118 - Urzeitdämonen greifen an
Es hatte sich nur
zugespitzt, gerade so, als wollte jemand sie in die Irre führen, von einer
bestimmten Spur abbringen und ihnen gleichzeitig so viele Steine wie möglich in
den Weg legen. Das Geheimnis des Subarus, des vermutlich falschen Kennzeichens
und vor allem des schwarzen Breis im Innern des Wagens war nach wie vor ungeklärt.
X-RAY-3 musste auch an die Beobachtung im Labor denken. Eine geheimnisvolle
Zellflüssigkeit stand im Mittelpunkt der Nachricht. Die Flüssigkeit war kein
Gift und hatte mit großer Wahrscheinlichkeit doch in wenigen Sekunden zum Tod
eines Menschen geführt. Die Schussverletzung allein hätte dazu nicht
ausgereicht.
„Sie können
sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!“, stieß Keimatse hervor, und der
untersetzte Kommissar sah blass und mitgenommen aus. Schweiß perlte auf seiner
Stirn. „Vielleicht doch“, murmelte Larry, der das Bild nach dem Unfall auf der
Autobahn noch in Erinnerung hatte. Von den beiden Insassen des Subarus war auch
nichts übrig geblieben, außer - einer hauchdünnen, pulverfeinen Rußschicht...
Bei der Suche
nach dem Verwalter und der Leiche hielt Larry gerade nach solchen Zeichen
aufmerksam Ausschau. Umsonst! Die beiden Männer kehrten m den einfachen
Büroraum zurück. Keimatse telefonierte mit seinem Revier und erfüllte Larrys
Bitte nach zwei bewaffneten Polizisten, die die Wache an dem menschenleeren
Leichenschauhaus übernahmen. Die Beamten wurden mit tragbaren Funkgeräten
ausgerüstet, damit sie sich untereinander verständigen und auch jederzeit mit
den Streifenwagen in der Stadt in Kontakt treten konnten. Die beiden Polizisten
erhielten ihre Instruktionen. Zu diesem Zeitpunkt meldete sich auch das
Police-Headquarters mit einer Neuigkeit.
„Eine gewisse
Toshie Ogawa hat sich bei uns gemeldet, Kommissar... Es geht um das
Verschwinden der Polizistin Maija. Toshie Ogawa behauptet, eine enge Freundin der
Verschwundenen zu sein, und will Ihnen etwas mitteilen. Allerdings nur Ihnen.“
„Ich fahre
sofort los.“
Der Toyota
stand am Straßenrand jenseits des Tores. Er parkte so, dass sich etwa zwei
Schritte von der Kühlerhaube entfernt ein Kanaldeckel befand. Beim Starten
rollte Keimatse sogar noch über ihn hinweg, ln der dunklen, feuchten Welt des
Gullys bewegte sich ein schattenhaftes, seltsam aussehendes Wesen. War es
wirklich ein Geschöpf? Ja, denn es handelte selbständig, auch wenn es aussah
wie schwarzer schmieriger Schlamm, der an der Schachtwand entlangkroch.
●
Die Frau des
Wissenschaftlers stand vor der Tür und blickte in Richtung Bucht. Es war längst
dunkel geworden, und dies war eigentlich der Zeitpunkt, wo Saika Taimasus Mann
eintraf, da er aus grundsätzlichen Erwägungen heraus die Nacht nicht auf der
etwas mehr als zehn Meilen östlich liegenden Vulkaninsel Naigasir verbrachte,
um seine Mannschaft und sich nicht in Gefahr zu bringen. Nach wie vor war
Yasuza Taimasu, der für die Expedition verantwortliche Leiter, der Meinung,
dass es etwas gab, das sie alle zu fürchten hatten und seinerzeit Komato und
seine Begleiter mit Stumpf und Stiel ausrottete. Solange er den Grund nicht
kannte, erlaubte er keinem Mitarbeiter, nach Einbruch der Dunkelheit dort zu bleiben.
Es war für ihn schwierig, konsequent zu handeln, denn in seiner Gruppe gab es
einige, die genau entgegengesetzter Meinung waren. Sie wären am liebsten auf
Naigasir geblieben und hätten auch die Nächte dort verbracht. Dieser
regelmäßige Pendelverkehr zwischen der Vulkaninsel und Miyake juma, wo Taimasus
Haus und die Unterkünfte standen, hielten sie für Zeitvergeudung. Systematisch
ging Yasuza Taimasu vor. Es war eine langwierige, zeitraubende Arbeit. Komato
war hektischer, übereilte alles - und geriet ins Verderben.
Professor Taimasu hatte unter anderem auch von der Regierung den
Auftrag erhalten, auf Naigasir nach Spuren der verschwundenen Expedition zu
suchen. Dies wollte Taimasu auch, ohne jedoch das Risiko für die eigene Gruppe
zu hoch anzusetzen !
Saika Taimasu
warf einen Blick zum Haus zurück. Vasmo spielte in seinem Zimmer. Das Fenster
zu seinem Raum war hell erleuchtet, und die Silhouette des Jungen zeichnete
sich dahinter ab. Vasmo steckte schon im Schlafanzug, hatte ein großes weißes
Blatt an die Wand geheftet und pinselte mit breiten Strichen ein Bild darauf.
Es war eine trist aussehende Vulkanlandschaft mit einem mächtigen Krater im
Hintergrund, der Feuer spuckte. Saika Taimasu seufzte. Als Nächstes, das wusste
sie genau,
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