweiht war so wie sie, merkte sie jetzt endlich, welch ein verfluchtes Spiel hier ablief.
    Dora ging einen Schritt vor.
    Automatisch zuckte Muriel zurück.
    Es sah aus wie ein Tanz zwischen den beiden, der erst noch richtig einstudiert werden musste, tatsächlich aber war es tödlicher Ernst. Beim zweiten Schritt, den Dora wieder auf sie zuging, kam Muriel nicht mehr weg. Daran hinderte sie die Tür, die sie wie eine Wand in ihrem Rücken spürte.
    Den Tritt sah sie nicht. Den spürte sie erst, als es bereits zu spät war. Da raste plötzlich eine Feuerlohe durch ihr rechtes Schienbein bis hinein in den Oberschenkel. Sie konnte nicht mehr normal stehen und knickte zusammen.
    Genau darauf hatte Dora gewartet.
    Der Körper fiel nicht unbedingt auf sie zu, doch das war ihr egal. Der Schlag mit der freien linken Hand fegte gegen Muriels Gesicht. Beide hörten das Klatschen, aber nur Muriel spürte das Brennen auf ihrer Wange.
    Sie taumelte und verlor die Übersicht. Gebückt bewegte sie sich durch das Zimmer und sah nicht, dass sie von der Seite her angegriffen wurde.
    Dora packte wieder zu und wuchtete Muriel gegen die Wand. Mit dem Rücken schlug sie hart dagegen. Sie bekam kaum noch Luft.
    Dora nahm in Ruhe Maß…
    Sie ließ sich zwei, drei Sekunden Zeit, um die Spritze dann anzusetzen. Für einen winzigen Moment berührte das Ende die Haut am Hals der Gefangenen, dann bekam es Druck, drang ein - und steckte fest.
    Dora lachte leise, als sie gegen den Kolben drückte und die Flüssigkeit herauspresste. Sie ließ der Gefangenen nicht die Spur einer Chance.
    Bis auf den letzten Tropfen leerte sie den Kolben. Die gelbliche Flüssigkeit drang in den Körper ein und natürlich auch in die Blutbahn, wo sie ihre Wirkung voll erzielen konnte.
    Mit einer heftigen Bewegung zerrte Dora die Spritze wieder hervor und schaute zu, was mit Muriel geschah. »Du wirst nichts mehr verraten«, flüsterte sie dabei. »Du nicht. Zuviel haben wir bereits durchgehen lassen, das ist jetzt vorbei.«
    Muriel

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