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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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erst kurz vor Weihnachten?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass er lange vor Weihnachten hier war«, sagte Toby. »Warum interessiert er Sie so sehr?«
    »Ich habe mich gefragt, warum James Blackwell gekündigt hat«, sagte ich. »Vielleicht war er es leid, sich von Dick schikanieren zu lassen.«
    »Sie könnten recht haben, auch wenn das bedeuten würde, dass ich meinen Job ausgerechnet Dick Major verdanke.« Toby grinste verdammt charmant und aß weiter.
    »Wieso sind Sie Dick bislang nie begegnet?«, fragte ich.
    »Pures Glück.« Toby deutete mit seiner Gabel auf meinen Teller. »Wie schmeckt das Croissant?«
    »Wunderbar«, antwortete ich. »Alles schmeckt köstlich, aber Sie hätten sich nicht so viel Mühe machen müssen.«
    »Hab ich auch nicht«, meinte Toby grinsend. »Ich hab’s aus dem Café mitgebracht.«
    Ich biss herzhaft in mein Croissant. Wenn Caroline’s Café auch nur im Entferntesten Sally Pyne’s Teestube in Finch glich, wäre es das Klatsch- und Tratsch-Epizentrum von Bluebird – der ideale Startpunkt für meine Tour durch die örtliche Gerüchteküche. Aber noch bevor ich einen Besuch in der Stadt vorschlagen konnte, klingelte mein Handy. Ich entschuldigte mich bei Toby und ging ins Wohnzimmer.
    »Lori?« Bills Stimme klang so deutlich, als stünde er neben mir. »Ich habe endlich Danny erreicht.«
    »Hast du herausgefunden, was Weihnachten geschehen ist?«, fragte ich sofort.
    »Nicht genau«, antwortete Bill. »So wie es aussieht, war es Florence, die darauf bestanden hat abzureisen.«
    »Florence?«
    »Dannys Frau. Sie wollte jedoch nicht erklären, warum sie das Haus verlassen sollten, und sie ist nicht die Sorte Frau, die man ins Kreuzverhör nehmen kann. Danny selbst wäre geblieben. Aber Florence hat mittlerweile eine solche Abneigung gegen das Aerie entwickelt, dass sie sich weigert, es je wieder aufzusuchen. Danny hat es sogar zum Verkauf angeboten.«
    »Das Aerie steht zum Verkauf?« Ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen Schlag in den Magen verpasst. »Das glaube ich einfach nicht.«
    »So sind die Besitzer von Immobilienfirmen, Lori«, sagte Bill. »Sie bauen und verkaufen.«
    Ich ließ meinen Blick durch das Wohnzimmer wandern und schüttelte den Kopf. Federn, Knochen, merkwürdig aussehende Äste, die Ernte von diversen Familienwanderungen, all das hatte man liebevoll in den rustikalen Vitrinen ausgestellt. Tobende Kinder hatten an den gemütlichen Möbeln ihre Spuren hinterlassen. In der Küche hatte man zusammen gekocht und um den großen Esstisch herum gesessen. Man brauchte auch nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie sich Danny, seine Frau, die Söhne und die Tochter an Weihnachten um den Kamin versammelt hatten, Weihnachtslieder sangen, Marshmallows rösteten und heißen Apfelwein tranken. »Nicht das Aerie«, sagte ich bestimmt. »Er hat das Aerie nicht gebaut, um es zu verkaufen. Es ist Dannys Baumhaus, Bill.«
    »Sein was?«, sagte Bill.
    »Sein ganzer Stolz«, erläuterte ich. »Wenn du mich fragst, ihm ist das Aerie so wichtig wie uns das Cottage. Ich kann nicht glauben, dass er es verkaufen will. Seit wann ist es auf dem Markt?«
    »Seit kurz nach Weihnachten«, antwortete Bill.
    »Und was sollen wir tun, wenn hier ein potenzieller Käufer erscheint?«, fragte ich. »Uns im Wald verstecken?«
    »Für die Zeit eurer Anwesenheit hat Danny natürlich alles auf Eis gelegt«, beruhigte Bill mich. »Und um die Wahrheit zu sagen, er findet gar keine Käufer. In den letzten sechs Monaten ist er bereits zweimal mit dem Preis heruntergegangen, aber niemand hat ein Angebot abgegeben. Ich glaube, langsam bereut er seine Entscheidung, an einem solch abgelegenen Ort gebaut zu haben.«
    »Es ist herrlich hier«, sagte ich.
    »Aber es ist nicht Aspen«, meinte Bill.
    »Es ist besser als Aspen. Es würde Danny das Herz brechen, wenn er das Aerie verkaufen würde«, sagte ich traurig, und in diesem Augenblick fasste ich einen Entschluss. Ich wusste nicht, was Florence das Aerie so verleidet hatte, aber ich war willens, es herauszufinden. Wenn Dick Major schuld daran war, würde ich dafür sorgen, dass er es zutiefst bereute. Ich wusste, wie es ist, wenn man einen Ort, den man liebt, verlassen muss. Ich wollte nicht, dass Danny und seiner Familie das Gleiche zustieß.
    »Danny hat mir von dem Verkauf ganz im Vertrauen erzählt«, sagte Bill. »Behalte es also bitte für dich.«
    »Weiß Toby davon?«
    »Toby Cooper? Ich glaube kaum.«
    »Aber Toby geht davon aus, dass er

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