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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlegte fieberhaft. Es ging um Leben oder Tod.
    Irgendwie mußte es ihm gelingen, den anderen auszuschalten - doch was immer er unternahm, Cuurn würde schneller sein: Er befand sich in der günstigeren Position, hatte von seinem Standort aus einen guten Überblick und brauchte nur breit gefächert zu schießen, sobald der Hane sich zeigte... „Komm hervor und stelle dich! Ich erwische dich sowieso!"
    Yurn preßte sich enger in den Winkel zwischen Boden und dem schützenden Felsblock. Er schwieg und lauschte, die entsicherte Waffe auf den Knien. Leises Schaben drang zu ihm herüber, als bewegte sich der Gegner zögernd. Plötzlich witterte er eine winzige Chance. Wenn Cuurn unruhig wurde und die Geduld verlor, wenn er um den Fels herum kam - dann beraubte er sich seines Vorteils. Yurn würde die Richtung kennen, aus der er auftauchte, und sich darauf einstellen. „Falls du das Einest als erster erreichen willst, mußt du dich beeilen", rief er provozierend. „Die anderen schlafen nicht. Du vertrödelst deine Zeit."
    Die Antwort war ein wütendes Krächzen und eine erneute Salve, die abermals ein Stück Fels zu Staub zerpulverte. Yurn schüttelte sich vor Grauen. Der Gataser brauchte nur auf die Idee zu kommen, den Desintegrator auf Dauerfeuer zu schalten. An den Fingern würde er abzählen können, wie lange es dauerte, bis der Stein aufgelöst war und der Energiestrahl ihn selbst erfaßte ... „Vor dir lasse ich mich nicht aufhalten!" tobte Cuurn.
    Wieder schoß er, und als hätte er Yurns Gedanken gelesen, ließ er von seinem Angriff nicht mehr ab.
    Yurn hörte das konstante Zischen verdampfender Materie und verfolgte voller Panik die Molekülwolken, die über ihn hinwegzogen. Gequält stöhnte er auf, änderte geringfügig seine Haltung und wußte dabei, daß er verloren hatte. Er saß in der Falle.
    Doch mit einemmal endete der Beschüß. Unvermittelt brach das Zischen ab. Ein dumpfer Schlag folgte, als sei der Angreifer gestolpert und gefallen ... dann hastige Schritte auf steinigem Untergrund, die sich schnell entfernten ...
    Yurn verharrte reglos. Sein Atem ging schwer. Es gelang ihm nicht, sich eine Vorstellung davon zu machen, was gerade geschehen war. Noch immer saß ihm die Angst im Nacken. Vielleicht war es ein Trick des Gatasers, um ihn aus der Dekkung zu locken.
    Er horchte angestrengt, aber nur das Säuseln des Windes drang an die Ohrlamellen. „Du kannst mich nicht irreführen!" rief er laut. „Für wie dumm hältst du mich, Cuurn?"
    Stille breitete sich aus. Fast war Yurn davon überzeugt, daß sein Gegner ihm auflauerte, doch je länger das Schweigen anhielt, desto unsicherer wurde er sich dessen. Eine Weile wartete er bewegungslos, dann steckte er in einer demonstrativen Bewegung die Waffe weg. Der andere mußte das Geräusch hören, das er dabei verursachte. Impulsiv, wie er war, würde er zum Angriff übergehen.
    Es geschah nichts. Kein noch so zaghafter Laut war zu hören.
    Mehr und mehr gewann Yurn die Überzeugung, daß die Gefahr für ihn gebannt sei. Verständnislos kroch er seitlich aus der Deckung und spähte um den Felsblock herum. Als er seinen Gegner kampfunfähig am Boden liegen sah, richtete er sich auf und ging zu ihm.
    Cuurn-Kilyior-Toorit lebte - aber er war nicht mehr in der Lage, sich zu rühren. Jemand mußte ihn aus dem Hinterhalt paralysiert haben. Mit den Blicken suchte Yurn das Gelände ab, das an dieser Stelle zwar noch recht übersichtlich war, dem unbekannten Angreifer jedoch genügend Möglichkeiten bot, sich zu verbergen. Inzwischen war der Mann natürlich längst verschwunden. Yurn hatte seine Schritte gehört, als er sich hastig entfernte.
    Yurn empfand Dankbarkeit. Der Fremde hatte ihm das Leben gerettet. Vermutlich war er zufällig hier vorbeigekommen, und als er erlebte, wie der Gataser mit verbotenen Mitteln gegen einen Widersacher vorging, hatte er blitzschnell reagiert und ihn aus sicherer Deckung heraus betäubt. Mittlerweile befand er sich wahrscheinlich bereits in den zerklüfteten und schwerer zugänglichen Regionen des Polgebirges. Yurn erschauerte bei dem Gedanken, ihm später nochmals zu begegnen, und dann womöglich gegen ihn kämpfen zu müssen.
    Er bückte sich und griff nach dem Desintegrator, der Cuurn beim Sturz aus der Hand gefallen war. Der Gataser würde die Lähmung beizeiten überwinden, und er wollte ihm keine Gelegenheit bieten, abermals einen Hanen mit einer tödlichen Waffe anzugreifen. Er befestigte den Strahler an seinem Gürtel

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