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118 - Der Unersättliche

118 - Der Unersättliche

Titel: 118 - Der Unersättliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gesten und Gebärden, schnitten mit ihren Scheingesichtern furchterregende Grimassen und vollführten groteske Tänze, als hätten sie den Verstand verloren.
    Und doch wußte Dorian, daß all diese Verrenkungen Teil eines magischen Rituals waren, das ungeheure Kräfte freisetzte. So mächtig die Magie der Janusköpfe jedoch war - ihre Wirkung reichte nicht aus, um die Ruhe in Kether wiederherzustellen.
    Die Flüssigkeit in dem Riesenei hatte sich inzwischen so dunkel verfärbt, daß die gallertartige Masse in ihrem Inneren - bei der es sich um ein wichtiges Organ handeln mochte - nicht mehr zu sehen war.
    „So, jetzt sagen Sie uns, was Sie von uns wollen", forderte Leto. „Machen Sie es kurz, denn Kether braucht uns. Wir müssen ihm beistehen."
    „Worauf ist Kethers Krise eigentlich zurückzuführen?" fragte Coco.
    „Was kümmert Sie das?" rief Fila ungeduldig. „Sie sind doch nicht gekommen, um das zu erfahren." „Nein, das stimmt", gab Dorian zu. „Dennoch wollen wir so viele Informationen wie möglich über Kether bekommen."
    „Kommen Sie endlich zur Sache!" herrschte Leto ihn an. „Kether braucht die Hilfe eines jeden von uns."
    „Könnte ich ihm vielleicht mit dem Spiegel helfen?" fragte Dorian scheinheilig.
    „Unterlassen Sie das!" schrie F ila. „Damit treibt man keine Scherze, Reden Sie schon, oder…"
    Der Januskopf verstummte, als Dorian drohend den Spiegel hob. Wie groß mußte die Sorge der Janusköpfe um Kether sein, wenn sie sich auf ihrer eigenen Welt von ihm so leicht einschüchtern ließen! Das entsprach eigentlich gar nicht ihrer Mentalität - und er wollte die Sache nicht auf die Spitze treiben. Wenn er sie reizte, würden sie vielleicht noch die Geduld verlieren und trotz des Ys- Spiegels über ihn herfallen. Er durfte sie nicht länger hinhalten.
    Zu dieser Auffassung war auch Coco gelangt, denn sie sagte: „Wir wollen, daß Sie einen Ihrer Artgenossen an uns ausliefern, den Sie von der Erde verschleppt haben. Ich meine Olivaro."
    Dem Januskopf stellten sich die Haare auf, und eine leicht pulsierende Aura bildete sich darum. Das mochte Ausdruck seiner Überraschung sein.
    „Sie meinen den
entarteten Varo?"
fragte er. „Was wollen Sie mit ihm? Sein Geist ist verwirrt. Es ist nicht sicher, daß er noch zu retten ist."
    „Wir verlangen nur, daß Sie ihn an uns ausliefern", erklärte Dorian. „Alles andere lassen Sie unsere Sorge sein. Eine schnelle Entscheidung wäre zweifellos auch in Ihrem Sinn."
    Wie zur Bestätigung seiner Worte begann außerhalb des Schlauches der Organismus wieder zu toben. Das Gerüst aus Röhren, Muskeln und Zellgeweben, in das das Riesenei eingebettet war, verformte sich unter dem gewaltigen Druck. Die Janusköpfe hatten alle Hände voll zu tun, um die explosionsartig freiwerdenden Kräfte mit ihrer Magie zu bändigen.
    „Und was bekommen wir als Gegenleistung?" fragte Leto. Er blickte dabei auf den Ys-Spiegel.
    „Das schlagen Sie sich besser aus dem Kopf", sagte Dorian. „Sie können froh sein, wenn ich den Spiegel nicht einsetze. Wenn Sie uns Olivaro überlassen, dann kehren wir sofort auf die Erde zurück. Das verspreche ich Ihnen."
    Leto sagte nach einer Weile: „Das kann ich nicht allein entscheiden. Fila wird sich mit den anderen beraten."
    Der Januskopf Fila setzte einige Zeichen in die Luft und verschwand von einem Augenblick zum anderen. Dorian konnte es nicht verhindern. Es ging viel zu schnell. Das zeigte ihm, daß er gegen die Magie der Janusköpfe kein wirkungsvolles Mittel hatte. Der Ys-Spiegel war sein einziger Schutz.
    „Warum hassen die Janusköpfe uns Menschen eigentlich, Leto?" fragte Dorian. „Warum gehen Sie mit solcher Grausamkeit gegen uns vor?"
    „Die Menschen sind für viele Schrecken auf unserer Erde verantwortlich", antwortete Leto leidenschaftlich. „Haben Sie gewußt, daß die Schrecken, die ihr Geist produziert, bei uns Wirklichkeit werden? Gut - dann wissen Sie, daß es für uns ums Überleben geht. Entweder wir - oder die Menschen. Wir müssen alle jene ausrotten, die in der Lage sind, Psychos auf unsere Welt zu projizieren."
    „Ausrotten!" sagte Coco bitter.
    „Haben Sie noch nicht nach einer anderen Möglichkeit gesucht?"
    „Doch, sicher", meinte Leto spöttisch. „Aber ich fürchte, die anderen Möglichkeiten werden Ihnen ebensowenig behagen. Wir ventilieren sie noch. Vielleicht ergibt es sich auch, daß wir die Menschen zu unseren Dienern machen - wer weiß."
    „Und eine friedliche Lösung streben Sie nicht

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