1180 - Das Clansgericht
Loolandre.
Du weißt bereits alles, was ich dir sagen könnte.
Dann eine andere Frage. Ich rede jetzt nicht von dem Armadaprinzen, sondern von dem Loolandre, in dessen Vorhof wir uns jetzt befinden.
Der Loolandre liegt greifbar nahe vor uns, aber nur die Götter wissen, ob ihr ihn erreichen werdet.
Alles, was bisher geschehen ist, und alles, was du uns dazu gesagt hast, zeigt eindeutig, das der Loolandre eine überaus bevorzugte Stelle innerhalb der Endlosen Armada sein muss.
Auch richtig, mein Freund.
Ist der Loolandre, der vor uns liegende Raum, identisch mit Armadaeinheit l? Ist er identisch mit dem Armadaherzen?
Du fragst mich zuviel.
Fellmer Lloyd wollte weiter in Chmekyr dringen, doch dieser antwortete nicht mehr. Entweder konnte er die Auskunft nicht geben, die der Mutant von ihm haben wollte, oder er war dazu nicht bereit.
Daher wandte Lloyd sich an Nachor von dem Loolandre und stellte ihm die gleiche Frage, doch der Armadaprinz schüttelte nur den Kopf. „Es tut mir wirklich leid, Fellmer", erwiderte er. „Ich kann dazu nichts sagen. Ich erinnere mich nicht."
„Denke nach."
„Diese Frage habe ich. mir bereits selbst gestellt", entgegnete der Mann mit dem Facettenauge. „Was meinst du denn, was ich die ganze Zeit tue? Ich versuche ständig, meine Erinnerung zurückzugewinnen und die Geheimnisse zu ergründen, die mit meiner Person zusammenhängen."
„Verzeih, Nachor. Ich hätte es mir denken können. Ich wollte dich nicht kränken."
Nachor zuckte erschrocken zusammen, als er sah, das Gucky beinahe unter zusammenstürzenden Gebäuden begraben worden wäre. Er zeigte auf den Bildschirm. „Kannst du Guckys Gedanken erfassen? Hast du eine Verbindung zu ihm?"
„Leider nicht", bedauerte der Telepath. „Seit Gucky in der Arena ist, empfange ich seine Gedanken nicht mehr, und ich kann auch nichts von seinen Gegnern hören."
Rhodan wandte sich ihm zu. „Wie sieht es mit den Irtuffen aus? Es müssten doch noch einige von ihnen außerhalb der Arena sein?"
Fellmer Lloyd zuckte bedauernd die Schultern. „Sie schirmen sich ab. Ich kann ihre Gedanken nicht erfassen."
„Wir müssten irgend etwas unternehmen", sagte Rhodan. „Wir müssten versuchen, Informationen zu bekommen, oder die Clans werden uns immer neue Hindernisse in den Weg legen, bis wir es überhaupt nicht mehr schaffen können, den Loolandre zu erreichen."
Seine Stimme verriet etwas über seine innere Unruhe und die Anspannung, unter der er stand.
Er hat Angst um Gucky, erkannte Fellmer Lloyd. So wie wir alle auch. Er möchte ihm helfen. „Wir können nichts tun", bemerkte Jen Salik erbittert. Er wandte sich vom Bildschirm ab. „Ich kann das nicht mehr sehen. Wohl noch nie zuvor hat sich unser kleiner Freund so verkalkuliert."
*
Sedongwohl blieb wie angewurzelt stehen, nachdem er den Küchenbereich des Iralasong-Palasts verlassen hatte, der die Nabe des riesigen Irtuffen-Rades bildete.
Fünf Florxes, Clansschützer des Iralasong, umringten den korpulenten Diener Mammaetheras, der sich vor Furcht zusammenkauerte und kaum zu den riesigen Pflanzenwesen aufzusehen wagte.
Einer der Florxes glitt lautlos auf Sedongwohl zu und peitschte einer seiner Ranken auf den Boden. „Bleib stehen", befahl er mit seltsam hohl klingender Stimme. „Ich habe nicht vor, weiterzugehen."
„Was hast du mit diesem Verräter zu tun?" fragte das Pflanzenwesen. „Nichts", stammelte Sedongwohl, der Vorschmecker des Clanskopfs. „Überhaupt nichts. Was ist mit ihm?"
„Er hat versucht, eine Mordwaffe in das Bad Iralasongs zu schmuggeln."
„Das ist nicht wahr!" kreischte Mammaetheras.
Der Florxes fuhr herum. Er glitt über den Boden, wobei er sich auf den mit Dornen versehenen Ranken bewegte. Dabei erzeugte er ein unheimliches Rascheln. Sedongwohl fühlte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Er ahnte, was kam. „Wir haben den Energiestrahler bei dir gefunden. Gerade noch rechtzeitig", sagte der Leibwächter, der Sedongwohl abgefangen hatte. „Wären wir etwas später gekommen, dann hättest du ihn im Bad verstecken können, und der Mörder hätte ihn irgendwann in den nächsten Tagen dort hervornehmen und den Clanskopf töten können."
Er hob eine seiner Ranken. „Gebt ihm, was er verdient hat", befahl er. „Nein!"
Mammaetheras versuchte zu fliehen, doch zwei Florxes fingen ihn mit ihren Ranken ab. Sie warfen sie um ihn und rissen ihn an sich. Dabei bohrten sich ihm die giftigen Dornen in den Leib.
Mammaetheras starb
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