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11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

Titel: 11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian C. Walther , Mathias Bröckers
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Hand« über den »Hijackern« aber äußerst unwahrscheinlich.
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Die in den USA an Militäreinrichtungen ausgebildeten arabischen Männer, die zufällig Namensvettern der Attentäter sind, aber mit den Anschlägen nichts zu tun hatten
Leitung und Belegschaft des US-Konsulats in Dschiddah 1998–2001
Die Mitarbeiter der CIA, die die Weitergabe von Informationen über Al-Midhar und Nawaf Al-Hazmi an das FBI verhinderten
CIA-Direktor George Tenet und CTC-Direktor Cofer Black
Rudi Dekkers und Wally Hilliard von Huffman Aviation
Alle von Daniel Hopsicker benannten Zeugen für die klandestinen Machenschaften am Flughafen Venice Beach, Florida

    Politik und andere Posten

18 Bush in
Sarasota
    US-Präsident George W. Bush blieb am 11. September 2001 trotz der bestehenden Gefahr bis 9:35 Uhr in einer Grundschule in Florida sitzen, um »Ruhe auszustrahlen« 1 .
    Um kurz vor 9 Uhr, bei seiner Ankunft in der Emma-Booker-Grundschule in Sarasota, Florida, erfuhr Bush, dass soeben ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Center gerast war. Nach eigener Aussage (offiziell dokumentiert vom Weißen Haus) 2 hatte er diese erste Maschine sogar in den Turm einschlagen sehen (anders als der Rest der Welt) und fragte sich, wie ein Pilot einen solch schrecklichen Fehler machen konnte.
    Unmittelbar nachdem die zweite Maschine um 9:03 Uhr den Südturm getroffen hatte, saß Bush im Klassenraum und wartete darauf, von den Grundschülern eine Ziegengeschichte vorgelesen zu bekommen, als sein Stabschef Andrew Card ihm zuflüsterte: »America is under attack!«
    Bush stellte keine Fragen. Obwohl diese Mitteilung seines Stabschefs ihm keinerlei Details verriet. Zwar hielten die Russen an diesem 11. September kurz vor der Küste Alaskas eine Militärübung mit scharfen Atomwaffen an Bord von Bombern ab (→ Kap. 22 ), aber das war dem »Commander in Chief« im Zusammenhang mit dem Begriff »attack« keine alarmierte Nachfrage wert. Und seinem Stabschef erst recht nicht, denn der verschwand nach der Mitteilung sofort wieder, um die Kinder nicht weiter beim Vorlesen von The Pet Goat zu stören.
    Bush blieb daraufhin sitzen und strahlte Ruhe aus. Er lauschte den eifrig lesenden Kindern, nahm zur Kenntnis, dass Ari Fleischer, der Pressesprecher des Weißen Hauses, ihm mittels einer handbeschrifteten Pappe signalisierte: »Sagen Sie jetzt noch nichts« 3 , ohne sich oder sonst wen zu fragen, wozu er nichts sagen sollte. Erst nach zehn weiteren Minuten Streichelziegengeschichte zog er sich mit seinen Vertrauten in einen Nebenraum zurück, hielt um 9:29 Uhr eine kurze Ansprache und verließ um 9:35 Uhr endlich die Schule.
    Damit wir uns nicht missverstehen: Nicht nur Präsident Bushs Verhalten war, gelinde gesagt, sonderbar, sondern erst recht das seiner Leibwächter, der zahlreichen Secret-Service-Agenten, die ihn begleiteten. Denn während zur gleichen Zeit Vizepräsident Richard Cheney vom Secret Service umgehend in den Bunker des Weißen Hauses evakuiert wurde (→ Kap. 20 ), blieben die Secret-Service-Agenten in Sarasota völlig ungerührt. Und ließen ihren Präsidenten sitzen.
    Vergegenwärtigen wir uns die offizielle Darstellung. Der zufolge ging um 9:03 Uhr nicht nur Andrew Card von einem »Angriff auf Amerika« aus, sondern auch und vor allem der Secret Service – von einem Überfall, einem überraschenden Anschlag auf die USA mit entführten Passagiermaschinen. Amerika wurde angegriffen. Niemand wusste, wie viele Flugzeuge entführt worden waren, erst recht wusste niemand zu diesem Zeitpunkt, welche Ziele sie ansteuerten.
    Bushs Aufenthaltsort an diesem Morgen war kein Geheimnis. Der Flughafen Sarasota, von dem aus im Minutentakt Passagiermaschinen starten, ist nicht weit entfernt von der Booker-Grundschule. Amerika wurde mit entführten Passagiermaschinen angegriffen. Gab es ein lohnenderes Ziel für die Terroristen als den Präsidenten selbst?
    Die Secret-Service-Agenten um Bush herum hatten gar keine andere Wahl, als zu verfahren, wie Richard Cheney es in der allsonntäglichen NBC-Sendung Meet the Press anschaulich beschrieb: »Unter solchen Umständen handeln sie [die Secret-Service-Agenten] einfach. Sie sagen nicht ›Sir‹ oder fragen freundlich. Sie sagen einfach: ›Wir müssen sofort gehen‹, und packen einen.« 4
    Selbst wenn der Präsident beschlossen hätte, »Ruhe auszustrahlen« (wem gegenüber eigentlich, den Grundschülern?) – seine Personenschützer konnten ihm genau dies nach Lage der Dinge

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