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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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weil sie Dich an Leute erinnern , die Du kennst .
    »Wahrscheinlich nicht«, räumte ich zögernd ein. »Aber wenn ich sie erst besser kenne …«
    Aber Du müsstest sie mehrere Jahre kennen , um ihr eine solche Frage stellen zu können . Hast Du vor , so lange auf Aerie zu bleiben , bis Rob und Will zu alt für Ponys sind?
    »Nein«, sagte ich lachend. »Also gut, Dimity, ich werde die Sache auf sich beruhen lassen. Und wenn ich sonst noch jemanden sehe, der mich an zuhause erinnert, halte ich den Mund. Ich möchte auch nicht wieder von Annelise den Kopf gewaschen bekommen. Nach ihrer Standpauke kam ich mir vor, als hätte sie mich dabei erwischt, wie ich Graffiti auf die Mauer des Pfarrhauses sprühe.«
    Danken wir dem Herrn für Annelises Verstand und ihre guten Manieren . Lass es Dir gesagt sein , Lori , niemand hört es gerne , wenn man ihm sagt , dass er genau so sei wie jemand anderes . Wir glauben nur allzu gerne , dass wir einzigartig sind . In neun von zehn Fällen stimmt das nicht , aber wir glauben es nun mal gerne . Sind Deine Begegnungen mit diesen Doppelgängern alles , was Du an Neuigkeiten mitbringst?
    »Ich fange gerade erst an«, sagte ich und lehnte mich zurück. »Du hast mich doch gebeten herauszufinden, warum James Blackwell das Aerie so abrupt verlassen hat.«
    In der Tat .
    »Nun«, begann ich, »ich glaube, ich weiß die Antwort. Oder den Teil einer Antwort. Oder etwas, was die Antwort sein könnte, wenn ich der Sache erst einmal gründlich nachgegangen bin.«
    Lori , Du sollst hier doch überhaupt nichts nachgehen . Du machst Ferien . Du sollst Dich entspannen . Ich wünschte , ich hätte nichts von meinen Zweifeln erwähnt .
    »Aber du hast sie erwähnt«, erinnerte ich sie. »Und es hat gar keinen Sinn, mir zu raten, ich solle sie vergessen.«
    Ich weiß . Wenn es darum geht , ein Geheimnis ans Licht zu befördern , bist Du wie ein Bluthund . Andererseits hüpfst Du wie ein Känguru von einem voreiligen Schluss zum nächsten .
    »Ich weiß«, räumte ich ein. »Aber dieses Mal bin ich sicher, dass ich eine Spur habe. Ziemlich sicher.«
    Nun gut , dann lass mich Deine Theorie hören – oder das , was eine werden könnte .
    Ich grinste und fuhr voller Selbstvertrauen fort. »Ich habe auf der Ranch einige sehr interessante Dinge erfahren. Brett Whitcombe hat mir erzählt, dass ein großmäuliger Angeber namens Dick Major James Blackwell das Leben schwergemacht haben soll, wann immer er sich in der Stadt blicken ließ. Er hat ihn vor allen Leuten beleidigt, hat ihm vorgeworfen, er sei ein fauler Nichtsnutz, der sich einen richtigen Job suchen solle, anstatt sich von seinen Arbeitgebern fürs Nichtstun bezahlen zu lassen. Ich glaube, Dick Major hat James aus dem Aerie vertrieben.«
    Willst Du damit sagen , dass James Blackwell einen angenehmen und zweifellos auch lukrativen Job gekündigt hat , nur weil ihn ein Großschwätzer aus dem Ort auf dem Kieker hatte?
    »Ja«, bestätigte ich. »Brett Whitcombe hat mir erzählt, dass James ein stiller, schüchterner Mann gewesen sei, genau der lammfromme Typ, der sich von einem großkotzigen Angeber vertreiben lässt.«
    Aber James Blackwell war bereits sechs Monate als Hausmeister tätig , bevor er kündigte . Warum hat es so lange gedauert , bis Dick Major ihn davongeekelt hat , wenn er so schüchtern und lammfromm war?
    Ich überlegte leicht verunsichert. »Jeder kann bis zu einem bestimmten Punkt einstecken, Dimity«, sagte ich schulterzuckend. »Vielleicht hat James Blackwell sechs Monate gebraucht, bevor seine persönliche Schmerzgrenze erreicht war. Oder vielleicht …« Ich zögerte kurz, denn mir war eine andere, bessere Erklärung eingefallen. »Vielleicht hat James etwas über Dick Major gehört, das ihm Angst eingejagt hat. Brett Whitcombe meinte, dass James ihn gefragt habe, ob einige von den Geschichten, die man sich im Ort erzählte, wahr seien.«
    Und ging es bei diesen Geschichten auch wirklich um Dick Major?
    »Das weiß ich nicht«, musste ich gestehen. »Brett hat sie mir nicht erzählt. Vielleicht wollte er mich nicht beunruhigen, da ich ja im Aerie wohne. Aber vielleicht hat James das Haus ja verlassen, weil er gehört hatte, dass Dick auch gewalttätig werden konnte. Was, wenn James davor Angst hatte, dass aus Dicks verbalen Nadelstichen echte Fausthiebe werden könnten?«
    Ich kann Deine Phantasie nur bewundern , Lori , aber ich frage mich doch , ob Deine Sichtweise nicht durch das gefärbt ist , was Dir letztens zugestoßen

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