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1182 - Das Element der KÀlte

Titel: 1182 - Das Element der KÀlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blaue Kreatur der Heimtücke soll ihn holen!" Er japste und zog sich bis unter die Tür der Festhalle zurück. Er blieb an einer der Schmuckgirlanden hängen und riß den durchlaufenden Plastikfaden entzwei. Augenblicklich raschelte es überall an den Wänden und der Decke. Simfarply, der Dekorateur, stieß einen spitzen Schrei aus und riß beim Auffahren aus dem Sessel seine Schüssel vom Tisch.
    Ein Rauschen lag über der Festhalle. An den Wänden rutschte und ruckte es. Der Plastikfaden zog sich zusammen, und die farbenprächtigen Girlanden, in denen lediglich die Farbe Blau fehlte, rutschten, glitten und hüpften aus ihrer Führung. Sie klatschten seufzend zu Boden, während es an der Decke ächzte und stöhnte. Auch dort lockerte sich der Haltefaden, und dann stürzten die Girlanden pfeifend auf den Tisch und die essenden Blues nieder. Ein Geschrei und Gezeter kam auf, und Si'it stand etliche Sekunden starr da. Auf seinem Tellerkopf türmte sich eine regelrechte Ansammlung, und irgendwo verlor ein Luftballon ächzend seinen Inhalt, sauste quer durch die Halle und legte sich klatschend über das vordere Augenpaar des Kommandanten. „Du hinterhältiges Biest!" schrie Si'it plötzlich. „Ich lasse dich zu terranischem Schweinebraten verarbeiten! Bei der grünen Sandkreatur, wenn du nicht sofort die Schleimfüßler-Haxen bringst, sollst du verdorren!"
    Das Fiepen, das aus Ra-Goofangs Mund kam, belehrte den Kommandanten, daß der Chefkoch am Ende seiner Kraft war. Si'it riß sich den Luftballon von den Augen und arbeitete sich aus dem Wust der Girlanden heraus. Er sah gerade noch, wie Ra-Goofang nach Luft schnappend in dem Meer aus buntem Papier und Plastik versank.
    Augenblicklich war für den Kommandanten das Mahl vergessen. Er sprang nach vorn, blieb hängen und stürzte, kam dicht neben seinem Artgenossen zu liegen und bekam ihn am Kopf zu fassen. Er richtete den anderen auf, bis sich sein Gesicht dicht vor dem eigenen befand. „Ich habe das nicht so gemeint", zirpte er. „Bei der weißen Kreatur der Wahrheit! Ra-Goofang, du mußt es mir glauben. Wach auf!"
    Der Chefkoch klappte vorsichtig ein Auge auf. Das Augenlid bewegte sich mehrmals auf und nieder. „Der Ofen ist kaputt!" ächzte er. „Ich kann die Schleimfüßler-Haxen nicht..."
    Er sank endgültig in die Ohnmacht hinüber, und Si'it ließ ihn vorsichtig los und warf sein Eßhemd von sich. „Aus!" sagte er. „Das Mahl wird abgebrochen, bis die Festhaile wieder in Ordnung ist!"
    Er starrte auf den Girlandenhaufen, unter dem es jluckerte und schmatzte. Langsam und widerwillig kamen die Blues unter dem Haufen hervor und trollten sich davon. Si'it ging als letzter, nachdem er den bewußtlosen Chef koch den Medorobotern übergeben hatte. Er eilte in die Zentrale zurück und kam keine Sekunde zu früh. Soeben entstand eine Bildfunkverbindung, und er hörte die schrille Stimme eines weiblichen Blues. „Identifizieren Sie sich! Sonst müssen wir Sie vernichten!"
    Si'it stürzte an das Mikrofon. „YIRMÜ VANTAZY", sprudelte er los. „Kommandant Si'it! Werspricht?"
    Die Frau lächelte plötzlich und blinzelte ihm freundschaftlich zu. „Hallo, Si'it!" erwiderte sie. „Ihr seid pünktlicher, als wir gedacht haben! Ich bin die stellvertretende Kommandantin des Verbandes und übergebe dir hiermit die 230 Einheiten!"
    Si'it neigte leicht den Kopf. Er lauschte dem Klang der Stimme nach und maß auch die Vibrationen im Ultraschallbereich. Er erkannte, daß die Frau den Verband bisher selbst befehligt hatte. Sie ließ jedoch nicht erkennen, ob ihr die neuen Verhältnisse gefielen oder nicht. „Danke, ich nehme an", gab er zur Antwort. „Wie darf ich dich nennen?"
    „Galfany", sagte sie knapp. „Wir gehen in Formation. Es sind bisher keine Marschbefehle eingetroffen. Das Oberkommando will offensichtlich warten, bis du selbst eingetroffen bist!"
    Si'it bewegte sich ruckartig. Er desaktivierte die Verbindung und stellte eine Funkbrücke mit dem Oberkommando auf Gatas her.
    Eigentlich sind Begriffe wie Kampfverband und Oberkommando längst überholt, dachte er.
    Es gibt nichts, wogegen wir kämpfen könnten. Es sei denn, es tauchte wieder ein Gegner wie Seth-Apophis auf. Und selbst dann müßte man unsere Flotte als Verteidigungsflotte bezeichnen, nicht als Kampf flotte.
    Diesmal erhielt er eine Verbindung mit einer untergeordneten Stelle. Es war unter Sifey-Ror-Domals Würde, sich ein zweites Mal mit ihm in Verbindung zu setzen. „Geht in dem Sektor auf

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