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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es näherte sich, dann ritten zwei ganz in Leder gekleidete humanoide Lebewesen auf gesattelten Pferden auf die Lichtung. Sie rissen an den Zügeln, als sie den toten Zyklopen und die reglos daliegenden Säbelzahntiger erblickten.
    Roi Danton fürchtete schon, die beiden Wesen, die zweifellos Cappins waren, würden stutzig werden, weil an den Säbelzahntigern keine Verletzungen zu sehen waren. Wenn sie die Tiere untersuchten, mußten sie feststellen, daß sie paralysiert waren. Wie sie darauf reagieren würden, war allerdings ungewiß. Sie konnten eigentlich nur annehmen, daß einige ihrer Jagdgefährten mit verbotenen Waffen gearbeitet hatten. Ob dieses Verbot weitab von Lemuria beziehungsweise Lemur, wo nur sehr selten gejagt wurde, peinlich genau eingehalten wurde, war eine andere Frage.
    Doch die Takerer ritten weiter, nachdem sie einige Worte miteinander gewechselt hatten. Anscheinend waren sie vom Jagdfieber gepackt und verschwendeten keine Zeit mit anderen Gedanken.
    „War Ovaron dabei?" fragte Demeter, nachdem die Takerer im Dschungel untergetaucht waren.
    „Nein", antwortete Danton. „Wahrscheinlich befindet er sich noch gar nicht auf der Erde.
    Zu seiner Zeit wurde nur noch auf dem Kontinent Lemur gejagt, glaube ich."
    „Die Gefahr eines Zeitparadoxons besteht also nicht", meinte seine Frau. „Aber was werden die beiden Takerer denken, wenn sie aus dem Dschungel kommen und die unversehrten Teile von Terrania sehen?"
    „Daran dachte ich auch gerade", erwiderte Danton. „Aber was soll's! Falls sie über ihre entsprechenden Beobachtungen berichten und ihre Vorgesetzten etwas unternehmen, wird dieser Zeiteinbruch längst einem anderen Platz gemacht haben, und man wird nichts von Terrania finden."
    Als hätte er damit ein Stichwort genannt, leuchtete es dort, wo Stein Nachtlichts Turm stand, wieder stärker, und das bekannte dumpfe Grollen kündigte den nächsten Zeiteinbruch an. Erneut verdunkelte sich der Himmel.
    Roi und Demeter klammerten sich aneinander, als der Boden bebte. Die Farnbäume, der tote Zyklop und die paralysierten Säbelzahntiger wurden plötzlich transparent, dann lösten sie sich gleich Nebelschwaden auf.
    Der Terraner und die Wyngerin erwarteten, daß sich beim nächsten Zeiteinbruch eine Urweltlandschaft mit Sauriern manifestierte. Sie waren völlig überrascht, als sie statt dessen eine von Kratern und Rissen überzogene geschwärzte Felslandschaft erblickten, die teilweise glasiert war. Ihre Blicke reichten allerdings nicht weit, denn die Luft war von feinem grauweißen Staub erfüllt, der auch den Blick in den Weltraum und zum Virenimperium versperrte.
    Roi und Demeter suchten Deckung in einem flachen Krater, als etwas durch den grauverhangenen Himmel heulte.
    „Was ist das?" fragte Demeter fassungslos.
    „Eine Lücke in unserem Wissen", stellte Danton lakonisch fest.
    Er schob sich bis zum Rand des Kraters und beobachtete Stein Nachtlichts Zeitturm, der gleich einem unwirklichen Anachronismus aus einem schrägen Hang mit versinterter Oberfläche ragte und sein fahlgrünes Leuchten verstrahlte.
    Wieder heulte etwas Unsichtbares durch das undurchdringliche Grau des Himmels.
    Roi Danton aktivierte die Ortungssysteme seines SERUNS und sah kurz darauf auf der Innenseite des Klarsichthelms die Computer-Projektion einer Art Raumjäger, der durch die obere Atmosphäre jagte. Sekunden später wurde eine atomare Explosion in zirka neunhundert Kilometern Entfernung angezeigt.
    Zahlende, klirrende Geräusche lenkten Rois Aufmerksamkeit auf etwas anderes.
    Einige hundert Meter links vom Zeitturm schob sich ein kastenförmiges Kettenfahrzeug aus dem Schatten eines Schuttkegels. Eine flache Kuppel mit spiraligem Lauf drehte sich auf der Oberseite. Der Lauf richtete sich auf den Zeitturm. Ein sonnenheller Blitz zuckte daraus hervor. Er traf sein Ziel, aber der gläsern wirkende Turm veränderte sich nicht. Er schien den Energiestrahl zurückzuspiegeln. Das Kettenfahrzeug glühte auf, dann barst es in einer heftigen Explosion, die nur einen Schmelzfleck inmitten weit verstreuter Trümmer zurückließ.
    „Jemand führt Krieg auf der Erde dieser Zeitepoche", sagte Danton tonlos. „Krieg mit Raumfahrzeugen, atomaren Waffen und Energiestrahlern. Es ist ein Krieg, von dem wir bisher nichts ahnten. Seine Spuren müssen durch die darauf folgenden geophysikalischen Ereignisse ausgelöscht worden sein."
    „Wie lange liegt das zurück?" flüsterte Demeter beklommen.
    Roi zuckte die Schultern.
    „Wer

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