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1169 - Satans Kind?

1169 - Satans Kind?

Titel: 1169 - Satans Kind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei, dass du wieder hinwillst.«
    »Aber sicher. Ich will noch mal mit Muriel Sanders sprechen. Ich habe sogar das Gefühl, dass die Zeit drängt. Warum, das weiß ich auch nicht so genau. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sie zu einem Spielball gewisser Kräfte geworden ist.«
    »Oder selbst mitspielt.«
    Jane schüttelte heftig den Kopf. »Nein, John, das genau traue ich ihr nicht zu. Da ist sie einfach nicht der Typ. Das habe ich im Gefühl.«
    »Okay, wir fahren zurück. Aber erst nachdem ich telefoniert habe.«
    »Suko?«
    »Klar.«
    Der Wirt war abgelenkt. Er hockte mit den beiden Fahrern am Tisch. Sie erzählten sich gegenseitig die neuesten Witze. So konnte ich ungestört sprechen.
    »Aha, der Knastologe«, sagte Suko, als er meine Stimme gehört hatte.
    Ich wechselte das Handy vom linken an das rechte Ohr. »So schlimm ist es nicht. Aber was ist los mit dir? Deine Stimme hat leicht euphorisch geklungen.«
    »Kein Wunder.«
    »Weil ich nicht im Büro bin?« fragte ich.
    »Nein, nein, es geht um Shao. Sie rief vorhin an und erklärte mir, dass unsere Aktien nach einem gewaltigen Rutsch wieder gestiegen sind. Dabei hatte ich schon das Vertrauen in sie als Finanzministerin beinahe verloren.«
    »Wie schön für euch«, erwiderte ich trocken. Shao beschäftigte sich intensiv mit dem Thema. Sie hatte sich zu einer Computer-Expertin entwickelt und nutzte auch das Internet für ihre Geschäfte.
    »Was ist denn los?«
    »Es wird noch etwas dauern, bis ich wieder im Büro bin. Dabei weiß ich nicht einmal, ob ich es heute überhaupt packe. Jane und ich wollen den Knast noch einmal besuchen.«
    »Seid ihr fündig geworden?«
    Ich lachte leise. »Das wäre schön gewesen, aber wir haben einen Verdacht.«
    »Kannst du mir denn sagen, was ihr überhaupt herausgefunden habt?«
    »Wenig und viel.« Da ich ihn neugierig gemacht hatte, gab ich ihm auch einen kurzen Bericht. Suko hörte zu, ohne mich zu unterbrechen. Und hatte dann auch eine Meinung. »Ich an eurer Stelle würde verdammt Acht geben.«
    »Das tun wir auch.«
    »Glaubst du wirklich, dass diese Julia Coleman vom Teufel persönlich geschwängert wurde?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber alles deutet darauf hin, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Außerdem haben wir es versäumt, uns die Zelle der Julia Coleman anzuschauen, und genau das werden wir nachholen.«
    »Ja, das ist nicht schlecht.«
    »Okay, du weißt Bescheid.« Etwas locker sagte ich. »Sollten wir vom Teufel geholt werden, Suko, dann weißt du ja, wo du uns finden kannst. Alles klar?«
    »Wie immer.«
    Unser Gespräch war beendet. Als ich das Handy wegsteckte und Jane anblickte, stöhnte sie leise auf. »Weißt du was, John? Ich habe das Gefühl, dass wir erst am Anfang stehen. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass in diesem verdammten Knast so einiges nicht stimmt.«
    »Da kannst du Recht haben.«
    »Ich habe sogar Recht. Du wirst es erleben.«
    Wir standen auf, zahlten den Kaffee, und der Wirt wünschte uns noch eine gute Weiterfahrt.
    Etwas gezwungen lächelnd verließen wir den Kiosk.
    ***
    Dora flog heran wie ein Rammbock, den nichts mehr aufhalten konnte. Sie kannte nur ein Ziel: Töten, auslöschen, auf jeden Fall das schreckliche Geheimnis bewahren. Nicht das zerstören, was in langer Arbeit aufgebaut worden war.
    Die Nadel stieß zu, aber sie traf nicht den Körper. Muriel hatte sich zu schnell bewegt und sich zur Seite gerollt. Es war der Überlebensreflex gewesen, der sie so hatte handeln lassen.
    Aus dem Mund der Wärterin drang ein Schrei der Enttäuschung. Es war mehr ein Laut, der auch zu einem Tier gepasst hätte. Sie hatte die Spritze in das lakenartige dünne Oberbett gestoßen. Tief steckte sie darin, und für einen Moment blieb die Frau still liegen, wobei sich ihr Gesicht noch verzerrt hatte.
    Neben ihr bewegte sich Muriel. Sie schlug um sich, traf Dora auch und stützte sich auf ihrem Körper ab. Das Bett war für sie eine Falle. Es war klar, dass sie weg wollte. Raus aus der Falle, und da war die Tür der einzige Fluchtweg.
    Dora hörte ihre Schritte, als sie die Nadel aus der weichen Masse hervorzerrte und sich auf dem Bett herumwarf. Noch in der Drehung bekam sie schemenhaft mit, dass Muriel es schon halb geschafft hatte und auf dem Weg zur Tür war. Sie war nicht verschlossen und ließ sich nur von außen schließen.
    Muriel zog die Tür auf.
    Sie hatte überhaupt nicht richtig mitbekommen, was geschehen war.

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