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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Schloß.
    Kühle und feuchte Luft schlug ihr entgegen.
Draußen war es stockfinster. Kein Mond, kein Stern am Himmel.
    Sie mußte die Tür ganz öffnen, um ihre
Leibesfülle hinauszuschaffen.
    Sie drückte die Tür zu und ging fünf Schritte.
    Da erfüllte sich ihr Schicksal.
    Ein Brausen kam auf und schwoll an. Es
knisterte und prasselte, und schlagartig war es taghell um sie herum.
    Glutheiße Luft schlug ihr ins Gesicht. Ihre
Haare versengten.
    Sie sah ein Meer aus züngelnden Flammen auf
sich zukommen.
    Antoinette wollte schreien. Die Hitze preßte
sich wie eine Hand auf ihren Mund. Oder war es wirklich eine Hand? Eine große,
klauenartige Hand, die aus reinem Feuer bestand?
    Sie ließ den Koffer fallen. Flammen schlugen
prasselnd dagegen. Im Nu stand er in Brand.
    Aber von alledem bekam sie nichts mehr mit.
    Ihre Haut schmolz, ihre Haare verpufften.
Gräßliche Schmerzen rasten durch ihren Körper.
    Es fauchte, knisterte, brüllte. Sie glaubte
zu schreien, aber sie wand sich nur in Angst und Qual, lief ein paar Schritte
wie eine brennende Fackel durch die Nacht, brach zusammen.
    Ihre Glieder zückten, ihr Grauen war
grenzenlos. Der Tod war eine Erlösung für sie.
     
    ●
     
    Sie hatte nur das Flammenmeer wie eine Flut
über sich hereinbrechen sehen.
    Raimond Perlue wurde Zeuge des grauenhaften
Vorgangs.
    Das Feuer war plötzlich dagewesen wie eine
glühende Fackel vom Himmel gekommen.
    Aber dieses Feuer war nicht gestaltlos. Es
hatte eine Form. Es sah aus wie ein Mensch, wie ein riesiger Mensch - mächtig
und groß wie ein Baum.
     
    ●
     
    Perlue hatte sich sofort von dem Anblick
losgerissen und den Sprung über die Mauer auf das Anwesen gewagt.
    In langen Sätzen hetzte er auf die in Feuer
und Rauch eingehüllte Frau zu.
    Eine Hitzewand traf sein Gesicht. Das rote
Licht spiegelte sich auf seinem schweißnassen Gesicht.
    Perlues Augen waren weit aufgerissen.
    Er stand dem Ungetüm in einer Entfernung von
zehn Metern gegenüber und sah die flammende Brust, die massigen Arme, die sich
gegen den sternen- losen Himmel abhoben. Gierig und flackernd leckten große
Flammen aus den Armen, bildeten lodernde Hände, die durch die Luft wirbelten.
    Er konnte den Blick nicht lösen von dieser
furchtbaren, flammenden Gestalt, deren riesiger Schädel wie, eine Feuerkugel in
einer Höhe von etwa zehn Metern über ihm schwebte .
    Das Wesen hatte sich auf unheimliche Weise
vergrößert. Es war fünfmal größer als in jener Nacht, da es Raoul Valeau und
Ninette Mosque begegnet war.
    Seine Kraft nahm zu.
    Perlue glaubte, das Rauschen eines Orkans in
den Ohren zu haben.
    Er stand im Bann einer höheren Macht. Zwei
Minuten lang stand er da, unfähig sich zu rühren.
    Er sah den verkohlten Leib
zusammenschrumpfen, sah, wie die Flammen ihn freigaben, sich von ihm lösten. Er
sah, wie die Feuergestalt ein flammendes Bein nach vorn setzte.
    Da begriff er, daß jetzt die Reihe an ihn
kam.
    Seine Rechte zuckte zur Dienstpistole,
entsicherte sie.
    Er wich zurück, hielt das flammende Ungetüm
im Auge.
    Der Weg zur Mauer war ihm abgeschnitten. Die
Reichweite der flackernden Hände war unfaßbar.
    Aus ihrer Griffnähe herausbleiben, hämmerten
seine fiebernden Gedanken.
    Er zielte, drückte ab. Wie ein
Peitschenschlag hallte der Schuß durch die Nacht. Die Flammen knisterten,
stiegen sprühend in den nächtlichen Himmel. Die Gestalt aus Feuer wich nicht
zurück, wurde nicht aufgehalten. Die Kugel pfiff durch die Luft. Da gab es
keinen Widerstand, nichts, was zu zerstören gewesen wäre. Ein Gebilde, das aus
keiner festen Materie bestand, konnte man nicht niederschießen.
    Und doch löste er in seiner grenzenlosen
Angst die Waffe noch fünfmal aus, bis das Magazin leer war.
    Dabei wich er immer weiter zurück, begann zu
laufen. Ein breiter, gepflegter Weg führte auf ein kleines, dunkles Gebäude zu,
dessen Fensterläden geschlossen waren. Das Haus hatte ein Spitzdach und rote
Ziegel, der abbröckelnde Verputz war von blaßgelber Farbe. Der Spazierweg durch
den Park führte genau auf eine braune, verwitterte Holztür zu.
    Links und rechts ein Heckenzaun.
Flammenzungen leckten darüber hinweg, liefen auf ihn zu wie selbständige
Lebewesen.
    Perlue kam es so vor, als bräche aus dem
flackernden Schädel ein bösartiges Lachen. Es gab keinen Ausweg mehr. Er konnte
nur noch zurückweichen.
    Er stürzte auf die Tür zu. Sie war nicht
verschlossen.
    Er mußte da hinein. Zu spät erst begriff er,
daß er damit sein Schicksal entschied. Feuer

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