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1173 - Der irre Doc

1173 - Der irre Doc

Titel: 1173 - Der irre Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Tür abgeschlossen haben musste.
    Demnach stand fest, dass ich mich nicht allein in diesem Haus aufhielt. Und das bereitete mir schon leichte Magenschmerzen.
    Ich wollte sicherheitshalber noch mal nach der Klinke fassen, da hörte ich das Geräusch. Es war plötzlich da, ohne Vorwarnung und es glich einem schrillen bösen Lachen.
    Blitzschnell fuhr ich herum.
    Die Toten!, war mein erster Gedanke. Eine der Leichen hatte gelacht. Was wiederum bedeutete, dass nicht alle tot waren und ich es womöglich mit Zombies zu tun hatte.
    Meine Hand rutschte in die Nähe der Beretta, doch ich zog die Waffe nicht. Ein Blick reichte mir.
    Die vier Leichen lagen unbeweglich auf ihren Unterlagen. Da hatte sich auch kein Mund geöffnet und keiner war geschlossen.
    Einbildung?
    Nein, ich war noch nicht senil. Was ich gehört hatte, das hatte ich gehört. Ich wartete gespannt darauf, dass sich das Geräusch oder der Schrei wiederholte, aber in den folgenden Sekunden passierte nichts.
    Meine Blicke wanderten durch den kalten Raum. Keine Kachel ließ ich aus, um wenig später zugeben zu müssen, dass ich keinen Schritt weitergekommen war.
    Doch ein Irrtum?
    Ich war skeptisch. Diesmal drehte ich dem Raum nicht den Rücken zu, als ich nach der Klinke fasste. Ich stand so, dass ich die Toten im Auge behalten konnte. Über meinen Rücken rann eine einzige Schweißperle hinweg wie eine winzige Eiskugel.
    Da war es wieder.
    Schrill.
    Ein Lachen oder ein Geräusch, das entsteht, wenn jemand ein Musikinstrument quält.
    Ich blieb in meiner Haltung stehen, aber ich bewegte die Augen, um alles genau mitzubekommen.
    Die Toten bewegten sich nicht. Weder am Körper noch im Gesicht, was eher der Fall hätte sein müssen, wenn sie noch auf eine bestimmte Art und Weise lebten.
    Also keine Zombies, die sich plötzlich erhoben, um mich töten zu wollen.
    Außerdem hatte dieses Geräusch oder diese Lache auch den gesamten Raum erreicht. Wenn ich jetzt darüber nachdachte, dann konnte es durchaus auch von oben gekommen sein. Von der Decke her oder aus den Wänden.
    Es wiederholte sich nicht mehr. Mit der zweimaligen Warnung schien der unbekannte Lacher einen entsprechenden Erfolg erreicht zu haben. Ich hatte das Nachsehen und zudem die Gewissheit, dass ich tatsächlich nicht allein war.
    Der andere hatte ein Nervenspiel begonnen. Ich dachte daran, dass noch die gesamte Nacht vor mir lag. Sicherlich war dieses Lachen erst der Beginn einer Folge rätselhafter Ereignisse, die mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben sollten.
    Wieder umgab mich die Stille. Nur das leise Summen der Anlage war zu hören. Aber keine Stimmen, kein Lachen, auch kein leises Schreien oder Kichern, das mich nervös gemacht hätte.
    Jetzt war die Tür wieder wichtig.
    Meine Hand war von der Klinke gerutscht. Ich umfasste sie wieder und öffnete die Tür.
    Das war nicht möglich. Ich war fest davon überzeugt gewesen, beim letzten Versuch an einer geschlossenen Tür gestanden zu haben und jetzt dies.
    Ich holte tief Luft und konzentrierte mich zunächst auf mich selbst. Die Tür hatte ich aufgezogen und hatte sogar noch meinen Fuß hochkant gestellt, um sie zu stoppen.
    So schaute ich in die Umgebung des Eingangs, in der sich nichts verändert hatte. Niemand saß auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch, ich sah keinen an der Tür, und auch am Boden entdeckte ich keine Fußspuren.
    Ich schaute mir das Schloss an der Vorderseite an.
    Es gab keine Veränderung. Es steckte auch kein Schlüssel darin fest. Der hing an seinem Platz an der Wand. Mit dem letzten Schritt verließ ich die kalte Totenkammer und schloss die Tür eigenhändig. Sehr wachsam bewegte ich mich auf den Schreibtisch zu, um dort wieder Platz zu nehmen.
    Es war alles so wie vor meinem Besuch in den drei Räumen. Trotzdem hatte sich einiges verändert.
    Meine relative Unbefangenheit war einer gewissen Vorsicht gewichen. Ich war nach wie vor davon überzeugt, nicht allein in diesem Haus zu sein.
    Aber wo hielt sich die andere Person versteckt?
    Automatisch schaute ich in die Höhe zur Galerie hin. Dort gab es ebenfalls Türen. Eric Lamont hatte mir erzählt, dass sie geschlossen waren und sich hinter ihnen niemand aufhielt. Aber musste ich auch glauben, was er mir erzählt hatte?
    Ich war misstrauisch geworden und zudem neugierig, denn jetzt wollte ich es genau wissen.
    Wieder ging ich hoch zur Galerie. Dabei musste ich an den Fenstern vorbei. Automatisch warf ich einen Blick nach draußen. Das Bild im Hinterhof hatte

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