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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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den ganzen Sommer hier verbringen kann«, sagte ich. »Wenn Danny das Aerie verkauft, nachdem wir weg sind, verliert er seinen Job.«
    »Danny hat in sechs Monaten kein einziges Angebot bekommen«, sagte Bill geduldig. »Wenn nicht ein Wunder geschieht, kann Toby den Job behalten, bis das College wieder anfängt.«
    »Das hoffe ich.«
    »Wir können nur abwarten«, meinte Bill. »Sicher ist das eine ganz unglückliche Situation, aber lass uns nicht darüber grübeln, Lori. Du bist zu deinem Vergnügen dort. Ich möchte nicht, dass du dich wegen Dingen auf die Palme bringen lässt, die du sowieso nicht beeinflussen kannst.«
    Ich hockte bereits auf der Palme und war keineswegs davon überzeugt, dass ich die Dinge nicht beeinflussen konnte. Bill verschwieg ich das allerdings. Er hätte sich nur die Schuld dafür gegeben, mich beunruhigt zu haben.
    »Bist du auf der Ranch?«, fragte er.
    »Nein, aber du glaubst nicht, wen ich dort gesehen habe …«
    Bills Reaktion auf meine Beschreibung von Belle und Brett Whitcombe war noch blasierter als die Dimitys, was mich unendlich fuchste. Er glaubte, dass ich eine solch starke Ähnlichkeit zu erkennen glaubte, weil ich Heimweh hatte. Sein mitleidiger Tonfall erzürnte mich so sehr, dass ich mir schwor, beim nächsten Mal auf der Ranch Fotos von Belle und Brett zu machen, um meine Behauptungen zu belegen.
    »Lass dich dabei aber nicht von Annelise erwischen«, mahnte Bill. »Sie wird deine Kamera konfiszieren, und du musst dich in eine Ecke stellen, bis du versprichst, brav zu sein. Ich rufe dich morgen wieder an, Liebes.«
    Ich hätte schwören können, dass er das Gespräch mit einem leisen Glucksen beendete.
    Aus diesem Grund trat ich recht mürrisch auf die Veranda hinaus, aber Toby verbesserte meine Stimmung mit dem Vorschlag, am nächsten Tag den Gottesdienst in Bluebird zu besuchen. Ich versicherte ihm, dass ich mir keine schönere Art vorstellen konnte, meinen ersten Sonntag in Colorado zu verbringen. Meiner Erfahrung nach war der Platz vor der Kirche nach der Sonntagsmesse der ideale Ort, etwas vom örtlichen Klatsch mitzubekommen. Auch wenn Toby durch die Information, dass Dick Major schon lange vor Weihnachten nach Bluebird gekommen war, meine Lieblingstheorie zunichtegemacht hatte, war ich nach wie vor davon überzeugt, dass dieser Rüpel irgendetwas mit dem Verschwinden James Blackwells als auch der Abreise der Auerbachs zu tun hatte. Ich war entschlossen, ihn zu entlarven, bevor die Woche um war.
     
    Meine Lauschaktion musste jedoch um einen Tag verschoben werden, weil Will und Rob darauf drängten, an der Cowboymesse auf der Brockman Ranch teilzunehmen, die sich als ganztägige Veranstaltung entpuppte. Nach dem Gottesdienst, bei dem Country-Gitarren und Cowboy-Jodler erschallten, fand ein großer Picknick-Lunch statt, dem ein Rodeo folgte, bei dem meine Söhne Tricks auf den Ponys zeigten, die ich noch nie gesehen hatte und eigentlich auch lieber nicht gesehen hätte. Ich setzte ein wohlwollendes Lächeln auf, während sie sich auf den Ponys präsentierten, aber hinterher taten mir die Finger weh, weil ich mich so fest an den Tribünensitz geklammert hatte.
    Das Rodeo zog sich bis zum abendlichen Barbecue hin, das mit einem Lagerfeuer beendet wurde, an dem man Cowboylieder sang und dramatische Cowboygedichte rezitierte. Als wir uns verabschiedeten, schlug Brett vor, die Zwillinge und Annelise am nächsten Morgen vom Aerie abzuholen und sie für einen weiteren Tag auf dem Ponyrücken zur Ranch zu bringen.
    Nachdem ich mich mit Annelise besprochen hatte, nahm ich das Angebot dankbar an. Ich wusste, dass meine Söhne zufrieden gewesen wären, wenn sie den Rest der Ferien im Sattel hätten verbringen dürfen. Mir fiel auch auf, dass selbst die vernünftige Annelise ihre ersten Erfahrungen mit dem Cowboy-Charme offensichtlich genoss.
    Es war fast Mitternacht, als wir das Aerie mit zwei todmüden, aber hochzufriedenen kleinen Cowboys erreichten. Ich hatte ein paar heimliche Aufnahmen von Brett und Belle gemacht. Wenn ich gewusst hätte, wie man Bilder per Laptop übertragen kann, hätte ich sie noch in der Nacht Bill gemailt.

9
    UNSERE NÄCHTLICHEN FESTIVITÄTEN machten weder Will noch Rob etwas aus. Montagmorgen krabbelten sie ebenso munter wie früh aus ihrem Zelt, zogen ihre frisch gewaschene Reitkleidung an und plapperten wie die Elstern mit ihrem Vater, als der um neun Uhr anrief. Nach einem raschen Frühstück stellten sie sich an die Fensterfront und hielten

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