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1184 - Der Weg der Flamme

Titel: 1184 - Der Weg der Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder frei. Ich schleuderte es von meiner Schulter und zertrat es, und seitdem bin ich auf der Flucht vor den Übernommenen, auf der Flucht vor dem Tod..."
    Zögernd senkte Si'it seinen Paralysator und sah über Yurns Tellerkopf hinweg in Richtung Hangartor, wo der Rauch der Nebelgranaten inzwischen verflogen war. Yurns Häscher hatten sich zurückgezogen. Bis auf den Toten war der Hangar leer. „Nun", zirpte Si'it und schob die Waffe in den Gürtel seiner Montur, „mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn Elüfar oder Gülgany an deiner Stelle gekommen wären, aber ein Verbündeter ist immer noch besser als kein Verbündeter, nicht wahr?"
    „Das leuchtet ein", stimmte Yurn eilfertig zu.
    Gleich, wisperte das Element, Gleich ist es soweit. Halt dich bereit, Yurn!
    Si'it betätigte einen Kontakt an der Schleusenwand, und eine Leichtmetalleiter schob sich aus der wulstartigen Verdickung unter der Luke. „Komm herauf", sagte der Kommandant. „Und daß wir uns nicht falsch verstehen - ich habe nichts gegen dich persönlich. Aber Elüfar... nun, er hätte mir vielleicht den Muurt mitgebracht, wenn er an deiner Stelle gekommen wäre."
    Yurn setzte einen Fuß auf die unterste Sprosse. „Den Muurt?" wiederholte er irritiert, während er spürte, wie die Zuckungen des Elements an seiner Brust nachließen. Zwei Körper bewegten sich.
    Die Teilung war abgeschlossen. Für Si'it stand ein Element bereit. „Den Wurm", verdeutlichte Si'it. Er wandte sich halb ab und traf Anstalten, im Bootsinnern zu verschwinden. „An Bord befindet sich nämlich nicht ein Krümel Proviant. Wahrscheinlich werden wir verhungern, wenn uns die Übernommenen nicht schon zuvor den Garaus machen. Mit dem Wurm hätte zumindest ich ein paar Stunden länger leben können - vorausgesetzt, mir wäre es gelungen, ihn zu überreden, sich von mir verspeisen zu lassen."
    Si'it lachte hohl. „Aber schließlich bin ich ein intelligenter junger Mann. Der Wurm, der mir intellektuell überlegen ist, muß erst noch geboren werden..."
    Yurn versuchte erst gar nicht, die rätselhaften Bemerkungen des Kommandanten zu verstehen.
    Wahrscheinlich hatte Si'it unter der seelischen Belastung einen Nervenzusammenbruch bekommen.
    Der Hane kletterte die Leiter hinauf, schwang sich über die Kante und griff gleichzeitig unter seinen Overall. Der für Si'it bestimmte Krebs krallte sich an seiner Hand fest. „Si'it!" schrie er dann haßerfüllt.
    Der Gataser fuhr herum. Seine Augen weiteten sich, als er den Silberkrebs in Yurns Hand sah, doch bevor er zum Paralysator greifen konnte, hatte Yurn ihm das Element bereits an den Tellerkopf gepreßt.
    Si'it erstarrte.
    Der Krebs krabbelte über die Schädelwölbung, ließ sich auf die linke Schulter des Gatasers fallen und klammerte sich dort fest. Yurns Element kam unter dem Overall hervor und kehrte an seinen alten Platz zurück.
    Plötzlich löste sich Si'it aus seiner Lähmung. Der Ausdruck seiner Augen hatte sich verändert und Yurn sah in ihnen den gleichen Haß, der auch ihn beherrschte. „Ah!" machte Si'it. „So ist es also, vernünftig zu sein! Wie konnte ich mich nur dagegen wehren!"
    Yurn neigte den Tellerkopf. „Kommandant", sagte er leise, „ich erwarte deine Befehle."
    Si'it verschwand im Durchstieg zur Pilotenkanzel und machte sich dort einige Sekunden lang zu schaffen. Das Schirmfeld um das Beiboot erlosch. Dann kam Si'it zurück. „Mein Element hat mich informiert, daß die Eroberung der Flotte in vollem Gang ist", erklärte Si'it. „Du hast gute Arbeit geleistet."
    „Ich habe nur meine Befehle ausgeführt."
    Si'it klopfte ihm auf den Rücken und schob sich an ihm vorbei, stieg die Leiter hinunter. Vom Hangareingang näherten sich die ersten Blues. Sie hatten die Waffen gesenkt. Die Kämpfe an Bord der TRÜLIT TYRR - und bald auch an Bord der 229 anderen gatasischen Schiffe - waren zum Erliegen gekommen. „Und jetzt", sagte Si'it, „in die Zentrale. Die durch das Kälteelement entstandenen Schäden sind beseitigt, und ist die Eroberung der Flotte erst einmal abgeschlossen, steht unserem Aufbruch nichts mehr im Weg."
    „Und unser Ziel?" fragte Yurn.
    Si'it zirpte boshaft. „Das Vrizin-System. Zur Nation der Karr, um auch unseren karrschen Brüdern und Schwestern die Erleuchtung zu bringen. Und um unseren Herrn zu empfangen..."
    „Unseren Herrn?" echote Yurn, obwohl er bereits zu verstehen begann. „Natürlich", sagte Si'it. „Unseren Herrn. Das Element der Lenkung."
     
    5.
     
    „Ich habe Hunger",

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