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118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einen
Vulkanausbruch ausgelöst worden war. In der Bootswand zum Maschinenraum klaffte
ein Leck. Wasser drang ein, das von den Besatzungsmitgliedern geschöpft und
abgepumpt wurde. Gleichzeitig liefen die Arbeiten zum Abdichten des Lecks auf
Hochtouren. Notdürftig gelang das Abdichten auch, und der Kapitän konnte
daraufhinweisen, dass die Fähre ihre Fahrt fortsetzen würde. Er sprach von
einer unbedeutenden, ungefährlichen Beschädigung, und es gelang ihm, die
Menschen an Bord zu beruhigen. Keiko Yamada behielt das, was sie beobachtet
hatte, für sich. Das Leck wurde größer ... und bereitete Probleme! Aber der
Kapitän ordnete die Weiterreise an und kehrte nicht nach Miyake juma zurück.
Die Insel lag erst zwanzig Minuten hinter ihnen.
    Der Weg bis
zum Festland aber würde ein Mehrfaches dieser Zeit dauern. Keiko Yaniada war
eine der wenigen Personen, die an Deck blieben, an der Reling lehnten und die
Weiterfahrt von dort aus miterlebten. Die Japanerin war, wie die meisten
Passagiere, bis auf die Haut durchnässt, hatte es aber abgelehnt eine Decke
entgegenzunehmen, um sich einzuhüllen. Es gab zu wenige von ihnen, und die
Verletzten und die Kinder brauchten den Schutz nötiger. Zum Glück war die Nacht
mild, so dass es in der durchnässten Kleidung einigermaßen auszuhalten war.
    Keiko Yamada
starrte in die Dunkelheit hinaus, ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Da
erblickte sie etwas Helles, das auf dem Wasser schwamm. Es war weiß ...
Stoff... tanzte auf den Wellen und war offensichtlich von der Fähre, an der
Schiffsschraube hängend, mitgezerrt worden. Nun hatte es sich gelöst. Keiko
Yamada machte ein Besatzungsmitglied darauf aufmerksam, und mit einer langen
Stange fischten sie den Gegenstand aus dem Wasser. Es handelte sich um ein
zerfetztes weißes Kleid, das blutverschmiert war ...
     
    ●
     
    Vor dem
Haupteingang des Leichenschauhauses brannte noch Licht. Die Tür war nicht
verschlossen. Eitura Keimatse und Larry Brent konnten eintreten. Das Büro des
Verwalters war leer. Mitten auf dem Schreibtisch lag ein aufgeschlagenes Buch,
in das die Namen jener Menschen eingetragen waren, die hier eingeliefert
wurden. Die letzte Eintragung betraf den Mann, der auf dem Flughafen Narida vor
den Toren Tokios getötet worden war. Das zu obduzierende Opfer war als
eingetroffen verzeichnet. „Vielleicht hält der Verwalter sich noch in der
Kühlkammer auf 1 , mutmaßte Larry Brent.
    „Oder einer
seiner Schützlinge ist unruhig geworden“, sagte Keimatse trocken.
    Die beiden
Männer durchquerten den langen Korridor. Keimatse rief mehrmals: „Hallo?“ Das
Echo seiner Stimme verhallte, aber eine Antwort erhielt er nicht. Die Schritte
der beiden späten Besucher hallten durch die Gänge.
    „Vielleicht
ist er nach der Einlieferung nach Hause gefahren. Die normale Öffnungszeit ist
abgelaufen. Möglich, dass der Gerichtsmediziner sich noch hier aufhält und so
in seine Arbeit vertieft ist, dass er unser Rufen nicht hört.“
    Keimatse fand
dies die einzig mögliche Erklärung. Es bereitete keinerlei Schwierigkeiten, die
Kühlkammer zu finden, in der die Leiche vom Flughafen eingeliefert worden war.
Die Tür stand offen! Unwillkürlich beschleunigten die beiden Männer ihre
Schritte. In der Kühlkammer war es dunkel.
    Also konnte
sich kein Arzt darin aufhalten und die Obduktion durchfuhren .
X- RAY-3 sah das Laken am Boden, noch ehe seine Hand zum Schalter zuckte und
das Licht anknipste.
    „Die Bahre
ist leer!“, entfuhr es ihm. Hier stimmte etwas nicht...
    Yasha, der Verwalter,
war nirgends zu sehen, und die Leiche fehlte! War es zu einem Überfall
gekommen? Leichenraub? Der Gedanke lag nahe. Irgendjemand wollte nicht, dass
über den rätselhaften Mord mehr bekannt wurde. Larry und der Kommissar taten
das einzig Richtige. Sie machten sich auf die Suche. Yasha musste noch im Haus
sein. Wenn es zu einem Zusammenstoß mit skrupellosen Unbekannten gekommen war,
mussten sie damit rechnen, Yasha vielleicht irgendwo in einer Kühlkammer auf
einer Bahre wiederzufinden. Aber sie entdeckten ihn nicht. Er und die Leiche
blieben spurlos verschwunden. Keimatse und Brent ließen keine Kammer aus und
blickten in jedes Regal, unter jedes Laken. Nichts ...
    „Da ist uns
einer zuvorgekommen“, knurrte Keimatse.
    Die
Angelegenheit wurde immer verzwickter. Nichts mehr schien zusammenzupassen.
Larry Brent ließ die Dinge vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Nicht
erst seit seiner Ankunft in Tokio lag hier einiges im Argen.

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