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1169 - Satans Kind?

1169 - Satans Kind?

Titel: 1169 - Satans Kind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Name.«
    »Klar.« Er zog die Nase hoch. »Ich war früher öfter dort. Aber nicht als Insasse«, fügte er schnell hinzu.
    »Gibt es dort auch einsitzende Männer?«, fragte ich.
    »Nein, heute nicht mehr. Das war damals.« Er kratzte sich ungeniert unter dem linken Arm, während er einige seiner Fotos betrachtete und wohl in Erinnerungen schwelgte. »Ich habe für die Leute gearbeitet, wenn hier und da mal Probleme auftraten. In einem sehr frühen Leben war ich Handwerker. Danach bekam ich einen Job als Hausmeister und wurde so eine Art von Allrounder. Kleine und mittlere Reparaturen kann ich schon durchführen, und das haben die Verantwortlichen dort auch gewusst. Wenn Probleme auftraten, wurde ich gebeten, ihnen zu helfen, was ich auch getan habe. Dann bekam ich die Chance, hier die Bude oder den Kiosk zu eröffnen. Es gibt Zeiten, da ist er voll. Besonders bei schönem Wetter. Diese Straße führt auch zu den künstlich angelegten Seen im Süden und fast bis nach Wimbledon durch. Im Moment ist natürlich tote Hose. Der Regen lässt die Leute zu Hause bleiben.«
    »Dann kennen Sie ja das Haus.«
    Er nickte mir zu. »Und ob.«
    »Ist Ihnen dort mal etwas Besonderes aufgefallen, was eigentlich nicht in den normalen Ablauf hineinpasst?«
    Er grinste wieder. Dabei bewegten sich auch die grauen Stoppeln seines Barts. »Ich weiß nur, dass es Weiber gibt, die verdammt scharf sind, weil sie so lange keinen Kerl mehr gehabt haben.«
    Daran hatte ich nun nicht gedacht. »Davon kann nicht die Rede sein. Mir geht es um andere Dinge. Ich meine, haben Sie etwas festgestellt, das nichts mit dem normalen Ablauf zu tun hatte?«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Dass sich dort irgendwelche Frauen zusammengetan haben, um eine eigene Gruppe mit bestimmten Zielen zu bilden. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »So eine Art von Verschwörung?«
    »Ja, da kommen wir der Sache näher.«
    Prison-Jack winkte ab. »Das tun sie doch irgendwie alle. Sie sind immer daran interessiert, so schnell wie möglich den Knast zu verlassen, ohne normal entlassen zu werden. Ausbrechen wollen sie alle. Die flüstern sich immer was zusammen.«
    »Konkrete Dinge hat man Ihnen nicht mitgeteilt?«
    »Nein, nicht direkt. Ich sollte natürlich als Schmuggler benutzt werden. Man hat mir auch die entsprechenden Angebote gemacht, was die Bezahlung angeht. Da hätte ich schon ein Potenzbulle sein müssen, aber darauf habe ich mich nie eingelassen. Mein Job ist mir damals wichtiger gewesen.«
    Ich hob die Schultern. »Okay, wenn das so ist, dann erübrigen sich weitere Fragen.«
    Jetzt hatte ich ihn neugierig gemacht. Genau darauf war es mir angekommen. »Was hätten Sie denn genau wissen wollen, Mister? Sie fragen wie ein Bulle.«
    »Ich bin Polizist.«
    »Dafür habe ich einen Blick.«
    »Uns ging es darum, ob diese Frauen sich zu einer Sekte zusammengeschlossen haben. Da glauben sie dann nicht mehr an Gott, sondern an Götzen. Verstehen Sie?«
    »Ja, ja, so ungefähr. Das liest man auch manchmal in den Zeitungen. Aber das ist mir nicht aufgefallen. Der Knast ist zudem ziemlich alt. Ich war zwar öfter da, aber ich kenne ihn nicht so genau. Es geht die Sage um, dass früher einmal Gefangene zu Tode gefoltert worden sind. Man hat sie verhungern oder verdursten lassen oder hat sie auch geschlagen. Aber diese Zeiten liegen lange zurück. Das muss auch in Bunkerräumen geschehen sein, die es zwar heute noch gibt, die allerdings zugemauert worden sind. Mehr kann ich da auch nicht sagen. Nur soviel noch. Die Frauen sind oft schlimmer als die Männer. Und manche Wärterinnen sind auch nicht besser.«
    »Wenn Sie das sagen«, meinte Jane.
    »Ja, glauben Sie mir. Das müssten Sie mal gesehen haben, wenn die sich streiten. Die sind nachtragend.«
    Es kam ein neuer Kunde. Vor der Bude hatte ein Truck gehalten. Die beiden Fahrer waren ausgestiegen, um sich bei einem Kaffee zu wärmen. Sie trugen dicke Lederjacken und sahen schon winterlich gekleidet aus. Der Wirt kannte sie und wusste auch, womit er ihnen einen Gefallen tat. Zwei übergroße Tassen wurden mit Kaffee gefüllt. Dann suchten sich die beiden noch etwas aus der Speisekarte aus.
    »Bist du jetzt weiter?« fragte Jane.
    »Nicht viel.«
    »Du denkst an die Verliese.«
    »Genau.«
    Die Detektivin zuckte mit den Schultern. »Verstecke innerhalb des Knasts sind natürlich gut. Besonders dann, wenn nicht alle davon wissen. Man könnte sich danach mal erkundigen.«
    Ich lächelte sie schief an. »Es bleibt demnach

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