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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schien im All eine schwarze Säule mit unzähligen Verästelungen zu stehen.
    „Das ist der Strukturriß!" rief Bradley. „Volle Beschleunigung!"
    Während des Sprechens schien der Panoramabildschirm ein zweites Mal zu explodieren. Der Orter schrie auf, als eines seiner Geräte mit einem Krachen ausfiel.
    „Die Entladungen werden immer heftiger", meldete er. „Es könnte sogar sein, daß der Graue Korridor sich auflöst."
    „Wir sollten vorsichtig sein", meinte jemand.
    „Ich pfeife auf alle Vorsicht!" erwiderte Bradley heftig. „Ich möchte diese Chance nicht verpassen. Wie lange haben wir darauf gewartet. Wir stürzen uns hindurch."
    Bradley von Xanthen lachte.
    Mit einemmal war alle Spannung von ihm abgefallen.
    Er hatte keinerlei Bedenken, mit voller Kraft in die Kluft zwischen den Dimensionen einzudringen. Die RAKAL WOOLVER war schließlich ein Großraumschiff der Galaxis-Klasse.
    Als ihn sein Stellvertreter wieder ermahnte, sich durch eingehende Ortung abzusichern, schrie es ihm der Kommandant ins Gesicht: „Die RAKAL WOOLVER ist nicht irgendeine Nußschale. Das verkraftet sie schon. Wir dringen auf Biegen und Brechen in den Grauen Korridor ein."
    Kaum hatten sie den Durchbruch geschafft, da erreichte sie ein Funkspruch: „Willkommen im Grauen Korridor!"
    „Taurec!" entfuhr es Bradley. „Das ist dieser Teufel Taurec! Wo bist du?"
    Aber als Antwort kam nur ein verhaltenes Lachen, dann war die Verbindung unterbrochen.
    Taurecs Lächeln wirkte maskenhaft, und es war eine ganze Weile in seine Mundpartie eingekerbt, bevor es sich verlor.
    Die Ortung der RAKAL WOOLVER war ein Zufallsprodukt bei der Suche nach Chthon, seinem Schatten. Da Taurec seine Nähe nicht mehr spürte, war er an Bord der SYZZEL gegangen und bediente sich der technischen Hilfsmittel seines Raumschiffs.
    Das Röhrenobjekt von achtzig Meter Länge und einem Durchmesser von zehn war in einiger Entfernung des Virenhorsts geparkt, im Schnittpunkt von drei Zeittürmen.
    Etliche abgeschossene Meta-Agenten, die als formlose Klumpen auf dem schlackeartigen Boden lagen, zeugten davon, daß die Verteidigungssysteme auch während Taurecs Abwesenheit in Anspruch genommen worden waren.
    Auf seinem Schiff fühlte sich Taurec sicher, aber um Sicherheit ging es ihm nicht. Er wollte endlich seinen Schatten stellen und sich mit ihm vereinigen, um die volle Erinnerung an den Auftrag der Kosmokraten zurückzubekommen.
    Aber Chthon war unauffindbar.
    Statt dessen hatte er die RAKAL WOOLVER geortet, als sie durch einen Strukturriß in den Grauen Korridor einflog.
    Von Chthon war immer noch weit und breit keine Spur.
    Taurec versuchte, über Funk Roi Danton zu erreichen. Er bekam Kontakt, und Roi meldete sich über das Funkgerät seines SERUNS, er befand sich zusammen mit Demeter im Zeitturm des Ordensmanns Stein Nachtlicht, der längst auf Seiten der rebellierenden Virochips stand.
    „Die RAKAL WOOLVER ist in den Grauen Korridor eingedrungen", berichtete Taurec.
    „Ich habe Bradley nur meinen Willkommensgruß entboten. Du solltest dich mit ihm in Verbindung setzen, Roi."
    „Ich fürchte, daß wir seine Hilfe dringend brauchen werden", erwiderte Roi. „Vishna hat eine Horde von Fremdwesen aus der Zwischenzone ausgerüstet und auf Stein Nachtlichts Zeitturm gehetzt. Sie greifen vehement an, und ich weiß nicht, wie lange wir uns halten können."
    „Dann kommt die RAKAL WOOLVER im richtigen Augenblick", sagte Taurec emotionslos; er konnte einfach nicht Mitgefühl für Rois Sorgen heucheln. Für ihn ging es um viel mehr, und letztlich betrafen seine Sorgen die ganze Menschheit, deren Galaxis, das gesamte Universum. Wenn Chthon verging, dann würde es nie zur Anamnese kommen. Er wäre dann für alle Zeiten ein „Einäugiger", unfähig, die an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen. Er wäre, wie Reginald Bull vermutlich sagen würde, für alle Zeiten nur noch eine halbe Portion.
    „Wie geht es Bully und den anderen Vernetzten?" fragte Taurec.
    „Ernst Ellert ist gerade von einem Mentaltrip zu Bullys Virochip zurückgekommen", antwortete Roi. „Vishna war auch da."
    „Vishna?" wunderte sich Taurec. „Wie das?"
    „Sie heckt irgend etwas aus, um die Rebellion der Virochips niederzuschlagen, das ist klar", erklärte Roi. „Sie dürfte irgendeine neue Waffe getestet haben. Aber Bully und Ernst konnten sie mit vereinten Kräften zurückschlagen. Dennoch - sie führt etwas im Schilde."
    „Kann Stein Nachtlicht das nicht herausbekommen?" wollte Taurec

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