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12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atlan
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verstoßen. Syrgan ist eine Zufluchtsstätte, die jedem offensteht, ohne dass er seine Beweggründe offenbaren müsste. Ihr werdet es deshalb auch nicht erleben, dass man euch fragt, obwohl ihr Fremde seid.«
    Atlan vermerkte dankbar, dass der Magnide schwieg.
    »Ihr kommt aus Ungilara und werdet euch dort sicher ein wenig umgesehen haben«, fuhr Snowar fort. »Ich kenne das Dorf – es ist nicht mit Syrgan vergleichbar. Ihr habt dort Meditierende erlebt – in dieser Stadt gibt es nur wenige davon. Einer von ihnen ist Ystag, aber er ist, wie ich schon sagte, kein Syrganer. Die wenigsten Chailiden, die hier leben, sind in Syrgan geboren.«
    Eine junge Frau und zwei Kinder betraten die Veranda. Erfreut ging der Chailide ihnen entgegen. »Es ist gut, dass ihr kommt. Wir haben Gäste.« Er machte die Männer mit den Ankömmlingen bekannt. Stolz sagte er: »Seht sie euch genau an, es sind Raumfahrer, Bewohner fremder Welten, mit denen sonst nur die Meditierenden Kontakt haben.«
    Dann wandte er sich an die junge Frau. »Elgin, du wirst morgen nicht aufs Feld gehen. Atlan und seine Begleiter geben uns die Ehre, hier bei uns zu wohnen, und ich möchte, dass sie sich wohlfühlen. Du wirst alles in deinen Kräften Stehende tun, um das zu gewährleisten.«
    »Wir möchten nicht, dass ihr wegen uns eure Arbeit vernachlässigt«, wandte der Arkonide sofort ein. »Ihr tut schon so genug für uns.«
    »Entschuldige, Atlan, dass ich dir widerspreche, aber da lasse ich mir nicht dreinreden. Niemand wird jemals sagen, dass Snowar seine Gäste schlecht behandelt, zumal ihr andere Dinge gewohnt seid als ich sie euch bieten kann.« Der Tuchmacher drehte sich erneut zu der Chailidin um. »Elgin, sei so gut und richte die Zimmer im Obergeschoss her. Unsere Gäste haben eine anstrengende Reise hinter sich und bedürfen der Ruhe.«
    Gehorsam verschwand die Chailidin im Haus. Die Kinder, die sich ein wenig zurückgehalten und die Fremden mit großen Augen bestaunt hatten, wurden mutiger. Zwar blieb der sechsjährige Charyk noch schüchtern, doch die neunjährige Onka wagte sich vor. Treuherzig sah sie den Unsterblichen an und betastete seine Hände und die Kombination.
    »Du fühlst dich an wie wir, aber dir fehlt an jeder Hand ein Finger«, plapperte sie munter drauflos. »Was hast du damit gemacht?«
    »Sieh meine Begleiter an. Sie haben alle nur fünf Finger«, gab Atlan lächelnd zurück. »Wir haben nie mehr gehabt.«
    »Seht ihr deshalb so anders aus als wir, weil ihr Raumfahrer seid?«
    »Nein, unser Äußeres hat damit nichts zu tun. Alle unsere Artgenossen sehen so aus wie wir, zumindest so ähnlich.«
    »Und von welcher Welt kommt ihr?«
    »Ja, das ist eine gute Frage.« Atlan lächelte. Was sollte er darauf antworten? Er selbst war Arkonide, die beiden anderen der Abstammung nach Terraner, doch das würden sie auf keinen Fall gelten lassen. »Der Name unserer Heimat wird dir nichts sagen. Er lautet SOL.«
    »SOL«, echote das Mädchen. »Klingt komisch. Was bedeutet er?«
    »SOL ist der Name einer Sonne.«
    »Nun ist es aber genug, Kinder.« Atlan war dankbar, dass der Chailide einschritt. »Geht jetzt ins Haus. Ihr habt unsere Gäste bereits über Gebühr beansprucht.«
    »Aber wir hatten noch nie Raumfahrer hier«, protestierte das Mädchen.
    »Ja, wir hatten noch nie Raumfahrer hier«, bekräftigte der Junge, »und ich habe sie nicht einmal etwas fragen können.«
    »Wenn ihr weiter so aufdringlich seid, werden sie sich eine andere Unterkunft suchen, und ihr könnt sie nicht einmal mehr sehen«, sagte Snowar streng.
    Er fasste Onka und Charyk am Arm und führte sie zur Tür. Grummelnd verschwanden die beiden im Haus.
    »Ihr müsst entschuldigen, dass die Kinder so neugierig sind. Normalerweise sind sie brav und folgsam, aber Besucher wie euch hatten wir noch nie.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Snowar«, sagte Atlan. »Ich finde, du hast eine reizende Frau und prächtige Kinder.«
    »Elgin ist nicht meine Gefährtin und auch nicht die Mutter von Onka und Charyk; die beiden sind Ziehkinder.« Der Tuchmacher wurde ein bisschen verlegen. »Elgin ist nicht ganz richtig im Kopf, ich habe sie bei mir aufgenommen. Sie hat einen schweren Unfall erlitten und wird niemals fähig sein, sich der Meditation hinzugeben.«
    Atlan schwieg betroffen und dachte nach. Der Tuchmacher machte einen ehrlichen Eindruck; der Arkonide zweifelte daher nicht an seinen Worten. Nach dem wenigen, was er bisher erfahren hatte, musste Syrgan im

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