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1176 - Die Nichtwelt

Titel: 1176 - Die Nichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielleicht sogar durch Mutationen."
    „Gib mir den Schlüssel!" forderte Bull und streckte die Hände aus.
    Der Kosmokrat legte den schwarzen Stab hinein. Seine gelben Augen funkelten dabei belustigt.
    „Hui!" machte Bull überrascht. „Er ist ja federleicht."
    „Er wiegt nichts", sagte Taurec. „Genau wie das Schloß. Beide bestehen aus gefrorenen Gedanken und stammen von jenseits der Materiequellen."
    Bully zog die Hände weg und nickte, als der Schlüssel in der Luft hängenblieb.
    „Gefrorene Gedanken, hm!" sagte er nachdenklich. „Hoffentlich keine dummen Gedanken."
    Er ergriff den Schlüssel mit einer Hand und zuckte heftig zusammen, als eine helle Stimme sagte: „Anstatt dumm zu reden, solltest du lieber handeln!"
    Entgeistert starrte der Terraner den Schlüssel an, aber er hätte nicht Reginald Bull sein dürfen, wenn dieser Zustand lange angehalten hätte.
    „Na, so etwas!" rief er grinsend. „Ein neunmalkluger Schlüssel!" Er blickte seine Gefährten an. „Ihr habt es auch gehört, nicht wahr?"
    „Er teilt sich uns mental mit", erwiderte Taurec schmunzelnd.
    „Und er hat es eilig", meinte Bully. Neugierig nahm er den Schlüssel in beide Hände und drehte ihn so, daß er in die augengroße Öffnung an einem Ende sehen konnte.
    Im ersten Moment sah er nur eine amorphe, rostrote Masse, die ihm entgegen zu wallen schien, dann entdeckte er eine winzige humanoide Gestalt, die sich vor der rostroten Masse bewegte. Bull beugte sich vor, um die bizarr wirkende Szene deutlicher zu sehen, da verschwand sie. Er sah nur noch Dunkelheit.
    „Komisch!" murmelte er, dann räusperte er sich energisch und erklärte: „Ich bin dafür, daß wir diesem Moroch einen Besuch abstatten. Wenn er sich schon länger hier befindet, dann kann er uns zweifellos nützliche Hinweise geben. Aber was hat er mit dem Sichtbaren gemeint, vor dem wir uns in acht nehmen sollen?"
    Er blickte nach draußen.
    „Ich kann nichts dergleichen sehen, nur die Raumschiffe beziehungsweise die Wracks und eine Menge verstreuter Trümmer, von denen viele total verrostet sind."
    Taurec berührte die Kontrollpyramide.
    „Die Atmosphäre über dem Inertfeld besteht aus Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon", erklärte er. „Also aus Edelgasen!"
    Bull runzelte die Stirn.
    „Du hast das so stark betont...? Ah, ich verstehe! Edelgase gehen keine Verbindungen mit anderen chemischen Elementen ein. Es dürfte also hier nichts oxidieren können, also auch keinen Rost geben. Aber vielleicht gab es früher Sauerstoff. Doch das sind nutzlose Überlegungen. Gehen wir oder gehen wir nicht?"
    „Wir gehen!" sagte Ernst Ellert, und auch in den Gesichtern der beiden Kosmokraten stand Bejahung geschrieben.
    Als sich die Bodenschleuse öffnete, musterte Reginald Bull skeptisch das, worauf die SYZZEL stand. Es war unsichtbar und erweckte den Eindruck, als schwebte das Fahrzeug Taurecs mitten im Nichts.
    Nach kurzem Zögern trat der Terraner als erster ins Freie. Notfalls konnte er sich mit dem Gravopak seines SERUNS in der Schwebe halten. Aber das, was seine Stiefelsohlen berührten, gab dem Druck nicht nach.
    Bull bückte sich und strich mit einer Hand über das Unsichtbare. Die Mento-Rezeptoren des Handschuhs gaben ihm das Gefühl, als wäre seine Hand nackt.
    „Es fühlt sich kühl und glatt an", stellte er fest. „Wie Polymermetall." Er richtete sich wieder auf. „Na, klar! Die Oberfläche eines Inertfelds fühlt sich an wie Polymermetall."
    Langsam ging er weiter. Allmählich bekam er ein Gefühl dafür, wo sich die „feste Oberfläche" befand.
    Er blieb noch einmal stehen, um sich zu orientieren. Von der Plattform aus hatten sie gesehen, daß das Wrack Morochs halblinks von der SYZZEL in etwa fünf Kilometern Entfernung stand. Dicht links und rechts neben einer gedachten Linie, die beide Objekte miteinander verband, standen der bizarre Vieleckwürfel eines posbischen Fragmentraumschiffs und ein aus drei aufeinandergesetzten, an den Polen stark abgeplatteten Kugeln bestehendes Schiff. Beide Schiffe waren bei der offenbar harten Landung geborsten, aber nicht in sich zusammengefallen und konnten daher als weithin sichtbare Wegmarkierungen dienen.
    „Ihr werdet kaum zu Fuß gehen wollen", wandte Bull sich an seine Gefährten.
    „Natürlich nicht", erwiderte Vishna.
    „Starten!" befahl Bull der Steuerungs- und Kontrolleinheit seines SERUNS.
    Nichts rührte sich, statt dessen blendete der Computer eine Information an die Innenseite der vorderen

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