Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hinein, sie umklammernd, als müßte er sie abermals aus tödlicher Gefahr befreien.
    „Ihr dürft euch nicht beirren lassen!" klang von unten die träge Flüsterstimme eines Ordensmanns auf.
    „Beirren lassen ist gut", meinte Roi sarkastisch. „Demeter und mir kam es ziemlich realistisch vor - und vielleicht ist es das auch."
    Er blickte nach oben und sah, daß die drei Spezialisten von der RAKAL WOOLVER, Fleuron und von Xanthen verschwunden waren. Nur der Roboter des Wissenschaftlers schwebte noch über ihnen und blickte sich suchend nach seinem Herrn um.
    Im nächsten Moment spie ein heller Fleck in der Kristallwand die drei Spezialisten aus.
    Sie wirbelten kopfüber durch den Schacht und strampelten mit Armen und Beinen. Einen Herzschlag später folgten ihnen Benny Fleuron und Bradley von Xanthen. Der Symmunikations-Theoretiker wurde von seinem Roboter aufgefangen. Von Xanthen schimpfte leise vor sich hin.
    „Es ist realistisch!" rief Danton den Ordensmännern zu, als er Fleurons schlammbespritzten SERUN sah.
    „Es handelt sich nur um bildhafte Informationen", erklärte Herz Gutbrecht. „Ihr dürft euch nicht mit ihnen identifizieren, dann könnt ihr auch nicht in ihren Sog geraten."
    „Ich habe mich weiß Gott nicht damit identifiziert", schimpfte von Xanthen. „Dennoch fand ich mich plötzlich mitten im Kampfgetümmel eines präkosmischen Schlachtfelds.
    Hätte ich die anderen nicht hinausgestoßen, wären sie vielleicht immer noch dort."
    „Das ist nicht möglich", erwiderte Stahl Flammkern. „Es sei denn, ihr habt eine zu stark wuchernde Phantasie. Wenn es so ist, dann müßt ihr sie im Zaum halten."
    „Vielleicht hat er recht", sagte Roi zu Demeter. Er musterte den nächsten Lichtfleck.
    „Versuchen wir, uns zurückzuhalten!"
    „Ganz fest", erwiderte Demeter und hielt seine Hand.
    Sie erreichten die helle Fläche und hielten unwillkürlich den Atem an, als sie sich am Fuß eines grasbewachsenen Hügels sahen, auf dessen Kuppe sich eine Gruppe gepanzerter Reiter mit schweren Schilden und Lanzen versammelt hatte. Die Sonne schien als bleiche Scheibe durch Rauchschwaden, die von einer brennenden Ortschaft herüberzogen. Von dort stürmte auch eine Schar von Berittenen heran, die fast nackt auf ihren Pferden saßen und Pfeil und Bogen trugen.
    „Es riecht angebrannt hier", sagte Benny Fleuron, der seinen Druckhelm zurückgeklappt hatte und mit vorgestreckten Armen dahertappte.
    „Jetzt sind wir schon wieder hineingeraten!" schimpfte von Xanthen und gestikulierte zu den drei Spezialisten hin. „Kehrt um!" Er schlug mit der flachen Hand auf Fleurons Helm und schloß ihn dadurch wieder.
    Ein Pfeilhagel löste sich von der angreifenden Schar. Prasselnd prallten die Geschosse gegen die Rüstungen der Panzerreiter und gegen die SERUNS.
    Erst da löste sich so etwas wie ein magischer Bann von Roi.
    „Zurück in den Schacht!" schrie er entsetzt und sah sich wild nach der Öffnung um, durch die sie hierher gekommen sein mußten. Aber da war nichts.
    Eine kleine Gruppe löste sich von den Angreifern, galoppierte auf die sieben Personen zu und schoß aus nächster Nähe mit Pfeilen auf sie. Die SERUNS hielten dem Beschuß jedoch mühelos stand.
    Roi Danton taumelte, als Demeter ihn plötzlich mit sich zog - und im nächsten Augenblick wirbelte er, sich mehrmals überschlagend, den Schacht in Stein Nachtlichts Zeitturm hinab. Demeter war neben ihm, und Sekunden später tauchten auch von Xanthen und seine Begleiter auf.
    „Ich fürchte mich", flüsterte Myra Tobel.
    „Wenn wir die SERUNS geschlossen halten, kann uns nichts passieren", erklärte Hergo Karn. „Je tiefer wir in die Vergangenheit kommen, um so primitiver werden die Waffen."
    „Die bildhaften Informationen stammen nicht nur aus verschiedenen Zeitepochen, sondern auch von verschiedenen Orten!" warnte Herz Gutbrecht.
    „Wie meint er das?" fragte der Überlebens-Spezialist.
    Niemand kam dazu, ihm zu antworten, aber das erübrigte sich auch, denn der nächste helle Fleck zeigte die plastisch wirkenden Bilder einer Raumschlacht.
    Roi verkrampfte sich innerlich, weil er fürchtete, im nächsten Augenblick mitten in das mörderische Energiegewitter zwischen den beiden Raumflotten hineingerissen zu werden.
    Doch diesmal blieben er und alle seine Gefährten im Schacht - und ihre Sinne nahmen ausschließlich bildhafte Eindrücke wahr.
    Schweigend schwebten sie tiefer.
    „Das waren Arkoniden und Topsider, nicht wahr?" fragte von Xanthen, als sie die

Weitere Kostenlose Bücher