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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß! Sehr lange jedenfalls. Vielleicht eine Million Jahre, vielleicht noch länger. Es ist..."
    Er unterbrach sich, als abermals das Heulen aus der oberen Atmosphäre kam. Die Computerprojektion an der Helminnenfläche zeigte einen Raumjäger an. Diesmal allerdings blieb er nicht in der oberen Atmosphäre, sondern stieß steil nach unten - in Richtung auf den Zeitturm.
    „Schutzschirm aktivieren!" rief Roi seiner Frau zu. „Der Zeitturm soll offenbar mit einer Atomrakete beschossen werden. Ich hoffe, unsere Paratronschirme halten stand."
    Doch kaum hatten sie die Schutzschirme ihrer SERUNS aktiviert, da blitzte es hoch oben in der Atmosphäre grell auf. Dann bildete sich ein Feuerball, eine kleine Kunstsonne, die schon bald darauf wieder erlosch.
    „Jemand hat den Angreifer abgeschossen", stellte Demeter fest.
    „Aber es war nicht Stein Nachtlicht", sagte Danton. „Ich denke, fliegen schleunigst zu seinem Turm, bevor etwa ganze Heerscharen eintreffen und sich um ihn streiten."
    „Und Bradley?" fragte Demeter.
    „Er wird selbst entscheiden, ob und wann er uns mit seinen Spezialisten folgen kann", erklärte Roi.
    Sie starteten mit Hilfe der Flugaggregate und rasten in geringer Höhe auf den Zeitturm zu. Dabei fanden sie erstmals seit dem neuen Einbruch Gelegenheit, sich um die weitere Umgebung auf der Erdoberfläche zu kümmern. Sie sahen, daß die unberührten Teile Terranias noch weiter zurückgetreten waren. Nur der Rest vom HQ-Hanse stand noch so da, wie sie ihn verlassen hatten. Von der Gruppe um von Xanthen war allerdings nichts zu sehen. Wahrscheinlich hatte sie sich unter dem Eindruck des letzten Zeiteinbruchs in das Rest-HQ zurückgezogen.
     
    5.
     
    Aus der Hochatmosphäre drangen das Heulen vieler Raumjäger und die Blitze zahlreicher Explosionen, als Danton und Demeter unmittelbar vor dem Tor des Zeitturms landeten. In einigen Kilometern Entfernung bewegten sich schemenhaft gepanzerte Fahrzeuge und schossen aufeinander. Dort rumorte, blitzte und krachte es fast ununterbrochen.
    Der Terraner und die Wyngerin schalteten die Schutzschirme ab, ließen ihre Druckhelme aber geschlossen, als sie durch das Tor traten. Das fahlgrüne Leuchten wurde von den blanken Stellen ihrer SERUNS reflektiert.
    Roi und Demeter hüteten sich davor, über die schmale Rampe hinauszugehen, die in Bodenhöhe kreisförmig um die Innenwand des Turmes führte. Hinter ihr gähnte ein dunkler Schacht, der scheinbar in die Unendlichkeit führte. Es handelte sich um die sogenannte Zeitsohle, eine vierdimensionale datensammelnde Sonde, deren Nullsohle bis „unter" den Moment des Urknalls reichte.
    Die Frau und der Mann schenkten der Zeitsohle nur einen flüchtigen Blick. Von oberhalb war ohnehin nichts als Schwärze zu erkennen. Sie blickten statt dessen an der spiralförmigen Fortsetzung ihrer Rampe hinauf. Diese Galerie reichte bis zur Decke.
    Irgendwo auf ihr mußte sich Stein Nachtlicht befinden. Doch die in allen Farben leuchtenden Kristallgebilde, die aus dem Boden und den Wänden ragten und sich entlang der Längsachse des Turmes vielfältig ineinander schlangen, behinderten die Sicht fast völlig.
    Immer wieder sprangen knatternd und knisternd Funken zwischen den Kristallgebilden über. Das wirkte jedoch bei weitem nicht so furchteinflößend wie das fahlgrüne Licht, das in wechselnden Intervallen scheinbar aus dem Nichts heraus im Turm aufleuchtete und wieder verblaßte. In jedem Maximum der Leuchterscheinungen trat ein Summen auf, das die Ohren betäubte und bohrende Kopfschmerzen hervorrief.
    Als die nächste Leuchterscheinung abklang, holte Danton tief Luft und rief über die Außenlautsprecher nach Stein Nachtlicht.
    Es blieb ruhig - bis die nächste Leuchterscheinung aufgebrandet und wieder abgeklungen war.
    Plötzlich flüsterten alle Kristallgebilde: „Wer ist da?"
    Demeter klammerte sich erschrocken an ihren Mann, aber Roi war eher erleichtert.
    „Roi Danton und Demeter", antwortete er. „Wir möchten mit dir sprechen, Stein Nachtlicht."
    „Ich habe zu tun", flüsterten die Kristallgebilde.
    „Kannst du die Lage normalisieren?" rief Demeter.
    Abermals kam und ging eine Leuchterscheinung.
    „Es scheint aussichtslos zu sein", flüsterten die Kristallgebilde.
    „Dann macht es nichts, wenn du deine Arbeit unterbrichst", sagte Demeter. „Wir müssen beraten."
    Ein Seufzer wehte durch den Turm, dann flüsterte er: „Ich komme."
    Roi und Demeter drosselten die Außenmikrophone ihrer SERUNS, um von dem Summen

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