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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die alte Geschwindigkeit, doch dann sank sie rapide ab - und schließlich kam er überhaupt nicht mehr voran.
    Er ließ sich vom Computersystem seines Raumanzugs die von den Kontrollgeräten ermittelten Werte an die Innenfläche seines Druckhelms projizieren und erkannte augenblicklich die Ursache seiner Behinderung. Sie hieß erhöhte Schwerkraft. Die normale Schwerkraft innerhalb der Schaltstelle wurde hier künstlich so weit erhöht, dass sie vom Gravo-Pak eines Flugaggregats nicht mehr neutralisiert werden konnte und keine weitere Fortbewegung erlaubte.
    Halmsew verringerte die Leistung seines Gravo-Paks und sank dadurch innerhalb des Schachtes, in dem er sich zur Zeit befand, langsam zurück. Dort, wo wieder normale Schwerkraft begann, landete er, um in Ruhe nachzudenken.
    Anscheinend gab es innerhalb der Schaltstelle eine Grenze, die zumindest von innen heraus nicht überschritten werden konnte. Sie lag offenbar an der „Nahtstelle" zwischen positronischem beziehungsweise biopositronischem Teil der Anlage und jenem, der unter anderem der Kommunikation mit den anderen Schaltstellen des Armadaherzens diente. Die Zone erhöhter Schwerkraft erfüllte, ob beabsichtigt oder nicht, die Funktion einer Sperre. Sie ließ zwar Energie durch, aber keine Masse.
    Ausgeschlossen, dass ein Plasmawesen wie das Ordoban-Element diese Sperre überwinden konnte.
    Halmsew war erleichtert. Es hätte eine kaum auszudenkende Steigerung des Schwierigkeitsgrads der Suche bedeutet, wenn diese Suche auch auf alle T-Träger ausgedehnt werden müsste.
    Er beschloss, umzukehren und ein paar Armadamonteure als Leibwächter zu sich zu beordern. Es war leichtsinnig gewesen, ohne Schutz ganz allein durch die Schaltstelle zu fliegen. Gerade wollte er starten und sich gleichzeitig über Helmfunk die Positionen der Roboter durchgeben lassen, als er etwas sah, das ihm beinahe das Blut in den Adern erstarren ließ. Über einem Block dichtgepackter elektronischer und positronischer Elemente schwebte ein kleiner violetter Leuchtball. Eine Armadaflamme! Halmsew ging näher an die Metallplatte heran, durch deren Beobachtungsfleck er den Leuchtball entdeckt hatte. Er war noch immer da, aber er hatte sich ein Stück nach rechts bewegt. Ungefähr fünfzehn Zentimeter über der gefurchten Oberfläche des Schaltblocks schwebte die kugelförmige Flamme. Das durfte nicht wahr sein! Wo sich eine Armadaflamme befand, dort befand sich auch ein Armadist. Aber ein Schaltblock konnte nie und nimmer ein Armadist sein – ebenso wenig wie es ein Armadamonteur sein konnte.
    Die Armadaflamme stieg ein wenig höher und bewegte sich dabei nach links. Plötzlich kräuselte sich etwas über und zwischen den Furchen des Schaltblocks. Eine hellgraue amorphe Substanz, die in dem Schaltblock steckte, kam teilweise zum Vorschein - und genau zwanzig Zentimeter über ihr bewegte sich die Armadaflamme.
    Halmsew öffnete den Mund zu einem Schrei - und schloss ihn wieder, als er begriff, dass er vermutlich sein eigenes Todesurteil sprechen würde, wenn er mit einem Laut oder einer Geste verriet, dass er die Bedeutung seiner Entdeckung erkannt hatte.
    Er hatte das Versteck des störrischen Ordoban-Elements gefunden. Aber das war noch nicht alles.
    Er wusste jetzt auch, warum sich dieser Teil des neuen Ordoban als so widerspenstig erwies. In ihm war das Bewusstsein des Rebellen Eric Weidenburn integriert. Innerhalb seines Ordoban-Teils schien er das dominierende Bewusstsein zu sein, das dem ganzen Element seinen Willen aufzwang.
    Halmsew erkannte auch den Grund für diese dominierende Rolle des Weidenburn-Bewußtseins. Die Armadaflamme verriet es ihm. Sie hätte niemals über einer bestimmten Stelle des Ordoban-Elements verharren können, wenn das Weidenburn-Bewußtsein über die gesamte Plasmamasse verteilt gewesen wäre wie die übrigen darin gefangenen Bewusstseine. Es war immer räumlich konzentriert geblieben.
    Daraus schöpfte es seine überlegene Geisteskraft.
    Langsam wich der Silberne zurück. Er wollte die Roboter und die Zulinen herbeirufen, doch er tat es nicht.
    Er hatte Angst. Wahrscheinlich kontrollierte Eric Weidenburns Bewusstsein die gesamte Schaltstelle, obwohl das Ordoban-Element sich körperlich nur in einem vergleichsweise winzigen Winkel der Anlage aufhielt. Mit den überragenden technischen Mitteln der Schaltstelle würde er alle Funksprüche abhören.
    Sobald er, Halmsew, Alarm schlug, würde Weidenburn augenblicklich jeden Funkverkehr unterbinden.
    Und er

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