Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gut, daß wir uns begegnet sind, aber es ist nun einmal geschehen. Ich denke, du bist nicht der Typ, der Geheimnisse für sich behalten kann."
    Endlich merkte Yurn, worauf der andere hinauswollte. Seine Furcht erwies sich als begründet. Er versteifte innerlich. Sollte er sich in Cuurn wirklich so sehr getäuscht haben? Wenn der Gataser schon charakterschwach war - besaß er nicht einmal die Fähigkeit, seine Fehler mit Anstand zu korrigieren? „Du weißt, daß du von mir nichts zu befürchten hast", versuchte Yurn, ihm eine Brücke zu bauen. „Kehr um, und niemand wird von deinem Ausflug ins Polgebirge je erfahren."
    „Schwätzer!" Cuurn wirbelte auf dem Absatz herum. Plötzlich hielt er eine Waffe in der Hand. „Du würdest mich verraten wie jeder andere auch. Es gibt kein Zurück."
    Yurn registrierte entsetzt, wie tödlich ernst er es meinte. Die Waffe, mit der er ihn bedrohte, war ein Desintegrator. Sobald er abdrückte, würde Yurn sich in eine Wolke aufgelöster Molekülverbände verwandeln. Seine Gedanken begannen zu rasen. Sein Leben war in Gefahr. Konnte er noch reagieren? „Der Mann dort hinten", wiederholte Cuurn seine Frage von vorhin. „Hast du ihn getötet?"
    Was bezweckte er damit? Welche Taktik verfolgte er? „Es... es war ein Unfall...", brachte Yurn hervor. „Ein Unfall - natürlich!" höhnte der Gataser. „Wem willst du das glaubhaft machen? Oh, ich habe euren Kampf genau beobachtet. Ich weiß, mit welch schmutzigen Methoden du dir Vorteile sicherst.
    Der Mann hatte keine Chance. Er wurde kaltblütig von dir ermordet."
    Voller Zorn sprang Yurn auf. „Du lügst!"
    Ein Wink mit der Waffe ließ ihn innehalten. Sein gesamter Körper bebte. Seit er ihn kannte, hätte er dem Gataser niemals so viel Niedertracht zugetraut. „Du könntest zurück ins Tal gehen", sinnierte Cuurn-Kilyior-Toorit. „Das ist ein faires Angebot, nicht wahr? Du vergißt, daß du mich hier getroffen hast, und ich vergesse den Mord..."
    Er brach ab und tat so, als müsse er überlegen, ob die Idee wirklich gut sei. Zu welchem Ergebnis er kommen würde, vermochte sich Yurn leicht auszurechnen.
    Bei allen Kreaturen! dachte'er verbittert. Der Gataser machte sich einen Spaß aus der Situation! Er spielte mit ihm! „Du sagst nichts?" fuhr Cuurn lauernd fort. „Mein Vorschlag gefällt dir nicht? Nun, wahrscheinlich würdest du eine solche Abmachung auch gar nicht einhalten. Ich habe gesehen, wie skrupellos du bist."
    Yurn beherrschte sich mit aller Kraft. Der andere wollte ihn provozieren, zu einem Angriff verleiten, um später sagen zu können, er habe ihn in Notwehr erschossen. Aber den Gefallen würde er ihm nicht tun. Solange Cuurn die Waffe auf ihn richtete, hatte er nicht den Hauch einer Chance. Das einzige, was ihn noch retten konnte, war Besonnenheit. Er mußte den Gegner hinhalten - aber wie? Und was würde es ihm schließlich nützen?
    Langsam, um keine verdächtige Bewegung zu machen, setzte er sich wieder auf den Stein. In ihm wühlte nackte Angst. „Geh zum Einest", sagte er leise. Es war ein letzter, verzweifelter Versuch, die Situation zu bereinigen. „Ich kenne dich nicht, und ich habe dich nicht gesehen. Geh schon!"
    Cuurn fuchtelte mit der Waffe. „Wie lächerlich du dich benimmst! Du verkennst, wie ernst es mir ist..."
    Da war es mit Yurns Beherrschung vorbei. „Warum redest du dann, anstatt zu handeln?" schrie er. „Bist du am Ende unsicher, ob du einen, der gestern noch dein Freund war, töten kannst?
    Worauf wartest du?"
    „Dein Spott triff tmich nicht..."
    „Spott? Du zielst mit einem Desintegrator auf mich und meinst, ich hätte Muße zum Spott? Mach endlich Schluß! Drück ab! Bei den roten Waldkreaturen, wenn du mich erschießen willst, dann tu's!"
    Etwas an Cuurn veränderte sich; der Ausdruck seines Gesichts vielleicht, seine Haltung oder die Art, wie er die Waffe führte. Ja, er würde es tun! begriff Yurn. Jetzt, in diesem Moment...
    Er schrie ultrahell auf. In einer ebenso panischen wie instinktiven Bewegung kippte er sich nach hinten ab, rollte über den Stein hinweg und ließ sich fallen. Zitternd kauerte er am Boden und nestelte am Gürtelhalfter. Der tödliche Strahl aus Cuurns Desintegrator fand sein Ziel nicht mehr. Zischend schlug er auf der anderen Seite des Steins ein und löste die oberen Molekülschichten auf. Yurn sah die grünliche Wolke emporsteigen und im Wind verwehen. „Du entkommst mir nicht!" hörte er den Gataser toben.
    Yurn hielt den Paralysator umklammert und

Weitere Kostenlose Bücher