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118 - Der Unersättliche

118 - Der Unersättliche

Titel: 118 - Der Unersättliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aussichtsloses Unterfangen war. Oder er schlug sich durch den Wald.
    Er entschloß sich für den zweiten Weg.
    Aber selbst wenn es ihm gelang, sich bis nach Buzios durchzuschlagen, rechnete er sich keine großen Überlebenschancen aus.
    Denn die Kether-Mädchen wußten, daß er ihr Geheimnis kannte, und sie würden ihn jagen, bis sie ihn zur Strecke gebracht hatten.
    Sein Leben war nun nicht mehr viel wert, und auch sein Wissen half ihm nichts mehr. Wer würde ihm schon glauben? Man würde ihn belächeln, wenn er behauptete, daß die Mädchen mit den Engelsgesichtern bestialische Mörderinnen waren. Bei einer Konfrontation würden sie mit Unschuldsmienen alles bestreiten - und ihn dann kaltlächelnd töten.
    Er hörte ihre animalischen Schreie. Lonrivals seltsamer Gesang und die aufpeitschenden SambaRhythmen trieben sie voran.
    Keller verschärfte das Tempo. Er holte das letzte aus seinem Körper heraus, um seinen gnadenlosen Verfolgern nicht in die Hände zu fallen.

    Januswelt Malkuth.
    Coco machte zwei zögernde Schritte nach vorn. Sie starrte auf das von Muskeln und Sehnen durchzogene Gebilde, das sich nun wieder langsam auftat. Die Öffnung erinnerte sie an das Maul eines Oktopus.
    Einer der Janusköpfe machte wieder eine herrische Bewegung. Er wollte Coco damit zur Eile antreiben. Doch die ehemalige Hexe aus der Familie Zamis rührte sich nicht vom Fleck, sondern wandte sich dem Januskopf zu.
    Sie begegnete seinem zwingenden Blick und versuchte, ihre hypnotischen Kräfte auf ihn wirken zu lassen. Das gelang ihr nicht. Der Januskopf machte eine geziert wirkende Handbewegung, als wolle er ein lästiges Insekt verscheuchen, und Coco spürte einen leichten geistigen Schlag.
    „Was passiert mit mir, wenn ich durch diese Öffnung gehe?" fragte sie.
    Die beiden Janusköpfe zeigten durch keine Regung ihre Verblüff ung. Doch Coco konnte sich vorstellen, wie sehr es sie überraschte, daß sich einer ihrer willenlosen Gefangenen gegen sein Schicksal auflehnte.
    Der Januskopf machte wieder eine befehlende Geste.
    „Ich rühre mich nicht von der Stelle, bis ich erfahre, was hinter dieser Öffnung auf mich wartet", sagte Coco fest.
    Der riesige Muskel schloß sich mit einem seufzenden Geräusch.
    „Das ist interessant", sagte der Januskopf und betrachtete Coco eingehend. „Spürst du nicht den Zwang, allen unseren Befehlen nachzukommen?"
    Bevor Coco antworten konnte, fiel der andere Januskopf ein: „Wir müssen uns beeilen. Die Versorgung darf nicht unterbrochen werden."
    „Dann ziehen wir die anderen vor", sagte der erste Januskopf. „Diese Gefangene hat mein Interesse geweckt. Ich möchte sie einigen speziellen Versuchen unterziehen."
    Er wollte die anderen Gefangenen durch ein Fingerkommando durch die Muskelöffnung schicken. Doch da schaltete sich Dorian ein.
    „Sie werden hier niemandem befehlen!" rief der Dämonenkiller, der sein Hemd geöffnet hatte und nun die Hand darunter verschwinden ließ. „Zuerst werden Sie uns Aufklärung geben."
    Die Janusköpfe waren es nicht gewöhnt, daß ihre Sklaven in diesem Ton mit ihnen sprachen. Entsprechend war ihre Reaktion.
    Der eine Januskopf wandte ruckartig sein Knochengesicht in Dorians Richtung und hob die Arme, um irgendwelche magischen Zeichen in die Luft zu malen.
    Doch Dorian hatte den Ys-Spiegel gezückt. Der Januskopf erstarrte mitten in der Bewegung.
    Der andere Januskopf erfaßte die Situation und versuchte sich dadurch zu retten, daß er seinen Kopf um 180 Grad wendete, um sein Scheingesicht aufzusetzen. Doch nach einer Drehung um 90 Grad hielt sein Kopf mitten in der Bewegung inne. Der Januskopf stöhnte auf und schielte hilflos zum Ys- Spiegel.
    „Sie sehen, daß Ihre Magie auf uns nicht wirkt", sagte Dorian mit fester Stimme. „Sie können sich jede weitere Mühe sparen."
    „Wer sind Sie eigentlich?" fragte der Januskopf, der nun keinen weiteren Versuch einer Gegenwehr machte. Er schien verblüfft. „Es ist unmöglich, daß Sie sich bei einem der Gefangenentransporte befanden. Wie sind Sie hergekommen?"
    Diese Aussage bestätigte Dorians Vermutung, daß die Janusköpfe aus allen Teilen der Welt Menschen in ihre Welt verschleppt hatten. Wie viele Dimensions-Tore unterhielten sie?
    „Wir sind durch Jasos Tor gekommen", antwortete Dorian wahrheitsgemäß.
    „Jaso? Wo ist er?" fragte der Januskopf.
    Dorian gab nicht sofort Antwort. Er hielt es auch für klüger zu verschweigen, daß Jaso nicht mehr war und daß er schuld an seinem Tode war. Deshalb

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