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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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stört. Ich koche nicht, deswegen ist die Küche nie unordentlich. Die Möblierung ist spärlich, weil das meiste Zeug bei einem Brand in Flammen aufgegangen ist. Und das Badezimmer zählt nicht. Das Badezimmer ist immer ein Saustall.
    Ich füllte Hamstercrunchies in Rex‘ Fressnapf und tat noch eine Erdnuss, eine grüne Bohne und ein Stück Bretzel dazu, frisches Wasser und ein »Hallo« zur Begrüßung.
    Rex kroch rückwärts aus seiner Suppendose, stopfte sich die grüne Bohne und das Stück Bretzel hinter die Backen und stürmte zurück in seine Dunkelkammer.
    Es war vier Uhr, um sechs musste ich bei meinen Eltern sein. Ich schaltete den Computer ein und suchte im Internet nach Neuigkeiten über Ranger. Dann ging ich auf die Seite des Suchdienstes »vermisste Kinder« und noch auf einige andere Seiten mit aktuellen Nachrichten, aber auch da fanden sich keine neuen Erkenntnisse.
    Vinnie gehört der PBUS an, der Professional Bail Agents of the United States, der Berufsvereinigung der Kautionsmakler. PBUS betreibt ein eigenes Informationsnetz und verlinkt landesweit Agenturen. Vor ein paar Monaten brauchte ein Büro in Virginia Hilfe bei der Suche nach einem Mann, der sich angeblich nach Trenton abgesetzt hatte. Ich spürte den Mann auf und hielt ihn so lange fest, bis die Agentur jemanden zur Überstellung nach Trenton geschickt hatte. Seitdem war ich in Besitz der Visitenkarte von John Nash, der den NVGler abgeholt hatte, und ich fand, der Kollege schuldete mir einen Gefallen.
    Ich schickte ihm eine E-Mail und fragte ihn, ob er irgendwas von Ranger gehört hätte. Die Welt der Kautionsmakler ist klein. Die Kollegen wissen, wann sich Konkurrenz in ihrer Gegend breitmacht.
    Ich klickte meinen Spamordner an und löschte 64 Werbemails für Penis Verlängerung, siebzehn für Seiten mit Tier-Pornografie und zwei für günstige Kredite.
    Verschönerung stand als Nächstes auf meinem Programm. Ich sprang unter die Dusche, bemühte mich, der Natur mit Make-up und Haargel nachzuhelfen, zog mir meine beste Jeans und ein sexy Shirt an und raste los zu meinen Eltern. Morelli kam ein halbes Sekündchen nach mir. »Alle zu Tisch!«, sagte meine Mutter. »Stephanie, hol den Kartoffelbrei aus der Küche!«
    Bei meinen Eltern gibt es um Punkt sechs Uhr Abendessen. Fünf Minuten später, und alles ist verdorben. Ein verbrannter Schmorbraten, kalte Kartoffeln, weiche grüne Bohnen. Eine Katastrophe biblischen Ausmaßes.
    Mein Vater nahm immer als Erster Platz. Er hielt die Gabel in der Hand, starrte wie gebannt auf die Küchentür und wartete darauf, dass meine Mutter den Schmorbraten hereintrug. Grandma Mazur stellte die Bohnen auf den Tisch und setzte sich gegenüber von Morelli und mir. Als Letzte kam schließlich meine Mutter mit dem Fleisch, und wir durften loslegen.
    Hatte ein Mann des öfteren Schmorbraten im Beisein einer unverheirateten Frau und ihrer Familie verzehrt, kam das in den Augen der Bewohner von Burg, wenn nicht Gottes Augen, einer Ehe gleich. Nach dem Schmorbratenmaßstab stand Morelli kurz vor der Verehelichung. Einerseits gefällt mir die Intimität zwischen Morelli und mir bei Tisch. Ich finde es schön, wenn sich sein Knie an meins schmiegt. Ich finde es schön, dass er meine Familie akzeptiert. Und ich finde, es sieht schön aus, wenn er ein Glas Rotwein in der Hand hält, entspannt und selbstbewusst, und seinen dunklen Augen nichts entgeht. Eigentlich gibt es nur wenig an Morelli, das mir nicht gefällt. Meine Zögerlichkeit, mich an ihn zu binden, ich gestehe es freiwillig, ist verwirrend. Ich glaube, es hat damit zu tun, dass ich mich schrecklich zu Ranger hingezogen fühle. Ich würde mich niemals auf eine richtige Beziehung mit Ranger einlassen. Ranger ist eine wandelnde Katastrophe. Trotzdem, es ist die pure Leidenschaft.
    »Ich habe heute mit Merle Greber gesprochen«, sagte Grandma Mazur. »Sie wohnt zwei Häuser weiter von Mary Lee Truk. Sie sagte, Mary Lee ginge es schon wieder viel besser. Sie hat die Hitzewallungen wohl jetzt unter Kontrolle. Und die Nähte am Hintern ihres Mannes, da wo sie reingestochen hat, wären auch verheilt. Angeblich überlegt er sich, die Anzeige gegen sie fallen zu lassen und wieder bei ihr einzuziehen. Merle meinte, das einzige Problem wäre, dass Mary Lee jetzt anscheinend zunehmen würde.«
    Das traurige Resultat der Glückssuche in der Bäckerei. »Weiß jemand was von dem Mädchen, das gekidnappt worden ist?«, fragte Grandma.
    »Die Kleine wird immer noch

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