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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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konstruiert. Sie ist zu perfekt. Die weitere Recherche überlasse ich Silvio.«

19
    »Heute habe ich mal Lasagne gekocht«, sagte meine Mutter. »Dein Vater wollte was Italienisches. Ich habe sie in den Ofen gestellt, damit sie warm bleibt. Auf dem Herd steht noch ein zweites Töpfchen Soße. Hilf doch deiner Oma schon mal, das Brot und den Salat rüberzutragen!«
    »Brot und Salat habe ich schon hingestellt«, sagte Grandma. »Antipasti habe ich auch vorbereitet. Salami und Oliven, Sardellen und Käse.«
    Es war fünf vor sechs, und meine Mutter leitete den Countdown ein. »Was ist mit geriebenem Käse? Butter? Olivenöl?«
    Ich holte die Butter und den Parmesan aus dem Kühlschrank, das Olivenöl aus dem Regal und stellte alles auf den Tisch. Der Rotwein war bereits entkorkt, zwei Flaschen, an jedem Tischende eine.
    Die Haustür ging auf, Morelli und Bob kamen herein, und - wusch! - ging der Run auf das Esszimmer los. Mein Vater nahm als Erster Platz, meine Oma schlitterte gleich hinter ihm her.
    »Wir dürfen das Abendessen nicht überziehen«, sagte sie. »Um sieben kommt Sally. Wir wollen für unseren Auftritt proben.«
    Mein Vater konzentrierte sich auf den Teller Lasagne vor sich und blendete meine Oma vollständig aus. Er murmelte irgendetwas, und alle beugten sich vor, um ihn zu verstehen.
    »Was hast du gesagt?«, fragte ich ihn.
    »Soße.«
    Meine Mutter reichte die Tomatensoße weiter, mein Vater goss sie über alle Speisen auf seinem Teller, schaufelte die Nudeln in sich hinein und blickte zwischendurch kein einziges Mal auf. Dass meine Mutter meinen Vater noch nie mit dem Tranchiermesser in den Hintern gestochen hat, ist wahrscheinlich das einzig Positive, was sich über die Ehe meiner Eltern sagen lässt, oberflächlich betrachtet. Sieht man allerdings genauer hin, stellt man fest, dass die beiden einen Lebensstil gefunden haben, der auf lange Sicht angelegt ist. Mein Vater betreibt einen unglaublichen Kraftaufwand, um meine Oma zu ignorieren. Und meine Mutter hat sich ein paar Rituale ausgedacht, die meinem Vater das Gefühl geben, als käme es auf ihn an. Die unterschwellige Zuneigung drückt sich hauptsächlich in Toleranz aus.
    Morelli lud sich etwas zu essen auf seinen Teller und reichte die Weinflasche weiter, ohne sich einzuschenken.
    »Musst du heute Abend noch arbeiten?«, fragte ich ihn.
    »Ich muss einen klaren Kopf behalten.«
    Ich bewunderte seine Arbeitsmoral, aber ich hatte nicht die Absicht, ihm nachzueifern. Ich brauchte jetzt wirklich ein Glas Wein.
    »Hast du irgendwelches Diebesgut gefunden?«, fragte ich ihn.
    Er holte eine Karteikarte aus seiner Brusttasche. »Zwei Treffer. Die Details habe ich dir hier aufgeschrieben. Dazu die Nummernschilder. Aber auf die würde ich an deiner Stelle nicht allzu viel geben. Wenn der Dieb klug ist, hat er die Schilder längst ausgetauscht. Sollten wir uns mehr Mühe geben, die Fahrzeuge ausfindig zu machen?«
    »Ja. Aber Vorsicht bei Annäherung. Ich erkläre es dir später.«
    Ich rief Ranger an, gab ihm die Beschreibung des Wohnmobils durch und legte wieder auf. Morelli sah, wie ich das Handy an meinen Jeansgürtel steckte. Ich hatte jetzt zwei Handys und den Notsender, der an meinem Hosenbund klemmte.
    »Neues Handy?«, fragte er.
    »Hotline zur Batcave.«
    Morelli langte an mir vorbei nach der Flasche Wein. »Jetzt brauche ich doch ein Glas.«
    Grandma sprang vom Stuhl auf, als es an der Haustür klingelte. »Das ist meine Band!«, sagte sie und rannte zur Tür.
    Mein Vater hatte einen Teller italienischer Kekse und eine Tasse Kaffee vor sich. »Was für eine Band?«
    »Kann dir egal sein«, sagte ich zu ihm. »Iss deine Kekse und genieß deinen Kaffee!«
    Sally und seine Truppe marschierten auf und schleppten ihre Instrumente und Verstärker herein.
    »Echt cool, dass wir hier proben dürfen«, sagte Sally. »Überall haben sie uns rausgeworfen.«
    Lula kam als Letzte. Sie war beladen mit einer Unmenge Taschen und Beutel und trug eine blonde Perücke auf dem Kopf.
    »Warte erst mal ab, bis du gesehen hast, was ich mithabe«, sagte sie. »Das ist der Hammer! Das beste Outfit überhaupt. Und Federn hat es auch keine.«
    Sally fing an, die Anlage im Wohnzimmer aufzubauen, schloss die Verstärker an und packte die Gitarren aus den Koffern. Die anderen drei Mitglieder karrten das Schlagzeug der Band heran, Keybord und eine Bassgitarre.
    »Was soll das?«, empörte sich mein Vater. »Was habt ihr vor?«
    »Ich dachte, Sally wollte nur zum

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