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118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sehr schlecht. Ich hatte keinen Erfolg“,
berichtete er. „Meine Kompositionen kamen nicht an. Dann kam der Erfolg über
Nacht. Ich schrieb ein Lied, das einige Tage später ganz Japan pfiff, summte
und sang. Dann hagelte es Aufträge. Meine romantischen Kompositionen wurden als
Filmuntermalungen verwendet. Plötzlich hatte ich Geld. Ich mietete mir eine
große Wohnung und konnte endlich meinem Hobby, alte Instrumente zu sammeln oder
nachbauen zu lassen, voll frönen. Dies alles erfolgte zu einem Zeitpunkt, als
die Meldung durch die Presse ging, dass mein Bruder von einer Expedition nach
Naigasir nicht mehr zurückgekommen wäre. Das schmerzte damals um so mehr, denn endlich hatte ich bewiesen, dass auch ich
etwas wert war und konnte. Schade, dass er das nicht mehr erlebt hat.“
    „Sie sind
also überzeugt davon, dass Ihr Bruder tot ist?“, stellte Larry die Frage.
    „Es gibt wohl
kaum eine andere Möglichkeit, Mister Brent. Oder glauben Sie, er hätte der
Zivilisation den Rücken gekehrt und sei freiwillig auf Naigasir
zurückgeblieben? Hiroyuki ist tot... Aber um sich darüber mit mir zu unter halten, sind Sie sicher nicht gekommen“, änderte sich
plötzlich der Tonfall seiner Stimme. „Sie behaupten, dass mein Auto in
einen Unfall verwickelt war, nicht wahr? Ich muss Sie leider enttäuschen ...“
    „Können wir
den Wagen sehen?“
    „Selbstverständlich,
Kommissar. Wenn das für Sie wichtig ist und in Ihrer Arbeit weiterbringt...
Kommen Sie bitte mit.“ Akira Komato ging voran. Der kleine Mann bewegte sich
mit schnellen Schritten. Auf dem Weg zum Lift ließ er sich von Keimatse das
polizeiliche Kennzeichen nennen, das identifiziert worden war. Er hörte
angespannt zu und musste dem Kommissar bestätigen, dass es sich tatsächlich um
das Nummernschild seines Wagens handelte. „Dann müssen Sie sich getäuscht und
eine falsche Nummer notiert haben“, sagte Komato kopfschüttelnd. „Ich bin heute
den ganzen Tag noch nicht weggewesen. Und Sie trauen mir doch nicht zu, dass
ich Fahrerflucht begangen habe?“
    „Das war mit
diesem Wagen, Mister Komato, nicht mehr möglich. Es sei denn - Sie könnten
zaubern“, warf Larry Brent ein. „Oder jemand hat Ihren Subaru heimlich
entwendet, und Sie stehen in den nächsten Minuten vor einer leeren Parkbox.“
    „Mein Wagen
ist mit einer Alarmanlage gesichert. Den entfernt niemand unbemerkt.“
    Zwei Minuten
später erreichten sie die Parkbox, und Eitura Keimatse und Larry Brent erlebten
eine große Überraschung. In der Parkbox - stand der dunkelblaue Subaru und trug
genau das gleiche Kennzeichen, das auch Eitura Keimatse in seinem Notizbuch
verzeichnet und das sie auf die Spur Akira Komatos gebracht hatte. X-RAY-3
untersuchte das Auto, und er hätte schwören können, dass genau dieser Wagen es
war, den er verfolgt hatte und der total zertrümmert auf der Autobahn
liegengeblieben war ...
    Aber das war
ja nun schlecht möglich!
     
    ●
     
    „Uns ist ein
Fehler unterlaufen“, sagte Keimatse enttäuscht, als sie Richtung
Leichenschauhaus fuhren. „Ich verstehe das nicht. Ich lasse die Kennnummer des
Subarus sofort nachprüfen.“ Larry sagte nichts, wandte den Kopf und blickte
durch die Heckscheibe auf das Haus zurück und insbesondere auf die Fenster in
der sechsten Etage, in der Komatos Apartment lag. X-RAY-3 war zu weit entfernt,
die Fenster waren dunkel, und er konnte nichts sehen.
    Aber er wurde
das Gefühl nicht los, dass dort oben hinter dem zugezogenen Vorhang jetzt Akira
Komato stand und ihnen nachblickte ...
    Komato hatte
ihnen nicht alles gesagt! Larry hatte die dumpfe Ahnung, dass er dem kleinen
Mann mit der großen Leidenschaft für Musik und Instrumente schon bald wieder
begegnen würde.
     
    ●
     
    Die Fähren,
die jeden Tag die verschiedenen Inseln anliefen, gingen regelmäßig und waren
zuverlässig. Die letzten Schiffe waren besonders stark besetzt. Keiko Yamada
war eine von den Passagieren, die auf der äußersten Insel, Miyake, zugestiegen
waren. Sechzig Meilen bis zum Festland lagen vor ihr. Die Fähre würde gegen
zweiundzwanzig Uhr am Ziel sein. Einheimische und Touristen standen an der
Reling und blickten in den beginnenden Abend. Das regnerische Wetter veranlasste
aber auch die Mutigsten, schließlich die überdachten Bezirke aufzusuchen, das
Restaurant und die Teestube. Die Räume waren schlecht gelüftet, voller Menschen
und verraucht. Im Restaurant herrschte dichtes Gedränge, die vorhandenen Tische
und Stühle reichten nicht

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