Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
anstellen konnte, Ravana zu töten. Er mußte einen Schlachtplan entwickeln, wenn er dem Dämon gegenüberstand, mußte seine Chance erkennen und nutzen.
    Der Cro Magnon begab sich in seinen Raum im Palast, wo er den bitteren Rindentrank an sich nahm und das Pulver, das der Guru dagelassen hatte. Dann holten ihn Sklaven und Diener. Es war an der Zeit, zur Opferstätte aufzubrechen.

    Der Lastelefant trug eine reichverzierte Sänfte mit roten Samtvorhängen auf dem Rücken. Unga, Sita und Amritsar saßen darin. Der Elefantenführer hatte sich vorn hinter den Kopf des Tieres, das auf seine Befehle und leichte Schläge reagierte, gehockt. Für alle Fälle hatte er einen Stock mit einer Eisenspitze und einem Haken in der Hand, mit dem er das weiche Maul des Elefanten und die empfindliche Stelle hinter den Ohren erreichen konnte. Das war das letzte Mittel, um den störrischen Dickhäuter zur Räson zu bringen, wenn es gar nicht mehr anders ging.
    An den Ajanta-Kulthöhlen und dem Höhlenkloster vorbei, trottete der Elefant in den Dschungel. Die Begleiter zu Fuß und zu Pferd waren längst zurückgeblieben. Ein Regenguß prasselte nieder und verhüllte die Umgebung mit einem dichten naßgrauen Vorhang.
    Unga hatte die Hand am Schwert und starrte vor sich hin. Der Dolch des Rajah steckte in seinem handbreiten, mit eingepreßten Ornamenten versehenen Ledergürtel.
    Sita weinte leise, und Amritsar machte ein immer bedenklicheres Gesicht.
    „Ravana hat einen Hahnenkamm und einen runden, schwarzen Mund, mit dem er seinen Opfern die Körpersäfte aussaugt", stieß er hervor. „Es bleiben nur Knochen, Haut, Haare und völlig vertrocknetes Fleisch übrig. Ich habe ein paar solcher Leichname gesehen. Sie hatten auch fürchterliche Wunden, denn Ravana hatte sie grausam gequält, bevor er ihre Körpersäfte trank."
    Amritsars Stimme klang immer jämmerlicher.
    „Hau doch ab, wenn du Angst hast!" sagte Unga verächtlich. „Was bist du bloß für ein Krieger, Amritsar? Ein altes Weib wäre tapferer."
    Amritsar trug ein Panzerhemd, einen schweren, mit Eisen verstärkten Lederschutz und Beinschienen. Mit zwei Säbeln und zwei Dolchen, einem kurzen und einem langen Speer und Pfeil und Bogen war er bis an die Zähne bewaffnet.
    Er sagte nun nichts mehr, aber er wurde immer blasser.
    Der Regen ließ nach und hörte dann ganz auf.
    Wenige Minuten später erreichte der Elefant die Lichtung im Dschungel, die sich in der Nähe des Ravana-Tempels befand. Der Elefantenführer stieß einen gutturalen Ruf aus.
    Unga wußte, daß Zögern nichts brachte. Er ließ die Strickleiter herunter, die am Tragegestell der Sänfte befestigt war, und stieg als erster herab. Sita und Amritsar kamen lange nicht.
    Der Elefantenführer wurde ängstlich und ungeduldig.
    Da war ein dumpfer Ton zu hören, ein Grollen und Brüllen. Es ließ selbst die Urwaldriesen erzittern und den Boden erbeben. Ein fahles Licht flammte über einer Stelle auf, die ein Stück weiter vorn lag, und darin manifestierte sich die Fratze des Dämons.
    „Kommt!" sagte seine grollende Stimme, „sonst hole ich euch."
    Der Elefant trompetete schrill, schlug mit dem Rüssel nach rückwärts, packte die Sänfte und schüttelte sie.
    Nun stieg Sita aus der Sänfte, das hübsche Gesicht von Tränen überströmt. Amritsar rutschte über die nasse graue Lederhaut an der Flanke des Elefanten herunter. Als er neben Unga stand, sah dieser, daß hinten unter Amritsars Leder- und Eisenschurz etwas hervorsickerte. Der Held hatte sich vor Angst in seinen Lendenschurz gemacht.
    Elefantentreiber und Elefant verschwanden schleunigst. Der Elefant rannte schneller, als ein Pferd galoppieren konnte, und trompetete immer wieder entsetzt.
    Amritsar starrte auf die Fratze des Dämons, die über dem Tempel, den man noch nicht sehen konnte, in der Luft stand. Mit einem Angstschrei warf er seine Säbel und Dolche weg - die Speere befanden sich ohnehin noch in der Sänfte - und rannte davon. Er kam nicht weit. Gestalten kamen zwischen den Bäumen hervor, mit Speeren, Schwertern und Säbeln bewaffnet. Sie trugen Kettenhemden und spitze Helme sowie den Lendenschurz und Knieschutz aus Leder und Eisen. Ihre Gesichter waren gräßlich anzusehen, denn sie hatten keine Nasen und keine Ohren.
    Anderthalb Dutzend Männer waren es, die Diener des Dämons. Höhnisch lachend umringten sie Amritsar und bedrohten ihn mit ihren Speeren.
    Unga nahm Sita an den Schultern und drehte sie zu sich um, damit sie es nicht

Weitere Kostenlose Bücher