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1182 - Halloween Man

1182 - Halloween Man

Titel: 1182 - Halloween Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stellung. Alles klar.« Sie drückte einen Daumen nach oben.
    Die Mauer, der Eingang und damit die Zufahrt waren unter den grauen Nebelschwaden verschwunden. Ich lauschte dem Klopfen meines eigenen Herzschlags. Ich spürte auch den Schweiß im Nacken, trotz der Kühle, und ich hatte längst meine Beretta gezogen. Mit langsamen Schritten ging ich an der Busseite entlang, erreichte das Heck, drehte mich dort nach links und suchte schon jetzt die andere Seite ab.
    Mauern bildeten aufgrund ihrer unterschiedlichen Höhe eine unruhige Kulisse. Es gab dort genug Löcher und Verstecke, in die sich auch der Killer zurückgezogen haben konnte.
    Bevor ich weiterging, nahm ich das Kreuz von der Brust. Für einen Augenblick streckte ich es sichtbar in die Höhe, um der Gestalt zu zeigen, mit welch einer »Waffe« ich noch ausgerüstet war.
    Aber das Metall blieb kalt. Nichts veränderte sich, und ich merkte, wie ich langsam sauer wurde.
    Das Katz-und-Maus-Spiel hatte ich einfach satt. Ich wollte ihn haben, ich wollte mich als Köder zur Verfügung stellen, und ich wartete auf seinen Angriff.
    Er hielt sich zurück.
    Er sprach mich auch nicht an.
    Aber er war da. Sogar in meiner Nähe. Das war nicht zu sehen, nur zu spüren. Mein Gefühl sagte mir, dass ich mich verdammt in Acht nehmen musste.
    Ich sprang auch hoch und warf einen Blick auf das Dach des kleinen Busses. Auch dort hielt er sich nicht verborgen.
    Die Schreie stammten nicht von ihm. Kein Mann hatte sie abgegeben, sondern eine Frau. Schlagartig wurde mir bewusst, dass Jane Collins Ärger bekommen haben musste.
    Ich hörte die Detektivin noch rufen: »Nein, Claudia nicht! Das ist Wahnsinn…«
    Zu spät!
    Claudia Black hatte getan, was sie wollte. Ich hörte das Geräusch, das entsteht, wenn jemand zu Boden springt. Claudia war an der anderen Seite des Busses ins Freie gesprungen.
    Und sie rannte weg.
    Ich sah noch den Umriss der fliehenden Gestalt. Sie hatte die Arme in die Höhe gerissen, schwenkte sie wie jemand, der eine andere Person auf sich aufmerksam machen wollte.
    »Komm endlich aus deinem Loch, Killer! Komm - komm zu mir! Hier bin ich. Du kannst mich haben. Du kannst mich kriegen so wie Mirco…« Die nächsten Worten gingen in einer Mischung aus Schreien und Schluchzen unter, und dann war sie weg…
    ***
    Ich war es wirklich gewohnt, schnell zu reagieren, aber in diesem Fall war alles anders. Und es lag an dem verdammten Nebel, der Dunkelheit und auch dem unebenen Gelände. All das trug dazu bei, dass mir Claudia entwischte.
    Den Bus, die anderen und auch Jane Collins musste ich allein lassen. Dabei vertraute ich auf Jane, dass sie sich wehren konnte, wenn der Killer erschien. Claudia war jetzt wichtiger, aber zunächst musste ich sie finden.
    So schnell wie möglich lief ich in die gleiche Richtung, die auch sie gelaufen war. Es lagen Stolperfallen auf dem Boden. Ich sah sie oft nur im letzten Moment, sprang darüber hinweg, lief dann weiter und wünschte mir, dass Claudia wieder einen Laut abgab.
    Das war zunächst nicht der Fall, sodass ich auch nicht mehr wusste, was ich noch unternehmen sollte. Es hatte keinen Sinn, einfach in die Gegend zu laufen. Ich würde mir irgendwann vorkommen wie in einem verfluchten Labyrinth.
    »Du Schwein! Du verdammtes Schwein! Du Mörder! Komm her! Komm endlich! Ich will dich sehen…«
    Da war die Stimme wieder. Und sie hatte anders geklungen. Nicht mehr so normal, sondern mit einem leichten Hall versehen.
    Hall?
    Hier draußen konnte er nicht entstehen. Claudia musste irgendwo hineingelaufen sein. Ich brauchte nicht lange zu raten, wo das der Fall gewesen sein könnte.
    Es gab den Partykeller, in dem die jungen Leute die Fete hatten feiern wollen. Sie wusste Bescheid, was sich dort abgespielt hatte und wer da lag. Das hatte sie sogar von uns zu hören bekommen. Klar, dass sie dort den Ort vermutete, wo sich der Killer ebenfalls auskannte.
    Natürlich kannte ich mich nicht perfekt aus, aber ich wusste, wohin ich zu gehen hatte.
    Ein schwacher rötlicher Schein durchdrang wie eine geheimnisvolle Botschaft das Grau des Nebels.
    Er sah etwas unheimlich aus, so wie er den Dunst färbte.
    Ich sah ihn nicht in Augenhöhe, sondern etwas tiefer, aber ich wollte nicht glauben, dass er direkt aus dem Boden stieg. Wenn, dann drang er aus einem Keller, und zwar aus dem, in dem auch die Leiche des jungen Mannes auf dem Tisch lag.
    Wer das Licht oder die Lichter angezündet hatte, spielte für mich keine Rolle. Ich wusste nur verdammt

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