117 - Der Zauberspiegel
undurchdringliche Schwärze gefallen. Ich verlor jedes Zeitgefühl und war neugierig, wo wir landen würden. Das Ziehen in meinen Gliedern wurde stärker., Zischende Laute waren zu hören. Ich sah ein kleines Lichtpünktchen vor uns, dann wurde ich halb bewußtlos. Ein lauter Knall dröhnte in meinen Ohren.
Mühsam schlug ich die Augen auf und blickte in das Gesicht eines Wolfsmenschen, der mich wütend anknurrte. Ich hockte auf dem Boden vor einer Bar. Fauchen und Knurren war um mich. Mühsam richtete ich mich auf und blickte mich rasch um.
Einige Menschen, die ganz normal aussahen, umringten mich. Hinter, ihnen erblickte ich einige unheimliche Monster, die sich wie verrückt aufführten. Coco war nicht zu sehen.
„Mr. Hunter!" Die Stimme klang wohltönend und kultiviert.
Ich blickte nach rechts. Auf einem Stuhl saß ein gefesselter Freak, den ich kannte. Es war Patrick Haymes. Seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt, und er sah ziemlich böse zugerichtet aus. Die Luft flimmerte, und Coco landete neben mir auf dem Boden. Benommen hob sie den Kopf, und die jungen Leute und Monster wichen angstvoll zurück.
Ein Flammenmonster raste auf mich zu. Ich riß einen Barhocker hoch und schleuderte ihn dem Monster entgegen.
„Coco", rief ich, „kannst du deine Fähigkeiten einsetzen?"
Meine Gefährtin stand schwankend auf.
„Ich denke schon", sagte sie leise. „Dann hypnotisiere diese nette Gesellschaft!"
Ein Vampir und ein Totenkopfmonster gingen auf uns los.
Coco lehnte an der Bar und hatte die Arme erhoben. Ihre Augen schienen Blitze zu schleudern.
Das Totenkopfmonster erstarrte mitten in der Bewegung, dann kippte der Vampir bewußtlos zu Boden. Einige der Ungeheuer zogen sich laut schreiend zurück.
Coco gewann rasch ihre magischen Fähigkeiten wieder. Der Reihe nach lähmte sie mit ihrem Blick die Menschen und Ungeheuer.
Ich eilte zu Patrick Haymes und löste seine Fesseln.
„Sie schickt der Himmel, Mr. Hunter!" sagte der Kleine glücklich. „Diese Monster entdeckten mich und nahmen mich gefangen. Jetzt quälten sie mich, da sie wissen wollten, was ich in ihrem Haus zu suchen hätte."
„Und was hatten Sie hier zu suchen, Patrick?"
Ich sah eine Packung Zigaretten auf einem Tisch liegen, holte zwei Zigaretten heraus und zündete sie an; eine reichte ich Coco.
„Wir haben es mit einem geheimnisvollen Fall zu tun", antwortete Patrick. „Es geht um magische Spiegel."
„Erzählen Sie der Reihe nach, Patrick!" bat ich.
Gierig rauchte ich die Zigarette und genehmigte mir einen großen Bourbon, während ich Patrick zuhörte.
Coco widmete sich in der Zwischenzeit den Monstern und normalen Menschen und zwang ihnen ihren Willen auf. Sie befahl ihnen, sobald wir gegangen waren, aus ihrer Trance zu erwachen und sich ruhig zu verhalten.
Von Patrick hatte ich alles erfahren, was ich wissen mußte. Mich interessierte nun, ob Jaso im Haus gelandet war. Wir durchsuchten das Haus, fanden aber keine Spur von Jaso.
Rasch traten wir auf die Straße und liefen zum VW-Bus.
„Tim Morton ist im Haus Nummer 76 in der Downing Street", sagte der Fahrer.
„Fahren Sie hin!" befahl ich ihm.
Coco und ich setzten uns neben ihn. Patrick nahm ich auf meinen Schoß.
Terry startete und brauste los.
„Tim hätte sich schon vor ein paar Minuten melden sollen", sagte Terry und stieg stärker aufs Gaspedal.
Die Fahrt dauerte nur zwei Minuten. Vor dem Haus Nummer 76 stand ein Freak, der auf uns zulief. „Ist Tim noch im Haus?" fragte Patrick.
„Ja, er ist noch drinnen. Ich fürchte, daß ihm etwas zugestoßen ist. Ich hörte zwei Schüsse."
„War sonst noch etwas Ungewöhnliches zu bemerken?" erkundigte ich mich.
„Ja. Vor ein paar Minuten hörte ich einen lauten Knall, und das Haus schien zu beben."
„Das wird Jaso gewesen sein", sagte ich zu Coco. „Vielleicht hat er entdeckt, daß wir ihn verfolgt haben, und uns im Dimensionstor abgedrängt. Deshalb landeten wir im Haus der Kommune. Wir müssen vorsichtig sein."
Ich stieg die Stufen hoch und holte den Ys-Spiegel hervor.
„Jason Brown",
las ich laut das Türschild vor.
Langsam öffnete ich die Tür und trat in den Vorraum. Eine
hohe
Tür stand halb offen, und ich hörte Stimmen.
„Sobald ich verschwunden bin, wirst du die beiden töten", sagte eine feste Stimme. Dann war ein lautes Fauchen zu hören.
„Versetz dich in den rascheren Zeitablauf, Coco! Und nimm mich mit! Wir müssen unbemerkt in das Zimmer kommen."
Coco nickte, und ich griff nach
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