Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1173 - Computerwelten

Titel: 1173 - Computerwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte. Ungläubig zunächst, später mit steigender Verblüffung, hörten die beiden Männer zu. Roi Danton ließ das goldene Gesicht dabei keinen Moment aus den Augen. Es hing reglos im Nichts, ohne daß eine Gefahr davon auszugehen schien. Als Demeter endete, spürte er das Unbehagen, das erneut in ihn hineinkroch, den Hauch der Irrealität.
    „Aber dieses... Ding ...", wandte er ein, „... es besitzt weder einen Körper, noch trägt es einen Koffer. Ich verstehe nicht, was ..."
    Er brach ab und stöhnte unterdrückt. Etwas abseits von der goldenen Maske schälte sich ein weiteres Gebilde aus undurchdringlicher Schwärze. Rois Kopf ruckte herum, und der Lichtstrahl der Helmlampe erfaßte ein bläulich schimmerndes Antlitz mit Zügen, die Ärger ausdrückten. Dicht daneben entstand ein Gesicht in strahlendem Gelb.
    Unwillkürlich schloß sich die Hand des Terraners um den Knauf der Waffe. Wenn die Fremden sich zu einem Angriff formierten, wollte er sich verteidigen können. Er sah, wie das goldene Gesicht daraufhin eine gewisse Trübung erfuhr und schließlich völlig ergraute. Das pausbäckige Lächeln verschwand und wich entschlossener Härte.
    Roi Danton trat einen Schritt zurück, während immer mehr Masken aus dem Nichts heraus auftauchten. Er spürte den leichten Widerstand, den watteartige Substanz seiner Bewegung entgegensetzte, und den zähen Schlamm unter den Füßen. In einem kurzen Moment des Schreckens glaubte er sich bereits von allen Seiten umringt. Als er jedoch den Kopf wandte, blickte er ins Leere. Offenbar beschränkten sich die Fremden darauf, ihnen den Weg nach vorn abzuschneiden.
    „Wir kehren um!" bestimmte Taurec entschlossen. „Hier wird es mir zu ungemütlich.
    Demeter, gib uns Peilzeichen."
    Der Impuls ihres SERUNS kam prompt. Roi Danton erkannte es an der Leuchtanzeige der Kontrollleiste. Damit war sichergestellt, daß sie die SYZZEL nicht verfehlten.
    „Was ist los bei euch?" fragte Demeter beunruhigt. „Werdet ihr angegriffen?"
    „So kann man es nicht unbedingt nennen", meinte der Gesandte der Kosmokraten. „Ich nehme an, sie wollten uns lediglich vertreiben. Es sind ziemlich viele jetzt."
    Roi Danton blickte mehrmals zurück, doch die Fremden machten keine Anstalten, ihnen zu folgen. Sie ließen sie ziehen. Der unsichtbare Schlamm, der jede Bewegung behinderte, wurde immer dünner, bis er schließlich vollends verschwand. Einmal programmiert, regelten die Gravo-Paks nun das weitere Fortkommen. Sie registrierten das Peilsignal und lenkten die beiden Männer ihrem Ziel entgegen.
    „Warum versucht ihr nicht, Kontakt mit den Masken aufzunehmen?" fragte Demeter.
    „Vielleicht können sie uns aus unserer Lage heraushelfen."
    „Wie, meinst du, sollten wir uns verständlich machen?" hielt Taurec dagegen.
    „Schallwellen pflanzen sich im Vakuum nicht fort - selbst mit Hilfe eines Translators und über die Außenakustik der SERUNS hätten sie kein Wort verstanden."
    „Funk! Ihr könnt sie anfunken!"
    „Unsinn! Auf welcher Frequenz? Wir haben nicht die Mittel, alles durchzuprobieren. Und komme mir nicht mit Handzeichen oder Gesten! Die würden sie kaum begreifen!"
    „Warum nicht?" protestierte Demeter. „Sie sind humanoid, sie haben Körper, die unseren stark ähneln!"
    „In deinem Traum vielleicht. In Wahrheit sind es bloße Gesichter! Fremdartige Dinger, die wie Lampions durch die Nacht leuchten, das ist alles." Taurecs Tönfall wurde zynisch, als er hinzufügte: „Und Koffer tragen sie auch keine!"
    „Denkst du, ich spinne?" fuhr Demeter ärgerlich auf. „Es ist doch offensichtlich, daß es einen Zusammenhang zwischen meinem Traum und der Wirklichkeit gibt. Da bestand eine Wechselwirkung zwischen mir und den Masken, die ihr gesehen habt. Oder glaubst du, diese Duplizität sei ein Zufall?"
    „Keineswegs. Aber du solltest zwischen der Wirklichkeit und dem unterscheiden, was dein Unbewußtes hinzugedichtet hat. Der Kontakt war vorhanden, zweifellos. Die Körper jedoch, die Planetenstadt und was alles in deinem Traum auftauchte, müssen wir wohl als Symbolik begreifen."
    Demeter schwieg einen Moment, als müßte sie ihre nächsten Worte reiflich überlegen.
    Dann sagte sie schwer: „Symbolik oder nicht - ich behaupte, daß die schwarze Maske, der ich begegnet bin, in einer sehr engen Beziehung zu dem unheimlichen Ding steht, das uns eingeschlossen hält."
    „Das vermute ich schon die ganze Zeit", eröffnete Taurec gelassen. „Beide Objekte sind identisch! Deshalb rede ich

Weitere Kostenlose Bücher