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117 - Der Zauberspiegel

117 - Der Zauberspiegel

Titel: 117 - Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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später hatte das Monster die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    „Was nun?" fragte Mandel keuchend. „Wenn das Biest erwacht, werden die Handschellen nicht lange halten. Wir müssen Verstärkung herbeiholen."
    Tim sah sich in der Wohnung um. Im Nebenzimmer fanden sie das Telefon. Mandel telefonierte, während Tim das Monster nicht aus den Augen ließ.
    Das Monster verwandelte sich innerhalb von fünf Sekunden in einen Menschen.
    „In ein paar Minuten…" sagte Mandel und brach überrascht den begonnenen Satz ab, als er den nackten Mann sah.
    Der Nackte stöhnte. Tim wälzte ihn auf den Rücken. Der Mann war ziemlich beleibt. Sein Gesicht war feist, und er hatte eine Halbglatze. Er öffnete die Augen und. stierte Tim verständnislos an.
    „Wer sind Sie?" fragte Tim und steckte sich eine Zigarette an.
    Der Nackte stöhnte gequält auf.
    „Mein Kopf!" brummte er.
    „Sind Sie Daniel Bronstein?" fragte Mandel.
    „Ja, der bin ich", flüsterte der Nackte und schlug die Augen auf.
    „Wissen Sie, daß Sie bis vor wenigen Minuten ein affenartiges Monster waren?"
    „Ja, das weiß ich. Geben Sie mir einen Schluck Wasser!"
    Mandel verschwand in der Küche, und Tim half Bronstein hoch.
    „Nehmen Sie mir diese verdammten Handschellen ab!" sagte Bronstein mißmutig.
    „Das kommt nicht in Frage. Sie können sich jederzeit wieder in ein Monster verwandeln und auf uns losgehen."
    „Da haben Sie allerdings recht."
    Mandel hielt Bronstein ein Wasserglas an die Lippen, und der Antiquitätenhändler trank gierig.
    Tim wandte den Kopf um, als ein paar Polizisten die Wohnung betraten. Sie sahen sich neugierig um.
    „Erzählen Sie, Mr. Bronstein!"
    „Alles begann vor zwei Tagen", berichtete Bronstein. „Am späten Nachmittag erschien ein bärtiger junger Mann, der mir zwei Spiegel zum Verkauf anbot. Sehr schöne Stücke - ein Biedermeierspiegel und ein Rokokospiegel. Ich kaufte die beiden Stücke und rief sofort Mr. Spratt an, von dem ich wußte, daß er eine Vorliebe für alle Gegenstände aus der Biedermeierzeit hat. Eine Stunde später war er bei mir, kaufte den Spiegel, und ich rieb mir zufrieden die Hände. Gestern, es war so gegen Mittag, fiel mir auf, daß sich meine Hände veränderten. Sie waren größer geworden und stark behaart. Als ich in den Rokokospiegel blickte, sah ich, daß ich wie ein affenartiges Monster aussah. Entsetzt sperrte' ich den Laden ab. Als ich dann die Nachrichten hörte, war ich bestürzt. Spratt war Amok gelaufen. Ich sperrte die Wohnung ab. Die Verwandlung meines Körpers schritt rasch vorwärts. Ich wurde zu einem Monster. Dieser Zustand hielt meist aber nur wenige Minuten an. In dieser Zeit war ich wie von Sinnen und zu keinem vernünftigen Gedanken fähig. Ich zertrümmerte den Laden und die Wohnung. In den Stunden, in denen ich normal war, versuchte ich den Spiegel zu zerschlagen, doch es gelang mir nicht. Es war unheimlich. Wenn ich mich in das Monster verwandelt hatte und in den Spiegel blickte, dann zeigte mein Spiegelbild meine menschliche Gestalt." „So ist das also", sagte Tim zufrieden. „Wissen Sie den Namen des Mannes, der Ihnen die Spiegel verkauft hat?"
    „Nein. Ich sah ihn vorgestern das erstemal."
    „Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir Sie mitnehmen, Mr. Bronstein?"
    „Was haben Sie mit mir vor?" fragte Bronstein mißtrauisch.
    „Wir werden Sie von einigen Spezialisten untersuchen lassen."
    „Ich fürchte, daß mir Ihre Spezialisten nicht helfen können."

    Bronstein war in eine Spezialklinik gebracht worden. Mandel hatte veranlaßt, daß über Radio und Fernsehen alle Leute, die in den vergangenen Tagen einen Spiegel gekauft hatten, aufgefordert wurden, sich zu melden.
    Sheila Pearson war bis jetzt noch nicht gefunden worden.
    Tim hatte sich einige Zeit mit dem Spiegel in Mandels Zimmer beschäftigt, doch er hatte sich nicht mehr als Monster gesehen.
    Am frühen Nachmittag fuhr er in seine Atelierwohnung, bereitete. sich ein einfaches Mittagessen zu, duschte und zog sich um. Er telefonierte kurz mit Mandel, doch es gab keine Neuigkeiten.
    Mißmutig stapfte Tim in der Wohnung auf und ab. Immer wieder wanderte sein Blick zum Telefon. Er hoffte, bald von Patrick eine Nachricht zu erhalten.
    Endlich, einige Minuten nach fünf Uhr, läutete das Telefon.
    „Wir haben eine Spur von Sheila Pearson gefunden", meldete sich Patrick. „Sie wohnt in einer Kommune in der Cornelia Street. Wir beobachten das Haus."
    „Ich komme hin", sagte Tim rasch.
    Er schlüpfte in seinen

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