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1169 - Satans Kind?

1169 - Satans Kind?

Titel: 1169 - Satans Kind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einpacken.«
    »Sie müssten Julia Coleman fragen.«
    Reddy lachte. »Ja, auf die Idee sind wir auch schon gekommen. Aber es gibt keine Julia Coleman mehr. Man hat sie entführt. Rausgeholt.«
    »Was sagt denn die Zeugin Muriel?«
    Schon böse schaute sie mich an. »Das wissen Sie doch, Mr. Sinclair. Sie waren bei ihr.«
    »Das wissen Sie?«
    Reddy lächelte herausfordernd. »In diesem Komplex, müssen Sie wissen, bleibt nichts geheim.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Ich wandte mich an Jane Collins. »Willst du dich hier noch etwas umsehen?«
    »Nein, nicht unbedingt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir müssen es als Phänomen hinnehmen.«
    »Richtig.«
    Sie zwinkerte mir zu, und ich wusste, dass sie sich so leicht nicht abschieben lassen würde.
    »Ist es das gewesen?«, fragte die Aufseherin.
    »Fast«, erwiderte Jane. »Es wäre für uns jetzt noch wichtig, zu erfahren, was Muriel Sanders dazu sagt.«
    Das begriff sie nicht. »Warum das denn? Sie haben doch mit ihr gesprochen, wie ich hörte.«
    »Das schon. Nur ist uns noch etwas eingefallen, wonach wir sie gern fragen würden.«
    »Sorry, aber das kann ich nicht entscheiden. Im Krankenrevier habe ich keine Befugnisse. Da müssen Sie sich schon an meine Kollegin Dora Snyder wenden.«
    »Werden wir gern tun. Es ist nur nicht nötig. Das Krankenzimmer kennen wir.«
    »Bringt Ihnen auch nicht viel, denn die Tür ist dort immer von außen abgeschlossen.«
    »Wir werden schon mit dieser Dora einig.«
    »Wie Sie wollen.«
    In dieser Zelle hielt uns nichts mehr. Auch mit dem offen stehenden Fenster hatten wir den Eindruck gehabt, lebendig begraben zu sein, wenn wir uns hier aufhielten.
    Wir gingen den Weg wieder zurück. Begleitet vom harten Echo unserer Tritte. Reddy schritt vor uns her. Sie bewegte sich steif und sah aus, als hätte sie einen Ladestock verschluckt. Das rote Haar wurde von einem Festiger zusammengehalten. Die Strähnen sahen aus, als würden sie aneinander kleben. Der Festiger hatte die Farbe zudem zu einem dunklen Ochsenblut werden lassen.
    Jane und ich waren nicht enttäuscht. Dass die Besichtigung der Zelle uns keine weiteren Aufschlüsse geben würden, hatten wir erwartet. Es war auch mehr ein Vorwand gewesen.
    Das eigentliche Ziel war Muriel Sanders.
    Ich spielte bereits mit dem Gedanken, sie aus dem Knast hier holen zu lassen. Sie war in diesem Fall eine wichtige Zeugin, die verhört werden musste. Der Plan nahm in meinem Kopf immer mehr Gestalt an. Ich wollte versuchen, Sir James dazu zu überreden, dass er meinem Plan zustimmte und das Okay einholte.
    Als wir wieder den unteren Bereich erreicht hatten, blieb Reddy stehen. Rechts befand sich der Flur zur Krankenstation. »Wie gesagt, ich kann Sie nicht in das Zimmer hineinführen. Das müssen Sie mit jemand anderem ausmachen.«
    »Die Kollegin Dora.«
    »Eben, Mr. Sinclair.«
    Ich ging zwei Schritte nach vorn. Zumindest in den Flur hineinschauen wollte ich. Das schaffte ich auch und bekam plötzlich große Augen. Diesmal war er nicht leer. Ungefähr dort, wo sich die Tür zu Muriels Krankenzimmer befand, bewegte sich eine Frau. Ich erkannte Dora.
    Ob sie aus dem Zimmer gekommen war, konnte ich nicht bestätigen. Jedenfalls war sie nicht allein und hatte etwas zu tun. Sie war dabei, eine fahrbare Trage zu drehen, damit sie in unsere Richtung zeigte. Nach einem Moment des Zögerns drückte sie die Trage vor und schob sie auf uns zu. Ich hatte auch gesehen, dass auf der Trage jemand lag. Wer es war, erkannte ich nicht, denn die Person war durch ein Tuch abgedeckt worden. Es würde noch dauern, bis Dora das Ende des Ganges erreicht hatte. Ich wusste auch nicht, ob sie mich gesehen hatte, sie war eigentlich zu beschäftigt gewesen.
    Jane Collins hatte bemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmte. Fragend schaute sie mich an.
    »Gleich«, murmelte ich.
    Reddy hatte meine Antwort nicht gehört. Sie sagte nur: »Dann kann ich ja wohl gehen, nicht wahr?«
    »Ja, das können Sie.«
    »Gut.«
    Sie wandte sich ab, ging aber nicht, denn sie hatte mitbekommen, wie ich zwei Schritte vorgeschlichen war. Das hatte wohl ihr Misstrauen erregt.
    Ich ging noch einen weiter und tauchte wie ein Geist aus dem Unsichtbaren genau in dem Moment auf, als Dora mit ihrer Trage fast das Ende des Flurs erreicht hatte.
    Plötzlich stand ich als Hindernis da!
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Mir wehte ein leiser Aufschrei entgegen. Dora blieb abrupt stehen und so heftig, dass sich die Gestalt unter dem Tuch bewegte. Ich

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