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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehen.
    „Jetzt wird mir einiges klar", sagte er. „Anfangs sah ich nur eine Wand, aber jetzt weiß ich, daß es die Längshälfte einer Hülle ist und daß das Gerät Spindelform besitzt. Eine goldene Spindel von schätzungsweise siebzig Metern Länge. Das Gerät ist ein Zeitläufer."
    Er wandte sich zu seinen Gefährten um.
    „Es handelt sich um eine sehr handfeste Information aus einer Zeitepoche, in der die Cappins mit der Hypersexta-Halbspur experimentierten. Wer in dieser eigenartigen Dimension unterwegs ist, wird natürlich besonders anfällig für die Auswirkungen eines Sextadimsturms, wie er durch diese Zeitsohle tobte. Dieses Gerät wurde während des Sextadimsturms eingefangen und von der Zeitsohle festgehalten. Ich nehme an, daß es sich unentwegt zu befreien versucht. Dadurch könnten die temporalen Pulsationen entstehen."
    „Ein Zeitläufer", sagte von Xanthen grübelnd. „Ich habe entsprechende INFOS gesichtet und weiß, daß es vor gut zweihunderttausend Jahren je einen Zeitläufer auf Terra und Luna gab. Aber sie dienten nicht der Fortbewegung."
    „Wahrscheinlich lassen sie sich schalttechnisch für verschiedene Bereiche umfunktionieren", meinte Roi Danton. „Wir sollten ..."
    Er unterbrach sich, als wenige Meter neben ihm eine runde Öffnung in der goldfarbenen Hülle entstand. Vorsichtshalber zog er sich ein paar Schritte zurück und griff nach seinem Kombilader.
    Ein kugelförmiges Gebilde von zirka einem Meter Durchmesser schwebte aus der Öffnung und hielt in der Luft an. Es unternahm anscheinend weiter nichts, aber Roi taumelte plötzlich und mußte sich an die Wandung der Spindel lehnen.
    „Quintadimenergie!" stieß er hervor. „Sie kann uns umbringen. Nein, nicht schießen!
    Vielleicht brauchen wir noch die Hilfe dieses Roboters. Stein Nachtlicht! Kannst du nicht etwas unternehmen? Eine Art Verständigung ..." Langsam, wie in Zeitlupe, brach er zusammen.
    Demeter eilte zu ihm und versuchte, ihn aus dem Gefahrenbereich zu ziehen. Sie schaffte es nicht, und von Xanthen kam ihr zu Hilfe. Gemeinsam gelang es ihnen, Rois schlaffen Körper bis zu den reglos verharrenden Ordensmännern zu schleifen.
    „Was ist los?" fragte Benny Fleuron.
    „Ein cappin'scher Roboter hat Roi mit Quintadimstrahlung angegriffen", antwortete von Xanthen.
    „Ein Roboter", wiederholte der Wissenschaftler. „Knappe, deine Positronik besitzt einen Symboltransformer. Versuche, dich auf der Basis von abstraktmathematischen Symbolen mit dem fremden Roboter zu verständigen!"
    „Wird gemacht, Benny", antwortete sein Roboter.
    Roi kam wieder zu sich, fühlte sich aber noch zu schwach, um aufzustehen oder etwas zu sagen. Er blickte nur zu dem Cappin-Roboter hin.
    „Er denkt, daß wir die Spindel festhalten", sagte Knappe nach einer Weile. „Sie diente der experimentellen Erprobung eines Hypersexta-Halbspur-Antriebs. Er wurde tatsächlich von Cappins konstruiert."
    „Hast du ihm klargemacht, daß uns keine Schuld an seiner Panne trifft?" fragte Fleuron.
    „Ich versuche es, aber er denkt sehr kompliziert. Er fordert euch auf, die Spindel freizugeben. Andernfalls will er euch töten."
    „Er hat nicht begriffen, was die Spindel festhält", warf Stein Nachtlicht ein. „Es ist nicht die Zeitsohle. Hier strandete sie nur infolge des Sextadimsturms, der aber längst abgeklungen ist. Wahrscheinlich verfängt sich die Spindel nur durch ihre temporalen Pulsationen immer wieder in der Zeitsohle."
    „Ich habe ihm diese Informationen übermittelt", teilte Knappe mit. „Er verlangt, daß ihr die Zeitsohle deaktiviert."
    „Das dürfen wir nicht, wenn wir eine Normalisierung des Virenimperiums nicht endgültig ausschließen wollen", erklärte Stein Nachtlicht. „Die Spindel soll ihre temporalen Pulsationen einstellen, dann kommt sie wahrscheinlich frei."
    „Er teilt mir mit, daß das unmöglich sei. Das Steuergehirn der Spindel ist durch einen Sextadimschock außer Kontrolle geraten. Weder er noch seine Kollegen sind in der Lage, das Steuergehirn zu beeinflussen."
    „Das ist mir unbegreiflich", meinte Fleuron. „Ein simples Steuergehirn muß doch spielend leicht zu beeinflussen sein."
    „Warum bietest du dich nicht dazu an?" flüsterte Roi Danton.
    „Ich?" fragte Fleuron verblüfft.
    „Ja!" rief von Xanthen. „Du hast schließlich an der Entwicklung einiger Prototypen von Syntronen mitgearbeitet. Da müßtest du doch mit einem Steuergehirn klarkommen, auch wenn es von einer fremden Technik geschaffen

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