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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wirbelte herum, rannte über die Treppe nach
unten, riß den Riegel zurück und wollte in die Garage laufen.
    Da lief sie dem Fremden genau in die Arme.
    Instinktiv handelte sie. Sie schlug zu. Larry
Brent fing mit leichter Hand den Schlag ab.
    Josephine Bandelle tobte wie eine Irre.
    „Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich will
Ihnen helfen, Madame Bandelle.“ Die Stimme klang beruhigend, sympathisch.
    Josephine riß den Kopf herum. Das Gesicht
kannte sie. Sie hatte ein gutes Gedächtnis für Menschen, die sie schon einmal
in ihrem Laden gesehen hatte.
    Das schürte wieder ihr Mißtrauen. Was wollte
dieser Mann von ihr? Wieso war er hier in St. Chemin? Warum war er nicht in
Carcassonne geblieben?
    Sie schlug um sich.
    Larry hielt ihre beiden Arme fest. „Sie haben
geschrien. Warum? Was ist geschehen, Madame? Haben Sie Vertrauen zu mir! Ich
werde Ihnen alles erklären. Ich arbeite mit der örtlichen Polizei zusammen. Wir
wollen Ihnen helfen.“
    Das war leicht dahingesagt. Aber wie sollte
er ihr seine Hilfsbereitschaft beweisen?
    Josephine bekam so gut wie nichts von seinen
Worten mit Sie stand unter einem Schock. Sie hatte
etwas Schreckliches erlebt.
    Plötzlich zischte sie: „Da!“
    Larry horchte auf.
    Leise tapsende Schritte - wie von kleinen
Füßen. Ein Tier? Ein Kind?
    Larry wußte, daß die Bandelles keine Kinder
hatten und keine Haustiere hielten.
    Er ließ die Französin los, lief in das Haus
und jagte die Treppen hoch in die Wohnhalle.
    Von hier aus führten mehrere Türen in die
umliegenden Räume.
    Etwas fiel zu Boden. Es zersprang. Ein Glas?
Eine Vase?
    Ein Fenster flog auf. Das kam von links.
Larry spurtete los.
    Eine Blumenbank. Darauf Blumentöpfe und Vasen
mit Schnittblumen. Auf dem Parkettboden breitete sich eine Wasserlache aus, in
der Rosen lagen. Ein Fenster war zersplittert.
    In der Dunkelheit sah Larry einen kleinen
Schatten davoneilen.
    X-RAY-3 sprang durch das Fenster. Im gleichen
Augenblick flog ihm etwas ins Gesicht, traf hart seine Stirn. Ein Stein!
    Jemand hatte nach ihm geworfen. Die Haut war
aufgeplatzt. Die daumennagelgroße Wunde fing an, heftig zu bluten.
    Larry Brent verlor drei wertvolle Sekunden.
Das geheimnisvolle Wesen, dessen Schatten er eben noch erblickt hatte, tauchte
unter. Er fand es nirgends mehr in dem großen Garten.
    So kehrte er unverrichteterdinge in das Haus
zurück, seine Stirn mit einem Taschentuch abtupfend.
    Josephine Bandelle hatte sich etwas beruhigt,
aber sie war noch immer mißtrauisch.
    Larry gelang es, das Eis zu brechen, in dem
er erklärte, wieso er hier war und weshalb er heimlich hinter ihr hergefahren
war.
    Sie nahm ihn mit in das Haus. „Wie ein
Verbrecher sehen Sie ja nicht aus“, mußte er sich bestätigen lassen.
    „Danke für das Kompliment, Madame!“
    Sie versorgte die kleine Wunde mit einem
antiseptischen Mittel.
    Die Gelegenheit zu einem Gespräch war
günstig. Larry nutzte sie.
    Die Puppe lebte wie ein Mensch, und die
merkwürdigen Worte, die sie gesprochen hatte, machten alles noch mysteriöser.
    Josephine Bandelle wurde von Minute zu Minute
ruhiger, obwohl es keine Erklärung für das rätselhafte Geschehen gab. Doch die
Nähe Brents wirkte sich wohltuend auf sie aus.
    Larry konnte nicht lange bleiben. Er mußte
ins „Mon Hotel“ und wollte vorerst vermeiden, von Raoul Valeau und Ninette
Mosque gesehen zu werden.
    Andererseits konnte er Josephine nicht allein
lassen. Er begriff ihre Angst, denn die unheimliche Puppe, die heimlich in das
Haus gehuscht sein mußte, als sie die Seitentür benutzte, war nur untergetaucht
und konnte irgendwo lauern.
    X-RAY-3 hatte eine Frage auf dem Herzen. „Es
tut mir leid, Sie noch einmal an diese unheimlichen Dinge zu erinnern, Madame.
Aber es geht wohl nicht anders. Ist Ihnen in der Nähe der Puppe ein Feuerschein
aufgefallen? Irgend etwas, das man entfernt als Flamme oder Leuchten bezeichnen
könnte?“
    „Feuer? Nein. Wie kommen Sie darauf?“
    „Es war nur eine Frage.“
    Gab es einen Zusammenhang? Dieser Gedanke war
ihm ganz plötzlich gekommen.
    Das Geschehen steckte voller Rätsel wie die
Vorfälle in Lacolle und Relance.
    Aber hier zeigte es eine andere Form.
Kündigte sich zufällig zur gleichen Zeit ein anderer Fall an? Wurde Josephine
Bandelle von Kräften bedroht, die ihr Leben wollten?
    Wenn man die Worte der Puppe berücksichtigte,
sah es so aus, als ob etwas anderes dahinterstecke.
    Hier mußte noch jemand her. Er würde
versuchen, in Relance allein zurechtzukommen, und Morna

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