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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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liegen. »Ich will den hier. Den habe ich in der Post auf einem Fahndungsplakat gesehen. Bei dem kann man wenigstens was absahnen. Bewaffneter Raubüberfall. An den mache ich mich ran.«
    »Du sollst dich nicht an ihn ranmachen. Du sollst ihn zum Gericht bringen«, sagte Lula.
    »Klappe, fette Kuh!«
    Lula sprang von ihrem Sitz auf, und Connie und ich gingen sofort zwischen sie und Joyce.
    »Nimm die Akte!«, sagte Connie zu Joyce. »Und dann hau ab!«
    Joyce schnappte sich die Akte und dampfte ab.
    »Vergessen Sie das mit der Automarke und dem Nummernschild!«, sagte ich zu Meri.
    »Echt schade drum«, sagte Lula. »Ich hatte mich so auf Lonnie Johnson gefreut.«
    »Ich auch«, sagte ich. »Ich bin schwer enttäuscht.«
    Lulas Handy klingelte. Sie sah auf das Display, reckte die Faust in die Höhe, führte einen Freudentanz auf und eilte nach draußen, um ungestört telefonieren zu können.
    »Hat sie wirklich was mit Tank?«, wollte Connie wissen.
    »Sieht ganz so aus«, sagte ich.
    »Wie denn das?«
    »Reines Schicksal.« Schicksal, und Nachhilfe von Caroline Scarzolli.
    »Jetzt bleibt uns nur noch Charles Chin«, sagte Meri.
    Ich sah mir Chins Akte an. Wirtschaftsverbrechen. Er hatte bei seiner Arbeit in einer örtlichen Bank 15.000 Dollar unterschlagen. Er besaß ein Haus im Norden von Trenton. Und zu seinem Gerichtstermin war er nicht erschienen.
    »Am Telefon klang er sehr betrunken«, sagte Meri.
    »Wann haben Sie ihn angerufen?«
    »Vor knapp einer Stunde.«
    Ich schnappte mir meine Tasche und verstaute die Akte darin. »Los geht‘s.«
    Meri sah mich hoffnungsvoll an. »Darf ich mit?«
    »Ja. Mit ihm dürfte es keine Probleme geben. Lula kann so lange shoppen gehen.«
    Wir setzten uns in den Mini. Es war mir egal, ob wir beschattet wurden oder nicht. Lieber gar nicht drüber nachdenken. Meri dagegen warf dauernd einen prüfenden Blick in den Rückspiegel.
    »Nicht gucken!«, sagte ich.
    »Und wenn uns jemand verfolgt?«
    Ich wollte ihr nicht die ganze Geschichte erzählen, deswegen gab ich nach. »Sie haben recht«, sagte ich. »Sagen Sie Bescheid, wenn uns jemand folgt!«
    »Als wir gerade das Büro verließen, dachte ich erst, dass uns jemand folgt, aber dann verschwand der Wagen plötzlich.«
    Sag bloß?
    Ich bog in die Cherry Street, und Meri las laut die Hausnummern vor.
    »Es ist auf der rechten Seite«, sagte sie. »Das graue Haus mit den Fensterläden.«
    Ich parkte direkt vor dem Haus, stopfte mir die Handschellen hinten in den Hosenbund und schob eine kleine Dose Pfefferspray in die Tasche.
    »Stellen Sie sich einfach hinter mich, und lächeln Sie freundlich! Den Rest können Sie mir überlassen«, bat ich Meri.
    Wir klingelten an der Haustür und warteten. Keine Reaktion. Ich klingelte noch mal, dann hörte ich, wie jemand krachend gegen die Tür kippte. Ich trat zur Seite und guckte durch ein Fenster. Direkt vor der Tür lag ein Mann auf dem Boden.
    »Versuchen Sie mal, ob sich die Tür öffnen lässt!«, sagte ich zu Meri.
    Meri drehte an dem Knauf und drückte. »Nein. Abgeschlossen.«
    Ich ging auf die Rückseite des Hauses und probierte den Hintereingang. Ebenfalls abgeschlossen. Ich ging wieder nach vorne und fing an, nach dem Hausschlüssel zu suchen. Er war nicht zu finden. Nicht unter der Fußmatte. Nicht unter dem künstlichen Feldstein auf der Treppenstufe. Nicht unterm Blumentopf.
    »Jeder Mensch versteckt irgendwo einen Reserveschlüssel«, sagte ich zu Meri.
    Ich tastete den Türbalken ab, und siehe da! Der Schlüssel. Die Tür ließ sich aber nur einen Spalt breit öffnen, weil der gute Charles den Weg versperrte. Ich drückte gegen das Türblatt, zwängte meinen Fuß in den Spalt und schob ihn ein Stück nach hinten.
    Wir quetschten uns durch den Spalt und stiegen vorsichtig über den Mann hinweg. Dann verglichen wir ihn mit dem Foto auf der KautionsVereinbarung. Eindeutig, es war Charles Chin.
    »Ist er tot?«, fragte Meri.
    Ich bückte mich zu ihm hinunter, um ihn mir genauer anzusehen. Er atmete, und er stank, als wäre er gerade aus einer Flasche Fusel hervorgekrochen.
    Wir packten ihn unter den Achselhöhlen, zogen ihn aus dem Haus und verfrachteten ihn auf den Rücksitz meines Autos. Gerade wollte ich zurück zum Haus, um die Tür abzuschließen, da klingelte mein Handy.
    »Er ist nicht tot, oder?«, fragte Ranger.
    »Nein. Nur betrunken. Wo steckst du?«
    »Ein paar Häuser weiter. Eigentlich ist es Tanks Aufgabe, dich im Auge zu behalten, aber er musste heute Mittag eine

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