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1175 - Der Zombie-Doc

1175 - Der Zombie-Doc

Titel: 1175 - Der Zombie-Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschaffen.
    Luke wollte auf die Tür des Schlafzimmers zurennen, aber Suko war stärker. Er hielt ihn nicht nur fest, er führte ihn auch in einen neutralen Raum hinein, den ich kurz nach ihnen betrat. Es war das Wohnzimmer mit dem angebrachten Balkon.
    Suko drückte Luke in einen Sessel, wo er auch sitzen blieb. Er tat nichts mehr. Er war innerlich zusammengebrochen.
    Ich stellte mich so hin, dass ich ihm den Weg zur Tür abschnitt und schaute Suko an. Bisher hatte er von mir noch kein Wort der Erklärung bekommen. Ich sah ihm an, dass er darauf wartete.
    »Es ist furchtbar«, sagte ich mit leiser Stimme. »Wenn der Mörder ein Messer genommen hat, dann muss er verdammt oft zugestochen haben. Er ist nicht normal. Es war eine Raserei. Ich… ich… kann das nicht nachvollziehen«, sagte ich mit belegter Stimme.
    Okay, wir hatten viel erlebt und viel gesehen. Aber auch für uns gibt es Grenzen, und eine solche war erreicht worden. Wenn Carol Morton von einem Menschen getötet worden war, dann schämte ich mich dafür, ebenfalls zu dieser Spezies zu gehören.
    »Keine Chance mehr?«
    »Nein, Suko, keine.«
    »Und es ist nicht die Erste gewesen.«
    »Wendy«, sagte ich und fügte eine Frage nach. »Hast du von ihr gehört? Von einem grauenhaften Mord an Wendy?«
    »Nein, das habe ich nicht. Aber das lässt sich herausfinden. Wenn das die zweite Frau ist, die auf eine derartige Weise ums Leben kam, habe ich die Befürchtung, dass wir es mit einem Serienkiller zu tun bekommen, der erst am Anfang steht.«
    »Ja, kann sein. Mir ist nur rätselhaft, dass Luke Donovan die grässlichen Taten geträumt hat. Da sehe ich noch keinen Zusammenhang, keinen logischen, wenn man hier überhaupt von Logik sprechen kann. Es ist alles so widersinnig und…« Mir fehlten die Worte, und auch mein Freund Suko schwieg.
    Luke Donovan sagte ebenfalls nichts. Er saß in einem quittengelben Sessel und hatte beide Hände gegen sein Gesicht geschlagen. Hin und wieder zuckte sein Oberkörper.
    »Wer könnte so etwas getan haben?«, fragte Suko mit leiser Stimme. »Ich weiß es nicht, und du weißt es auch nicht, John. Aber wir haben schon verdammt viele verrückte Dinge erlebt, und auch jetzt will ich nichts ausschließen.«
    »Was meinst du damit?«
    Er nickte zu Donovan.
    »Er?« Erstaunt sah ich ihn an. »Nein, John, um Himmels willen, du darfst mich nicht falsch verstehen. Aber wir können es auch nichts ausschließen. Die Seele eines Menschen schlägt oft genug die verrücktesten Kapriolen. Seine Träume können vorgeschoben sein. Vielleicht hat er sie getötet, um später noch mal als der Trauernde an den Tatort zurückzukehren, aus welchen Gründen auch immer. Denk an die Feuerwehrleute, die selbst Brände gelegt haben, um sie anschließend zu löschen.«
    »Den Vergleich akzeptiere ich nicht. Luke ist fertig. Der spielt uns nichts vor.«
    »Es war auch nur der Ansatz eines Gedanken, John.«
    »Ja, das ist mir klar. Ich hätte auch nichts anderes darin gesehen, Suko.«
    »Okay, ich werde mir die Tote ebenfalls anschauen. Danach rufe ich Shao an, dass sie nicht auf uns zu warten braucht. Sie kann sich auch um die Räder kümmern. Dann müssen wir die Mordkommission alarmieren. Und danach werden wir weitersehen.«
    Da ich nichts sagte, ging Suko zur Tür und verließ das Zimmer. Ich blieb mit Luke Donovan allein zurück, der noch immer unter Schock stand und kein Wort sprach. Seine Hände lagen nicht mehr vor dem Gesicht. Er hatte die Arme sinken lassen und saß schlaff in seinem Sessel. Der Blick war ins Leere gerichtet. Er bewegte die Lippen, ohne dass er ein hörbares Wort sprach. Für ihn war eine Welt zusammengebrochen.
    Ich hatte Zeit, mich umzuschauen. Carol Morton war ich lebend nie in meinem Leben begegnet. Sie schien eine außergewöhnliche Frau gewesen zu sein. Zumindest ließ die Einrichtung der Wohnung darauf schließen.
    Gelbe Sessel auf einem dunkelgrauen Teppich. Eine weiße Regalwand, in die ein schmaler Schrank integriert war, dessen Türen geschlossen waren.
    Vor dem Fenster und bis zur Balkontür reichend, zog sich ein Blumenkasten hin. Das Grün der Pflanzen gab der Wohnung ein etwas gartenähnliches Flair.
    Es war ruhig geworden. Nur durch die offene Balkontür drangen die Geräusche der Straße schwach zu uns hoch.
    Donovan saß noch immer wie eine Puppe im Sessel. Ich bewegte mich auf die Balkontür zu und zog sie ganz auf. Dabei schaute ich auf die Liege und den Tisch mit dem gefüllten Glas. Diese Formation wies

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