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1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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definiert, da von der Sonnenscheibe die Hälfte hinter den Bergen verschwunden war. Perry hatte im ersten Augenblick schon erkannt, daß es sich bei der Sonne um die raffinierte Projektion eines leistungsfähigen Heliostrahlers handelte. Er hätte sich gern über die Einzelheiten der dazugehörigen Technik informiert, aber dazu war jetzt nicht die richtige Zeit.
    Zwölf der Dreizehn Weisen hatten sich inzwischen zurückgezogen. Von ihren Behausungen aus informierten sie die Bewohner des Tales über die bevorstehende Evakuierung. Im Portikus waren nur noch Toff mit zweien seiner Begleiter sowie Perry Rhodan und der Armadaprinz. Ein weiterer Zanurr befand sich im obersten Stockwerk des Hauses und hielt nach den Torkroten Ausschau. Man nahm an, daß sie auf demselben Wege kommen würden wie bei ihrem ersten Besuch.
    „Jenseits der niedrigen Berge liegt die Welt der Poss", sagte Nachor. „Was kommt hinter der Welt der Poss?"
    „Hinter der Welt der Poss liegen die Berge der Harra", antwortete Toff willfährig, „dann kommt die Hochebene der Vassili, dann die Welt der Furquha, danach der große Talkessel der Khanamm ... Willst du noch mehr wissen, Herr?"
    „Wie weit ist es bis zur Welt der Tassaui?" erkundigte sich der Prinz.
    Toff gab ein paar hastige, schmatzende Geräusche von sich, die seine Erregung anzeigten.
    „Auf diesem Weg gelangt man nicht zur Welt der Tassaui, hoher Prinz", antwortete er hastig. „Man muß die große Ringstraße überschreiten und ein Gebiet betreten, in das selbst von uns Zanurr noch niemals einer den Fuß gesetzt hat."
    Nachor nickte. Das mochte den Zanurr verwirren, denn er kannte die Bedeutung der Geste nicht. Er wäre vielleicht mißtrauisch geworden, hätte womöglich zu grübeln begonnen, warum einer, der sich Armadaprinz nannte, nach den Wohnsitzen der Tassaui fragen müsse. Aber in diesem Augenblick kam von oben her der Ruf: „Sie kommen!"
    Nachor und Perry eilten nach entgegengesetzten Richtungen davon. Vom Portikus führten Türen in die beiden Seitenflügel des Hauses, deren obere Hälften aus leeren Rahmen bestanden. Perry ging einen Schritt seitwärts der Tür in Deckung. Wenn er sich ein wenig nach vorn beugte, überblickte er den gesamten Portikus und einen Teil der Lichtung, auf der Toffs zwei Gleiter geparkt waren. Die drei Zanurr waren in der Säulenhalle zurückgeblieben. Perry hörte sie hastig schmatzen. Jetzt, da sich der Zeitpunkt der Entscheidung näherte, waren sie sich ihres Mutes nicht mehr so sicher.
    Ein helles Singen näherte sich von dort her, wo der Dschungelpfad auf die Lichtung mündete. Die Barbaren waren pünktlich. Ein wannenförmiges Fahrzeug mit einer transparenten Kuppel erschien in Perrys Blickfeld. Er überprüfte ein letztes Mal die Schußbereitschaft seines Kombiladers.
    Die Wanne setzte auf. Zwei Luken schwangen auf. Vier Torkroten kamen zum Vorschein. Sie hatten die Waffen im Anschlag; anscheinend trauten sie dem Frieden nicht. Perry beugte sich ein wenig nach vorne und überzeugte sich, daß das Fahrzeug leer war. Das erfüllte ihn mit Erleichterung. Ihr Plan wäre wesentlich schwerer durchzuführen gewesen, wenn die Torkroten einen der Ihren an Bord zurückgelassen hätten.
    Die drei Zanurr schmatzten zum Steinerweichen. Ihre Furcht war nicht gespielt.
    „Ich habe keine Meldung von euch erhalten", fuhr sie der vorderste der Torkroten mit grollender Stimme an. „Heißt das, daß ihr keinen der Saboteure gefunden habt?"
    „Doch... doch, Herr", stotterte Toff, „wir hatten einen gefunden. Wir wollten euch Meldung machen, aber... er entkam uns wieder."
    „Wo war das?"
    „Drüben, jenseits der großen Weltstraße, in den Höhlen der Marilo."
    „Gelogen!" dröhnte der Torkrote. „Warum hätten wir von den Marilo nichts darüber gehört?"
    „Sie... sie... ich weiß es nicht, Herr."
    „Du erinnerst dich, welche Strafe ich euch versprochen habe?"
    „Erbarmen, Herr!" jammerte Toff. „Wir geben uns Mühe. Morgen vielleicht ..."
    „Morgen kommen wir wieder!" donnerte der Armadabarbar. „Aber du wirst morgen nicht erleben. Ich bin ein torkrotischer Krieger und halte mein Wort."
    Er riß die Waffe nach oben. Toff stieß einen kreischenden Schrei aus und fiel zu Boden.
    Zwei Kombilader sangen im Paralysator-Modus. Der Torkrote, der auf Toff angelegt hatte, erstarrte mitten in der Bewegung. Langsam hob er sich auf die Zehenspitzen, beschrieb eine Vierteldrehung und brach ächzend zusammen. Der zweite Torkrote stürzte zur gleichen Zeit. Die

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