Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben, mich zu hassen? Ich habe ihnen nichts getan!"
    „Deine Vorfahren haben sie von ihren Planeten entführt", bekannte der Sammler bedrückt.
    Der junge Skop überlegte abermals. „Wenn wirklich so viel Zeit vergangen ist", bemerkte er schließlich leichthin, „dann haben sie das inzwischen längst vergessen. Wahrscheinlich wissen sie nicht einmal mehr, wie ein Skop aussieht."
    „Sie haben es nie gewußt. Sie haben niemals einen Skop gesehen."
    „Na also! Bringe mich auf dem schnellsten Weg zu ihnen!"
    Der Sammler bedauerte es fast, daß er die Kernzelle geweckt hatte, aber andererseits mußte er zugeben, daß er selbst das Problem nicht lösen konnte. Also steuerte er das Aquarium an. Dabei überlegte er, daß er sich vielleicht geirrt hatte und die Wesen, die im Aquarium gehaust hatten, längst ausgestorben waren. In einer so langen Zeitspanne konnte sich vieles verändern, und irgendein kleiner, technischer Defekt, mit dem die Fremden sich nicht auskannten, hätte zur Vernichtung der Wesen führen können.
    Aber als der Sammler sich mit dem Aquarium in Verbindung setzte, mußte er feststellen, daß dort sehr wohl Leben existierte. „S'ykop", wandte er sich an seinen namenlosen Schützling, „das Aquarium berichtet mir, daß ein Wesen namens Shondorog die Macht über alle dort lebenden Fremden errungen hat. Shondorog ist ein brutales, gewalttätiges Wesen. Das Aquarium meint, daß du als Nachkomme der Urmutterzelle und somit Urmutter des neuen Skop-Volkes dich keiner vermeidbaren Gefahr aussetzen darfst, und ich stimme dem zu. Du solltest zunächst in einem Teil des Aquariums, der den Fremden nicht zugänglich ist, deine Kenntnisse vervollständigen. Außerdem bist du noch nicht ausgewachsen, und du hast noch keinen Namen."
    „Ihr beide meint, daß ich diesem Shondorog jetzt noch nicht gewachsen wäre?"
    „So ist es."
    Der junge Skop dachte abermals nach. Er sollte also eine „Urmutter" sein? Nun, wenn der Sammler das behauptete, mußte es wohl stimmen, aber das junge Geschöpf war noch nicht imstande, den Sinn dieses Ausdrucks zu begreifen. Abgesehen davon wußte der Skop sehr wohl, daß es noch sehr viele andere Dinge gab, über die er zu wenig wußte. „Gut", sagte er daher. „Ich bin einverstanden.
     
    4.
     
    Als Stira diesmal ihren Tanz unterbrach, begann sie, erste Anzeichen von Müdigkeit zu spüren.
    Außerdem war sie hungrig und durstig, und ihre Haut war trocken wie Sandpapier. Sie glitt vorsichtig neben F'durnadde und versuchte, die Kranke aufzuwecken.
    Es gelang ihr nicht, denn F'durnadde befand sich noch immer in tiefer Trance. Als Stira sie berührte, erschrak die Wächterin, denn die Haut der Kranken fühlte sich sehr heiß an. Das war ungewöhnlich, denn bei einer normalen Meditation bestand eher die Gefahr, daß es zu einer Unterkühlung kam - darum war der Raum und speziell F'durnaddes Lager mit Temperaturfühlern versehen, die automatisch für höhere Temperaturen sorgen sollten. Jetzt war das Lager eiskalt, und F'durnadde glühte trotzdem.
    Ein sehr ungesunder Kontrast, wie Stira beunruhigt bemerkte.
    Was sollte sie tun?
    Sie war nur eine Wächterin, und F'durnaddes Anweisungen waren für sie Gesetze, die sie nicht brechen durfte. Eher wäre sie gestorben, als gegen einen von F'durnaddes Befehlen zu verstoßen, und die Kranke hatte ausdrücklich alle anderen Wächterinnen und Pflegerinnen aus dem Raum gewiesen.
    Im Grunde genommen waren sie alle im gleichen Maße hilflos: Die Pflegerinnen, die Wächterinnen und sogar F'durnadde selbst. F'durnadde war die Clansmutter, und es gab Gerüchte, denen zufolge sie älter als Ordoban war - oder doch mindestens genauso alt. Seit undenkbaren Zeiten wurde sie von Generationen von Wächterinnen und Pflegerinnen versorgt, und niemals war sie erkrankt. Die Pflegerinnen waren zwar für F'durnaddes leibliches Wohl zuständig, aber ihre Kenntnisse beschränkten sich auf Dinge, die die Körperpflege und die Ernährung der Clansmutter betrafen. Daher hatten sie anfangs versucht, F'durnaddes Krankheit mit jenen Mixturen zu Leibe zu rücken, mit denen sie sich selbst und die anderen Bewohner zu heilen versuchten.
    An F'durnaddes Zustand hatte sich dadurch nichts geändert. Im Gegenteil, es war schlimmer mit ihr geworden, und sie hatte das gemerkt. So hatte sie die Pflegerinnen hinausgewiesen und sich darauf verlassen, daß die Wächterinnen das Kunststück fertigbrachten, sie zu heilen. Die Wächterinnen waren seit alters her für F'durnaddes

Weitere Kostenlose Bücher