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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hilfe des neuen Ordoban nicht völlig unter Kontrolle haben, werden wir uns hüten, es zu benutzen. Zwar sollte es über relativ kurze Strecken wie hier ungefährlich sein, aber genau werde ich das erst wissen, wenn ich in der Schaltstelle bin und Sakonew, Lapotawn und Torlewn wohlbehalten dort antreffe.
    Er sah, wie die drei Silbernen den Rand der ersten Planfläche erreichten - und er hörte ihre überraschten Rufe, als sie von einer unsichtbaren Kraft zum Mittelpunkt der Fläche bewegt wurden. Dann brachen die Rufe ab - und die Transmitterfläche lag so leer da wie kurz zuvor. „Das ging glatt", stellte die schnurrend klingende Stimme eines Zulinen über Helmfunk fest. „Fouchez?" fragte Halmsew. „Ja, Herr!" antwortete der Anführer der Zulinen. „Höre meine Befehle!" sagte Halmsew. „Hundert Armadamonteure bilden die Vorhut. Du folgst ihnen mit deiner Truppe in kurzem Abstand mit Dreiergruppen. Die Nachhut wird abermals von hundert Robotern gebildet. Die restlichen hundert bleiben als Rückendeckung beim Schiff. Los!"
    Er hatte die Roboter bereits im Schiff instruiert. Auf seinen Befehl hin setzte sich die erste Hundertschaft in Bewegung: schwarze, kastenförmige Gebilde, die oben und unten in kurzen Spitzkegeln ausliefen, auf denen kleine Goon-Blöcke montiert waren. Sie bewegten sich ausschließlich schwebend und waren als Kampfmaschinen ebenso leistungsfähig wie als Arbeitsroboter.
    Als die Hundertschaft im nächsten Trichter verschwunden war, schalteten die Zulinen ihre Flugaggregate ein und flogen den Robotern in Dreiergruppen nach. Über ihren geschlossenen Druckhelmen leuchteten die Armadaflammen.
    Halmsew folgte ihnen mit der nächsten Hundertschaft Roboter. Er legte keinen Wert darauf, Mut zu beweisen und dadurch unter Umständen sein Leben zu gefährden. Noch wusste er nicht, warum das Ordoban-Element dieser Schaltstelle ungehorsam war und ob es versuchen würde, die Anlagen der Schaltstelle zu benutzen, um Eindringlinge zu bekämpfen. Über Helmfunk hielt er ständig Verbindung zu Fouchez und zu den Leitrobotern der beiden Hundertschaften. Als die Vorhut meldete, dass sie die Schleuse unter dem Trichter unbehelligt passiert hatte, atmete Halmsew auf. Alles schien leichter zu gehen, als er es sich vorgestellt hatte. Wahrscheinlich beruhte die Widerspenstigkeit des Ordoban-Elements nur auf einem Missverständnis, das sich mühelos aus der Welt schaffen lassen würde.
    Auch die Zulinen passierten die Schleuse ohne Zwischenfall. Ihren Helmfunkgesprächen entnahm der Silberne, dass sie enttäuscht darüber waren, keinem Feind zu begegnen. Er warnte sie eindringlich davor, das Ordoban-Element anzugreifen und lächelte ironisch, als Fouchez ihm erwiderte, er könne keinen Gegner sehen, der sich angreifen ließe. Zweifellos waren die Zulinen zu dumm, um eine in die Schaltstelle integrierte Plasmamasse als intelligentes Lebewesen anzusehen.
    Doch als er selbst mit der zweiten Hundertschaft Roboter die technische Welt der Schaltstelle betrat und durch die Beobachtungsflecken der Integrationskammern blickte, beschlich ihn die dunkle Ahnung, dass seine Mission doch schwieriger zu erfüllen sei, als er sich das vorgestellt hatte.
    Denn die Teile der Kammern, in denen das Plasma des neuen Ordoban sein sollte, waren leer. „Ich verstehe das nicht", sagte er zu sich selbst. „Ich kenne den Abschlußbericht der Ordoban-Karawane. Diese Schaltstelle ist wie alle anderen Schaltstellen mit einem Ordoban-Element versehen worden."
    „Wie sieht es denn aus?" erkundigte sich Fouchez, aufmerksam geworden. „Es ist Plasma, hellgraues Plasma", antwortete Halmsew. „Viele Tonnen. Es ist darauf programmiert, eine Verbindung mit den positronischen und elektronischen Schaltelementen einzugehen."
    „Die Schaltstelle ist riesig, wie wir aus dem Raum gesehen haben", meinte der Zuline. „Es muss außer dieser Halle noch Tausende anderer Hallen mit Schaltelementen geben. Dagegen sind ein paar Tonnen Plasma ein Nichts. Es kann irgendwo sein, nur eben nicht hier."
    „Theoretisch wäre das möglich", räumte Halmsew ein. „Allerdings sollte das Ordoban-Element schnell an Masse zunehmen, sobald es integriert und an die Versorgungssysteme angeschlossen ist - ein Vorgang, der erst endet, sobald alle Integrationskammern gefüllt sind. Inzwischen müsste sich in allen Kammern wenigstens eine fingerdicke Plasmaschicht befinden."
    Fouchez' Pupillenschlitze erweiterten sich, als er angestrengt durch einen Beobachtungsfleck starrte.

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