Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verhängnisvoller Irrtum. Taurec war ihr in gewisser Weise ähnlich, was seine Neigungen und Sehnsüchte über materieverbundenes Leben betraf, aber er war ihr nicht gleich in bezug auf Wissenshunger und Machtrausch. In diesem Punkt war Taurec ein loyaler Kosmokrat.
    Die Wut und Enttäuschung für Taurecs „Verrat" steigerte Vishna zu einem unversöhnlichen Haß, der auch bis in die Gegenwart nicht erlosch.
    Vishna ließ aber von ihren Plänen dennoch nicht ab, sie realisierte sie im Alleingang.
    Weil sie anders nicht an das Virenimperium herankam, mußte sie sich in dieses integrieren, um es beherrschen und als Machtinstrument benutzen zu können. Dies führte jedoch zur Katastrophe: Das Virenimperium verging in einer gewaltigen Explosion, wurde zu winzigen Partikeln, den Viren, aufgelöst und über den ganzen Kosmos verstreut.
    Es schien, daß sich Vishna auf diese Weise selbst gerichtet und das Problem für die Kosmokraten gelöst hatte. Dafür wurden jedoch andere Probleme akut, denn nach der Vernichtung des Virenimperiums mit dem darin gespeicherten gewaltigen Wissen waren die Kosmokraten nicht mehr imstande, ihren Aufgaben nachzukommen.
    Sie konnten nicht mehr das Gleichgewicht zwischen den positiven und den negativen Kräften im Universum halten. Und als der Einfluß der Kräfte des Chaos immer stärker wurde, entschlossen sie sich zu einer Teilrekonstruktion des Virenimperiums. Sie ließen überall im Universum Virenimperiumsteile zusammensetzen, freilich ohne zu ahnen, daß diesen die Vishnakomponente innewohnte und sie auf diese Weise der negativen Kosmokratin zur Wiedergeburt verhalfen.
    Neben dieser neuen Bedrohung gab es aber noch eine Reihe anderer Gefahren, die nicht gebannt werden konnten. Da offenbar weder die Endlose Armada noch die Ritter der Tiefe in der Lage waren, den moralischen Kode des Universums zu reparieren, entschlossen sie sich zu einem ungewöhnlichen Schritt.
    Sie erinnerten sich Taurecs und beauftragten ihn damit, für die Wiederherstellung des moralischen Kodes in diesem Universum zu sorgen. Sie rüsteten ihn für diese Aufgabe mit allem aus, was er zur Bewältigung seiner Mission benötigte: mit einer überragenden Technik, wirksamen Waffen - und sogar mit einem Körper.
    Doch konnte ihn all das nicht vor Vishnas Rachsucht schützen. Sie lauerte ihm beim Übergang in dieses Universum auf und ließ ihn ihren ganzen Haß spüren. Bei diesem Anschlag verlor Taurec seinen vierdimensionalen Schatten und mit ihm das geistige Rüstzeug, um den an ihn gestellten Anforderungen nachkommen zu können.
    Erst durch die Wiedervereinigung mit Chthon und der damit einhergehenden Anamnese, wurde aus dem „Einäugigen" wieder ein vollwertiger Kosmokrat.
    Taurec war Vishna nun ebenbürtig. Er hatte dieselben Fähigkeiten wie sie. Er hatte ihr gegenüber sogar einen Vorteil. Als Träger der positiven Werte stand er über der negativen Kosmokratin.
    Und er trug den Kosmokratenkodex, der ihm ein zusätzliches Charisma verlieh.
     
    *
     
    Diese Ereignisse liefen vor den beiden Kosmokraten wie eine Lebensbilderschau ab. Es war ein gemeinsames panoramatisches Erlebnis, ein gemeinsames Wiedererleben geradezu.
    „Ja, du hast mich mit dem Virenimperium im Stich gelassen", zürnte Vishna. „Du hast mich verraten. Es war nichts anderes als gemeiner Verrat. Dadurch wurde mein Haß gegen dich erst geschürt."
    „Du kannst diesen Haß abbauen, Vishna", sagte Taurec. „Ich kann dir dabei helfen. Dein Haß richtet sich nicht wirklich gegen mich. Ich bin nur das Sinnbild für die positiven Kräfte.
    Und es ist auch gar nicht dein Haß. Ich werde es dir beweisen."
    Vishna war schon immer stolz gewesen, schon von dem Augenblick an, als sie in den Kreis der Kosmokraten aufgenommen worden war. Und es war nur ein kleiner Schritt zur Überheblichkeit und von da zur Anmaßung gewesen.
    Sie wollte das nicht wahrhaben, tat es als Unterstellungen ab und verwehrte sich dagegen. Doch Taurec hielt ihr diese Charakteranalyse wie einen Spiegel vor. Er zwang sie, sich selbst zu betrachten und über sich zu urteilen.
    „Das bin ich nicht", schleuderte sie ihm zornig entgegen. „Du zeichnest absichtlich ein falsches Bild von mir. Diese häßliche Fratze ist mir fremd."
    „Es ist eine Fratze", bestätigte Taurec. „Und es war dein wahres Gesicht. Nur eine Maske, eine Persona, die du angenommen hast. Du warst ein Teil der Mächte des Chaos."
    „Lüge!" schrie sie ihn an und entlud allen Haß gegen ihn, dessen sie fähig war.

Weitere Kostenlose Bücher