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1183 - Visionen der Hölle

1183 - Visionen der Hölle

Titel: 1183 - Visionen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?«
    »Sicher.«
    Ich beugte mich vor und zwinkerte ihnen zu. »Haben Sie die Frau schon erlebt? Sie soll ja eine wahre Granate sein. Ein Kunstwerk der Erotik oder ähnlich. Das jedenfalls flüsterte man sich zu. Habe ich zumindest auch gehört.«
    Meine etwas verschwörerisch klingenden Worte hatten den Panzer um sie herum auftauen lassen.
    Plötzlich konnten sie lächeln, und das sah ebenfalls verschwörerisch aus.
    »Die ist alles, was man sich nur erträumen kann«, sagte der Ältere der beiden. Er war ein Mann mit zu perfekt sitzenden Haaren. Ich ging davon aus, dass es sich da um eine Perücke handelte.
    Ich setzte mich auf eine Stuhllehne. »Wie denn genau? Bitte, sagen Sie…«
    »Atemberaubende Figur. Ein Gesicht wie eine Frau und ein Kind zusammen. Das haben Sie bestimmt noch nicht erlebt. Und dann der Körper«, er schnalzte mit der Zunge. »Einfach unbeschreiblich. Ein rotblondes Satansweib.«
    Ich wiegte den Kopf. »Hört sich gut an.«
    »Das ist es auch. Super. Wir sind beide hin und weg. Wenn Doria tanzt, dann ist das der reine Wahnsinn.«
    »Man kann auch mit ihr reden?«
    »Ja. Sie macht das, was Sie wollen. Die ist nicht zickig.«
    »Gut«, sagte ich gedehnt und wischte mit der rechten Hand über meine Lippen. Danach beugte ich mich noch weiter nach vorn. »Was ist denn mit ihr privat? Verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Ich denke da an ein Treffen.«
    Beide zuckten etwas zusammen. »Das weiß ich nicht«, sagte der zweite Mann. »Da bin ich wirklich überfragt. Möglich ist natürlich alles…«
    »Sie haben es noch nicht versucht?«
    »Nein, wir wissen auch nicht, ob sie zustimmen würde. Das ist alles sehr vage. Ich denke aber, dass sie mehr eine Tänzerin ist als eine Frau, die irgendwo mit einem im Zimmer verschwindet, um dort die große Schau abzuziehen.«
    »Das kann sein.« Ich schaute auf die Uhr. »Dauert es noch lange? Müssen wir warten, bis die anderen hier vorbeigegangen sind und dann…«
    »Nein, nein. Man wird durch eine andere Tür wieder hinausgelassen.« Der Sprecher grinste. »Es könnte durchaus sein, dass man irgendwelche Bekannte trifft, was wiederum nicht Sinn der Sache ist. Ich denke, wir müssen das mal alles abwarten.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Lange kann es nicht mehr dauern. Ray wird uns dann Bescheid geben. Das ist hier so üblich.«
    »Danke. Dann noch viel Spaß, die Herren.«
    »Ebenfalls.«
    Ich ging wieder zurück zu Suko, der mir fragend entgegenschaute und den Kopf schüttelte, als ich mich setzte.
    »Was ist?«
    »Ich habe nichts entdecken können, John.«
    »Sehr gut.« Ich war im Moment noch mit den Gedanken woanders. »Wovon sprichst du?«
    »Abhörmikros.«
    »Ach so. Hatte ich ganz vergessen.«
    »Was hast du herausgefunden?«
    Ich winkte ab. Danach feuchtete ich meine trockene Kehle mit einem Schluck Wasser an. »Nichts, was uns eigentlich misstrauisch hätte machen können. Es ist alles ganz harmlos. Die beiden Kunden sind scharf darauf, Doria tanzen zu sehen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte ja gedacht und gehofft, dass sie sich so verhalten hätten wie Tom Harding. Das können wir uns abschminken. Die beiden sind nur scharf darauf, Doria tanzen zu sehen. Alles andere kannst du vergessen.«
    »Und sie haben auch keine Monstren gesehen? Oder irgendwelche Veränderungen?«
    »Nein.«
    Suko wiegte den Kopf. »Sollte sich Harding geirrt und sich was eingebildet haben?«
    »Siehst du ihn so?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Der hatte schon Angst. Dem ist etwas widerfahren.«
    Ich nickte. »Ja, es könnte alles stimmen. Die beiden am Nebentisch haben von einem Satansweib gesprochen. Es war nur ein lockerer Vergleich, und ich hoffe, dass es dabei bleibt und nicht wirklich ein Teufel oder seine Macht in ihr steckt.«
    Suko winkte lässig ab. »Sollte es darauf hinauslaufen, werden wir das schnell herausfinden.«
    »Hoffe ich.«
    Nicht weit entfernt bewegte sich der Vorhang. Lautlos schob sich Ray durch den Spalt. Wieder trug er sein Lächeln zur Schau. Diesmal kam es mir noch öliger vor. Er blieb zwischen den beiden besetzten Tischen stehen und sagte: »Ich denke, es ist jetzt so weit. Doria wartet auf ihren Auftritt.«
    Die Männer am Nebentisch schnellten von ihren Stühlen in die Höhe. Diese Gewandtheit hatte ich ihnen gar nicht zugetraut. Aber Doria machte alles möglich.
    Ray ging voraus. Diesmal öffnete sich der Vorhang für uns vier. Den Bereich der Bar hatten wir schnell hinter uns gelassen und gelangten zu einer Tür, über der eine

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