Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
118 - Urzeitdämonen greifen an

118 - Urzeitdämonen greifen an

Titel: 118 - Urzeitdämonen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
für alle Besucher. Rund zweihundertsiebzig Menschen
befanden sich an Bord, als es geschah ...
    Die Fähre
benutzte die übliche Route. Die war sicher. Hier gab es keine Untiefen, keine
versteckten Felsen im Wasser, nichts, was den Kapitän und seine Crew zu
besonderer Vorsicht hätte veranlassen müssen. Miyake juma lag noch keine zehn
Meilen hinter der Fähre, als ein gewaltiger Stoß durch das Schiff ging. Die
Menschen wurden völlig überrascht. Wie die Kegel fielen sie durcheinander.
Mütter pressten ihre Kinder an sich. Alles schrie durcheinander. Befehle waren
zu hören, eine Sirene begann zu gellen, und viele Passagiere drängten sich
durch die Ausgänge, um zu wissen, was los war. Die Fähre dröhnte und wankte
bedrohlich hin und her. Keiko Yamada alias X-GIRL-I war eine der Ersten, die
nach draußen stürmten. Sie hatte sich in der Nähe der Tür aufgehalten, als der
Stoß durch den Schiffskörper ging. Durch die Wucht des Aufpralls war die Tür
aufgeflogen und Keiko Yamada förmlich in den Gang katapultiert worden. Die
PSA-Agentin verlor den Halt. Die Glasscheibe, aus der diese Eingangstür zur
Hälfte bestand, zersplitterte mit lautem, peitschenähnlichem Knall. Auf Keiko
regnete es Splitter herab, aber darauf achtete sie nicht. Sie raffte sich
sofort wieder auf und lief schon die vier schmalen Stufen hinunter und an Deck.
Die Fähre schlingerte. Geschrei und Gellen der Sirene ließen die Luft
erzittern. Zahllose Menschen strömten an Deck. „Wir wurden gerammt!“, schrie
eine Stimme.
    „Wir
sinken!", brüllte jemand.
    Im ersten
Moment sah es tatsächlich danach aus. Eine riesige Flutwelle schwappte über das
Deck hinweg. Die aus dem verglasten Restaurant und der Teestube drängenden
Passagiere liefen genau hinein. Das Schiff neigte sich bedrohlich zur Seite,
und gellende Schreie erfüllten die Luft. Menschen wurden wie lästige Insekten
über Deck gespült. Einige hatten in der allgemeinen Verwirrung das Glück, sich
an Aufbauten, Tauen oder an der Reling festklammem zu können. Zu ihnen gehörte
auch Keiko Yamada, die geistesgegenwärtig nach einem Halt suchte und ihn auch
fand. Wer weniger schnell reagierte oder wem einfach die Kraft dazu fehlte, der
wurde von der Flutwelle über Bord gerissen. Eine halbe Minute lief, schrie und
wirbelte alles durcheinander. Das Wasser rauschte, der Regen prasselte vom
Himmel, und niemand hätte mehr zu sagen vermocht, ob die Hauptmenge des Wassers
aus dem Meer oder vom Himmel herabkam. Keiko klammerte sich an die kalten
Stangen der Reling. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wurde eine ältere Frau
über Bord gespült. Menschen flogen wie Schlagbälle gegen die Reling. Die
Passagiere, die sich im Restaurant und in der Teestube aufgehalten hatten,
kamen am besten davon. „Hier spricht der Kapitän! Bleiben Sie in den Räumen!“,
ertönte da die feste Stimme des Schiffsführers aus den Lautsprechern. Wie alle
anderen, so war auch er von den Ereignissen völlig überrumpelt worden und
konnte ebenso wenig auf die von vielen Passagieren herausgebrüllte Frage, was
denn eigentlich los wäre, eine Antwort geben.
    Eine Minute
später war alles vorbei. Die Sturzflut brach in sich zusammen, die Lage des
Schiffes in der sich beruhigenden See wurde wieder stabiler. Der Motor der
Fähre war abgeschaltet worden. Ins Wasser wurden Rettungsringe geworfen, und
mehrere Angehörige der Besatzung sprangen über Bord, um den ins Meer Gespülten
zu Hilfe zu kommen. Die PSA-Agentin war eine hervorragende Schwimmerin und in
extremen Leistungen ausgebildet. Furchtlos stürzte sie sich in die Fluten, ohne
Rücksicht auf ihr eigenes Leben. Das Schreien der Frau neben ihr, die ihre
beiden Kinder vermisste, gellte in ihren Ohren. Keiko sah diese Kinder, einen
Jungen und ein Mädchen. Sie waren im Wasser. Im Licht der Scheinwerfer, die
eingeschaltet waren und die Umgebung rings um die Fähre taghell ausleuchteten,
waren die Köpfe der beiden zu erkennen. Keiner von ihnen konnte schwimmen.
Verzweifelt schlugen sie mit den Händen um sich. Ihre Köpfe tauchten manchmal
auf, dann verschwanden sie wieder unter Wasser. Kraftvoll kraulte Keiko Yamada
auf die Kinder zu. Zuerst erreichte sie das Mädchen, packte es und riss es nach
oben. Das Kind schrie, spuckte Wasser und schlug um sich, krallte sich in
panischer Angst an der Retterin fest und brachte diese selbst in Gefahr. Doch
Keiko Yamada wurde mit dem Problem fertig. Sie war auf sich allein gestellt.
Kein weiterer Helfer befand sich in

Weitere Kostenlose Bücher