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1176 - Die Nichtwelt

Titel: 1176 - Die Nichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spürte. Neben ihm stand Moroch.
    Dennoch war Ellert verwirrt, denn die Riesenzellen kamen nicht mehr aus der Schnittstelle heraus, sondern krochen von allen Seiten auf sie zu und tauchten dann hinein.
    „Es ist doch ganz einfach", erklärte Moroch, der sein Problem zu verstehen schien. „Die Schnittstelle ist kein durchgehender Schacht von oben nach unten, sondern ein aus Energiefeldern bestehender Umsetzer. Bildlich gesprochen, polt er atomare Strukturen so um, daß sie aus Bestandteilen des einen Universums zu Bestandteilen des anderen werden."
    „Und warum mußte ich dann schwimmen?" erkundigte sich Ellert.
    „Das war nur eine Konzentrationshilfe. So, und jetzt müssen wir zusehen, daß wir uns nicht verirren. Es sieht verwirrend aus hier, nicht wahr?"
    Ellert nickte beklommen und musterte die Details dieses separaten Universums. Konvex und konkav gewölbte Flächen erstreckten sich in alle Richtungen und leuchteten in Giftgrün, Azurblau und Metallicgrau. Es gab zahllose Zwischenräume, aber nichts, das an Gänge oder Schächte erinnerte.
    „Haltet euch an Azurblau!" sagte der Schlüssel.
    Ellert und Moroch gingen auf eine konkav gewölbte azurblaue Fläche zu, die sich allmählich absenkte. Nur etwa fünfzig Zentimeter über ihr spannte sich eine konvex gewölbte giftgrüne Fläche.
    „Nicht nach unten!" zeterte der Schlüssel. „Ihr müßt nach oben, wenn ihr zum Mittelpunkt wollt!"
    Irritiert richtete Ellert den Blick nach oben. Vorher hatte er überhaupt nicht in diese Richtung gesehen, weil er glaubte, dort wäre nichts. Doch allmählich dämmerte ihm, daß er nicht davon ausgehen durfte, daß wie in seinem Universum das Innere des Inertfelds unter dessen Oberfläche lag. Dieses hier war ein anderes Universum und unterlag zumindest teilweise anderen Gesetzen. Hier hatte er davon auszugehen, daß er von unten nach oben gegangen war.
    Er suchte und fand zwei azurblaue Flächen, die sich gegenseitig im Winkel von neunzig Grad durchstießen und schräg nach oben verliefen. Entschlossen ging er darauf zu, kletterte auf die für ihn günstigste Fläche, überzeugte sich davon, daß Moroch dicht hinter ihm war, und lief los - hinein in ein Etwas, das er nicht begriff.
     
    7. DIE FLAMME
     
    Ernst Ellert war vielleicht eine Minute lang gelaufen, als die einander durchstoßenden azurblauen Flächen sich schlagartig veränderten. Aus ihnen wurde ein schlauchartiger Gang, der sich rhythmisch ausdehnte und wieder zusammenzog.
    Der Metamorpher wandte sich nach Moroch um, aber statt des Roboters sah er sich selbst. Unwillkürlich wich er einen Schritt zurück. Sein Ebenbild rührte sich nicht. Es war also keine Spiegelung. Bedächtig tastete der andere Ellert in der Luft herum, dann ging er weiter. Einen Moment lang sah es aus, als würden die beiden Ellerts zusammenstoßen, doch da löste sich das Ebenbild in Nichts auf.
    „Was stehst du herum?" mäkelte der Schlüssel. „Warum läßt du dich von diesem Roboter überholen?"
    Ellert wirbelte herum - und sah in zirka zwanzig Metern Entfernung Moroch, der einen ansteigenden Korridor zwischen zwei hohen, senkrechten Wänden hinaufging.
    Es bereitete dem Metamorpher keine Mühe, den Roboter einzuholen.
    „Warum hast du nichts gesagt?" erkundigte er sich danach.
    „Wann?" fragte Moroch.
    „Als du mich überholtest."
    „Ich habe dich nicht überholt", erwiderte der Roboter. „Nimm es einfach hin, wenn die Abfolge der Ereignisse hier anders ist als in unserem Universum. Es sind die Energieströme aus der Materiequelle, die die entarteten hyperenergetischen Strukturen immer wieder zu einer Pseudoerweckung anfachen und dabei akausale Ereignisfolgen verursachen."
    „Ich werde mir Mühe geben", erwiderte Ellert und starrte mit offenem Mund auf Moroch, der mindestens einen halben Kilometer vor ihm ging. „Nimm es hin!" sagte er verbissen zu sich selbst und eilte weiter.
    Er kam jedoch nicht näher an Moroch heran, und nach wenigen Minuten verwandelte sich der Korridor in eine schmale spiralförmige Rampe, die sich langsam rechtsherum drehte und zwischen azurblau leuchtenden, halbtransparenten Wänden steil nach oben führte.
    „Nicht dort hinauf!" rief ihm der Schlüssel zu, als er die Rampe betreten wollte. „Die Leitfarbe ist nicht mehr Azurblau, sondern Metallicgrau."
    Ernst Ellert zwang sich dazu, keine Frage zu stellen, weil er einsah, daß so etwas zwecklos gewesen wäre. Außerdem wußte er, daß er sich ohne Hilfe rettungslos verirren würde - und

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