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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stelle passiert hatten.
    „Wahrscheinlich, ja", antwortete Roi.
    „Warum wurden wir diesmal nicht hineingerissen?" fragte Hal Junkt.
    „Vielleicht, weil unser Bezug zu diesen Informationen geringer war als zu den vorhergehenden", meinte Roi.
    „Oder weil sie nicht von der Erde stammten", überlegte von Xanthen laut.
    Roi Danton zuckte die Schultern und spähte nach unten. Noch immer ließ sich das Ende der Zeitsohle nicht absehen - und Rhodans Sohn fragte sich, was ihnen noch alles bevorstand.
     
    6.
     
    Der „Abstieg" schien bis in alle Ewigkeit zu dauern. Roi Danton hatte den Eindruck, als müßten sie schon weit über den Mittelpunkt der Erde hinausgeschwebt sein, aber er wußte, daß das eine Täuschung war. Da die dominierende Komponente der datensammelnden Sonde temporaler Natur war, ließ sich ihre räumliche Ausdehnung nur schwer bestimmen.
    Aber wenigstens hatten die Bilder an oder hinter den schwarzen Kristallwänden nicht mehr jene magisch erscheinende Anziehungskraft ausgeübt wie die ersten. Das mochte daran gelegen haben, daß sie fremdartige Objekte an ebenso fremdartigen Orten dargestellt hatten - Ereignisse, zu denen die sieben Personen keinen direkten Bezug herstellen konnten.
    Das Schlimmste schien überstanden zu sein. Deshalb war niemand so recht gegen das gewappnet, was Minuten später über sie herfiel.
    Äußerlich unbeteiligt blickte Danton auf die bildhaften Informationen, die durch den hellen Fleck der Wand schimmerten. Am Horizont eines Planeten stand die Silhouette einer großen brennenden Stadt. An ihren Rändern verwehten tiefschwarze Atompilze.
    Hitzestürme tobten durch die aufgewühlte Atmosphäre.
    Roi und Demeter duckten sich hinter einer zerfetzten Panzerkuppel, die aus dem verbrannten Gras einer welligen Ebene ragte. Mit klopfenden Herzen starrten sie zu einem etwa fünf Kilometer entfernten, stabförmigem schwarzen Raumschiff hinüber, das auf dem Boden lag und aus dessen Luken eine unübersehbare Menge schwarzer, metallisch glänzender Gestalten quoll.
    „Roboter", sagte von Xanthen.
    Roi fuhr herum und wurde sich erst beim Anblick des Marsgeborenen und seiner Begleiter bewußt, daß sie abermals mitten in ein Geschehen hineingezogen worden waren, das eigentlich längst vergangen sein sollte. Das war es natürlich auch, aber die Datensonde zapfte keine leblosen Informationen, sondern die Vergangenheit selbst an.
    „Zurück!" rief Danton. „Wir müssen zurück!"
    Dennoch war er unfähig, sich von der Stelle zu bewegen. Irgend etwas bannte ihn an diesen Ort. Er blickte nach oben und öffnete den Mund zu einem Schrei, als er ein glutspeiendes Etwas durch die Atmosphäre herabstürzen sah. Doch er brachte keinen Ton heraus.
    Sekunden später zuckte von diesem herabstürzenden Etwas ein greller Glutstrahl zu dem schwarzen Raumschiff. Es explodierte fast augenblicklich. Glühende Trümmer und Roboter wirbelten durch die Luft.
    Mit infernalischem Dröhnen zog das Etwas hoch über den sieben Personen dahin. Roi erkannte, daß es sich um ein in Brand geschossenes kugelförmiges Raumschiff handelte.
    Ganz kurz nahm er die Beschriftung an seiner Außenhülle wahr - und mit einemmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    „Es ist die Erde!" schrie er. „Wir stehen auf Atlantis zur Zeit der Druuf-Invasion. Hier helfen keine SERUNS..."
    Er brach ab, als irgendwo weiter vorn vier weitere heftige Explosionen erfolgten. Eine Druckwelle packte ihn, hob ihn auf und schleuderte ihn davon. Seine rechte Hand hielt einen Arm umklammert.
    Und dann fiel er wieder den Schacht mit den schwarzen Kristallwänden hinab...
    „Du kannst mich wieder loslassen!" flüsterte Demeter. Sie keuchte. „Das war entsetzlich.
    Du hast erkannt, wann und wo...?"
    Danton nickte nur stumm, obwohl der Druckhelm seines SERUNS diese Bewegung nicht mitmachte und sie deshalb kaum von außen gesehen werden konnte. Er drehte sich so, daß er nach oben blickte und erschrak, als er über sich nur Bradley von Xanthen, Benny Fleuron und den Roboter sah.
    „Wo sind die anderen?" fragte er tonlos.
    „Ich weiß es nicht", antwortete von Xanthen mit dumpfer Stimme. „Es ging alles so schnell. Die Druckwelle und dann ein Trümmerhagel. Ich fürchte, Myra, Hergo und Hal sind..." Er verstummte.
    „Wir müssen sie retten!" schrie Roi und schaltete sein Flugaggregat ein.
    Doch obwohl er mit hohen Werten in Richtung nach oben beschleunigte, sank er mit unveränderter Geschwindigkeit in die Tiefe.
    „Es hat keinen Zweck,

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