1198 - Traumzeit
würde die Schaltstelle als Waffe einsetzen.
Halmsew zog ganz langsam einen Memowürfel aus einer der Gürteltaschen. Er ließ ihn zu Boden fallen, ohne ihn aktiviert zu haben. Der Aufprall, den die Außenmikrophone seines Helms übertrugen, erschien ihm wie ein Donnerschlag.
Er schaltete sein Gravo-Pak ein, startete und flog die Schächte abwärts. Nach einer Weile aktivierte er seinen Helmfunk, meldete sich und rief die Berichte der Leitroboter und des Zulinenführers ab. Sie hatten keine Spur des Ordoban-Elements gefunden. Natürlich nicht. Er gab mit keinem Wort zu erkennen, dass er mehr wusste als sie.
Später traf er mit den Robotern und Zulinen an einem Ort zusammen, zu dem er sie beordert hatte. Er schaltete sein Funkgerät ab und klappte den Helm zurück. Danach blickte er die Zulinen auffordernd an.
Sie verstanden, deaktivierten ebenfalls ihre Funkgeräte und öffneten ihre Helme. Er winkte sie näher zu sich. Um die Roboter kümmerte er sich vorerst nicht. Sie würden sich nicht verraten, da sie von sich aus keine Fragen stellten. „Ich habe das Ordoban-Element entdeckt", verkündete Halmsew. „Es muss vernichtet werden, denn es plant Verrat."
„Wo versteckt es sich?" fragte Fouchez mit kampfeslustig funkelnden Augen. „Es hat sich in einem Schaltblock verkrochen", antwortete Halmsew. Er ignorierte absichtlich die Tatsache, dass ein Schaltblock viel zu klein war, um viele Tonnen Plasma aufzunehmen und dass das Element deshalb auf viele Schaltblocke verteilt sein musste. Ihm kam es nur darauf an, Weidenburns Bewusstsein auszulöschen und das befand sich in einer Plasmamenge, die sich in einem einzigen Schaltblock aufhielt. „Ich habe die Stelle mit einem Memowürfel gekennzeichnet. Sobald ich ihn aktiviere, wird er klar erkennbare Peilsignale senden."
Ein dumpfes Grollen kam aus den Kehlen der Zulinen. „Dann aktiviere ihn, Herr!" forderte Fouchez.
Halmsew hob abwehrend die Hände. „Das Aktivierungsgerät befindet sich an Bord des Schiffes. Deshalb muss ich noch einmal zurückfliegen.
Sobald ihr das Peilsignal empfangt, brecht ihr auf. Die Roboter werden euch begleiten und abschirmen."
„Wir brauchen keinen Schutz!" grollte Fouchez. „Wir sind es gewohnt, den Feind im Sturmlauf zu besiegen."
„Das störrische Ordoban-Element ist kein normaler Feind", belehrte ihn der Silberne. „Es kann aus anderen Schaltblöcken heraus zurückschlagen, während ihr es in seinem Versteck bekämpft.
Dagegen sollen die Roboter euch schützen. Versucht, die positronischen und elektronischen Elemente seines Schaltblocks zu schonen und nur das Plasma zu töten. Aber wenn es nicht anders geht, vernichtet auch den Schaltblock."
„Wir haben verstanden, Herr", erwiderte Fouchez ungeduldig. „Nun aktiviere den Memowürfel! Der Rebell wird tot sein, wenn du zu uns zurückkehrst."
„Ihr seid tapfere Krieger", lobte Halmsew. Er instruierte die Roboter, danach startete er und flog zum Trichter zurück.
In der Zentrale des Schiffes angekommen, tippte der Armadaschmied den Kode in die Sensoren seines Vielzweck-Armbands, der den Memowürfel aktivierte.
Danach setzte er sich in einen Sessel und wartete ab. Er hatte nicht vor, die Schaltstelle wieder zu betreten, bevor Weidenburns Bewusstsein ausgelöscht war. Die Zulinen waren zwar tapfer, aber naiv. Sie vermochten sich anscheinend nicht vorzustellen, wie gefährlich der Kampf gegen den Gegner tatsächlich war. Wenn seine Annahme zutraf, dass das von Weidenburn beherrschte Ordoban-Element die technischen Anlagen der gesamten Schaltstelle kontrollierte, würden viele Zulinen ihr Leben lassen.
Doch das spielte keine Rolle. Krieger waren zum Kämpfen und Sterben da.
Halmsews Gedanken schweiften ab und beschäftigten sich mit der Zukunft. Perry Rhodan würde inzwischen auch als Gefangener in der Notzentrale sein. Sobald mit Weidenburn das letzte Hindernis ausgeschaltet war, würde endlich mit der Zusammenschaltung aller Schaltstellen begonnen werden können. Danach würde Armadaeinheit 1 den Armadaschmieden gehören. Sie würden mit ihrer Hilfe die Endlose Armada und damit das ultimate Machtinstrument des Universums beherrschen. Mit ihr ließen sich die Zivilisationen zahlloser Galaxien in die Knie zwingen. Ihre Raumflotten würden die Endlose Armada immer mehr anwachsen lassen - bis die Armadaschmiede mit ihr letztendlich das ganze Universum kontrollierten. Halmsew schloss die Augen und genoss seine Visionen.
Er riss sie auf, als das Schiff erbebte. Erschrocken
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